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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0236
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URKUNDE 639 (13. Juni 789 — Reg. 2110)

Schenkung des Erkanfrid in demselben Dorf unter König Karl und Abt Richbodo

In Christi Namen, am 13. Juni im 21. Regierungsjahre (789) unseres Herrn, des
ruhmreichen Königs Karl. Wir, Erkanfrid und meine Ehefrau Wieltrut, errichten eine
fromme Stiftung. Sie ist bestimmt für den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib
in dem am Flusse Wisscoz (Weschnitz) gelegenen Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht, dem
der ehrwürdige Herr Rihbodo als Abt vorsteht. Meine Gabe soll nach unserem Willen
für alle Ewigkeit Bestand haben. Wir schenken vom gegenwärtigen Tage an in pago
lobodonensi (im Ladengau), und zwar in

Sikkenheim (Mannheim-Seckenheim) eine Hof reite, zwei Joch Ackerland und eine
Wiese mit einem Ertrage von sechs Fuder Heu. Künftig soll dies alles jener heiligen Stätte
jederzeit als Einkommensmehrung dienen. Urkund dessen die nachstehende Fertigung. Ge-
schehen im Kloster Lorsch. Handzeichen des Schenkgebers Erkanfrid. Handzeichen der
(Zeugen)

Schenkung des Bicco im nämlichen Dorf unter König Karl und Abt Richbodo

Im 33. (23.) Regierungsjahre des oft genannten Herrschers machen wir, Bicco und
meine Gatin Hiltdibrun, eine Vergabung an den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, der
im Kloster Lorsch ruht. Mit dem Wunsche, daß unsere Zuwendung von ewiger Dauer sei,
schenken wir eine Hofreite mit Hube in

Sickenheim (Mannheim-Seckenheim) und alles das, was zu jener Hofreite gehört und
bekanntermaßen unser Eigentum in jenem Dorf gewesen ist. Mit Rechtswirksamkeit vom
heutigen Tage übergeben und übertragen wir dies alles unter die Herrschaft des Hl.
~N(azarius). Von diesem Tage an und künftig soll es jener heiligen Stätte erhöhten Nutzen
bringen. Gestützt auf Vertrag soll diese Schenkung fest und beständig verbleiben. Ge-
schehen im Kloster Lorsch am 13. Juni. Handzeichen des Schenkgebers Bicco. Handzeichen
von Wiebert, Machelm und Iring. Nanther hat die Niederschrift besorgt.

Schenkung des Rihhard im gleichen Dorf unter König Karl und Abt Rihbodo

Im gleichen Jahr (?) machen auch wir, Rihhart und meine Gemahlin Hersuint, eine
Vergabung an den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib im Oberrheingauer
Kloster Lorsch ruht, dem der ehrwürdige Richbodo als Abt vorsteht. Wir bestimmen, daß
unsere Stiftung von ewiger Dauer sein soll, und wir bestätigen, daß sie aus vollkommen
freiem Willen erfolgt. Wir schenken alles das, was wir in

Sickenheim (Mannheim-Seckenheim) bisher als Eigentum besessen haben, nämlich
Felder, Wiesen, Wege, Brunnen und Bäche. Wir übergeben und übertagen dies alles von
heute an im Namen Gottes, gestützt durch Handgelöbnis, als ewiges Eigentum. Geschehen
im Kloster Lorsch am 12. Oktober. Handzeichen des Stifters Richard. Handzeichen der
(Zeugen) Hilduin, Friderich und Bernrich. Ruodolf war der Schreiber.

Biccho,

Hugbert,

Emicho,

Ermenold.
Rudolf als
Schreiber.

URKUNDE 640 (13. Juni 791 — Reg. 2330)

URKUNDE 641 (12. Oktober 790 — Reg. 2260)
 
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