Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1936

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.35249#0036
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
SM
B Kunstbiblioth

hek
see

Staatliche Museen

zu Berlin

echtes, aber halb ruiniertes Bild heraus, bei dem z. B. der schlecht-
sitzende Hut hinzugefügt und die Hände teilweise ergänzt waren.

Die eigentlichen Frans-Hals-Fälschungen sind kaum älter als
dreißig Jahre, werden aber mit immer größerem Geschick herge-
stellt. Bekanntlich hat sich Hofstede de Groot, der so große Ver-
dienste gerade um die Frans-Hals-Forschung hat, in den letzten
Jahren mehrfach täuschen lassen. Zwei dieser falschen Genrebilder,
die er im Burlington Magazin (1925) veröffentlichte, hat er selbst
ehrenhafterweise für teures Geld erworben, damit die, die er



Archiv Nr. 1571 (Abb. 4) Archiv Nr. 1572 (Abb. 5)

beraten hatte, nicht geschädigt würden. Diese Preise standen
freilich in keinem Verhältnis zu den Summen, um die einige Firmen
bei später auftauchenden Fälschungen großer Porträts geschädigt
wurden. So erwarb die Firma J. u. S. Goldschmidt in Frankfurt in
Folge eines unglücklichen Versehens Bode’s um 300 000 Mark ein
Bildnis des Pieter Tjarck (Abb. 6), das nach dem Original bei Lady
Quilter (jetzt in Amerika) angefertigt ist (Abb. 7). Der Fälscher hat
aus dem Brustbild im Oval eine Dreiviertelfigur ohne den ovalen
Rahmen gemacht, aber die Teile, die er zu ergänzen hatte, sind
unorganisch und schlecht gezeichnet. Im vorigen Jahr sah ich das
Bild bei einem Schweizer Sammler, der es in Rom für 5000 Lire
gekauft hatte und eine trouvaille gemacht zu haben glaubte. Wie
es häufig bei Fälschungen geht, hatten sich die Farben in der
 
Annotationen