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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.35243#0035
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B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin

55 —

Vorderseite der Maximianscathedra in Ravenna, indem Teile
des oberen und unteren Streifens vermischt sind. Die Be-
wegung der Ranke ist unstilgemäß verändert, statt der pflanzen-
fressenden Tiere der Ranken in Ravenna sind die Löwen des
unteren Mittelstückes hineingesetzt, alle Überschneidungen
sind trotz genauer Nachahmung vermieden usw. Wohl auch
venezianische Fälschung, da Mrs. Gardner die meisten Sachen
in Venedig gekauft hat. (Archiv 1192.) Goldschmidt.

61Sa. Gefälschte Aquamanilien. (Mitteilung auf der
Budapester Tagung; vgl. Prot. S. 9, Nr. IX.)

Den Anlaß zu meinen Mitteilungen über die gefälschten
Aquamanilien im Budapester Privatbesitz gab mir der Umstand,
daß sich im Besitze eines Sammlers (Alfred Perlmutter) ein ganz
ähnliches Stück befindet, wie dasjenige Aquamanil, welches von

'. Herrn Geheimrat v. Falke im Pantheon (1928, Heft 5, Abb. 10) als
persische Arbeit publiziert ist. Bei gründlichem Vergleich kann
man jedoch feststellen, daß es sich hier nicht um dasselbe Stück
handelt, sondern um ein anderes Exemplar. Das Budapester Aqua-
manil erwies sich als Fälschung.

In derselben Sammlung befindet sich ein Aquamanil in Pferde-
form, mit guter Patina und mittelalterlichen Formen. Der mit klapp-
barem Verschluß versehene Ausguß am Kopf zeigt jedoch keine Ge-
brauchsspuren, somit erweist sich dieses Stück ebenfalls als Fälschung.

Im Archiv des Museenyerbandes (1927, Tafel 19) ist ein gefälsch-
tes Aquamanil reproduziert, dessen Vorbild das Kentaurenaquamanil
(Pantheon1928, Heft11, Abb. 1) im Budapester Nationalmuseum war.

Im Budapester Privatbesitz (Aladiar Kärmän) befindet sich
ein dem reproduzierten Stück ganz ähnliches Aquamanil, mit dem
Unterschied, daß bei dem Budapester Exemplar am Leibe des
Kentauren kein Emaildekor vorhanden ist; die abgerundeten stil-
losen Formen und die Ähnlichkeit mit dem im Archiv abgebildeten

- Stück beweisen, daß es sich hier auch um eine in derselben Werk-

/ statt hergestellte Fälschung handelt.

In einemBronzefigürchen kann man die neuereKopie der Mädchen-
fizur aus Holz in der Sammlung des Berliner Schloßmuseums er-
kennen. (M.Sauerlandt, Kleinplastik der deutschen Renaissance, S. 86.)

Eine kleine Bronzefigur, Leda mit dem Schwan darstellend,
welche als Werk des 17. Jahrhunderts galt, ist zwar keine Fäl-
schung, jedoch eine Arbeit aus der Biedermeierzeit. Karl Czäny:t.
 
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