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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.35221#0012
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B Kunstbibliothek
Staatliche Museen

zu Berlin

anerkennen, da sie uns in den Stand setzt, nicht nur bei den hier
erwähnten Stücken, sondern wahrscheinlich bei mancher anderen
Elfenbeinskulptur aus dem Pariser Handel etwaige Ergänzungen —
wenn nicht gar Fälschungen — zu ermitteln. Auf meine Bitte hat
Herr E. Lenz die Güte gehabt, mir die nachstehenden genauen Auf-
zeichnungen sowie zwei Aufnahmen des an erster Stelle erwähnten
Bischofsstabes für das Archiv zu übersenden, die ich in Frankfurt
vorlegen werde.

Herr E. Lenz schreibt mir unter dem 12./25. August d. J.

a) Bischofsstab aus Elfenbein, italienische Arbeit
des 14. Jahrhunderts:

Collection Basilewsky. Catalogue raisonne, par A. Darcel
et A. Basilewsky. Paris 1874.

Nr. 109 (Verkaufskatalog Nr. 133). Crosse avec son bäton.
Art italien (?) XIV s... Bouton polyedrique, forme de plaques
d’ivoire, collees sur une äme de bois ... Dix grands feuillages en
guise de crochets fixes en dehors, comprennent chacun un petit
buste d’homme encapuchonne, qui porte ses deux mains a sa tete

Des dessins executes de la meme facon (en or, borde de noir
ou de rouge) devaient decorer jadis le bouton ainsi que la hampe.

V. Gay. Glossaire archeologique ete. (1887) p. 507, derselbe
Bischofsstab abgebildet, mit der Unterschrift: „B. Autre crosse
peinte et doree, dite de S. Guidon, provenant de l’abbaye de S.
Benoit-Majeur, a Ferrare. App. a M. Basilewski.

Die Autoren des Katalogs erwähnen nichts von der Pro-
venienz; auch die Frage der Echtheit der einzelnen Teile scheint
von ihnen gar nicht aufgeworfen zu sein. So wird erwähnt, daß
der Knauf aus einem Holzkern besteht, welcher mit Elfenbein-
platten gedeckt ist, und daß diese Platten „früher“ bemalt sein
mußten. Die Platten sind ganz neu und waren niemals bemalt.

Neu sind auch die Blattfiguren auf der Peripherie, bis auf
die mittlere oben (dunkel gefärbt), die vielleicht als echt ange-
sprochen werden kann. Von rechts unten angefangen die dritte
und vierte Figur (auf Nr. 1) tragen auf der Bodenfläche mit Tinte
ausgeführte Aufschriften:

Nr. 3: Repare par Baudouin.

Nr. 4: Baudouin z N. 6. 6 Vavin.

Auf dem an der rechten Seite der einen Photographie ab-
gebildeten Papierstreifen ist die obere Peripherie der Krümmung
 
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