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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.35249#0039
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Bei diesen Bildern handelt es sich um Fälschungen, bei denen
eine Vorlage des Frans Hals mehr oder weniger genau benutzt wurde.
Gelegentlich kommt es vor, daß der Fälscher andere Vorbilder ver-
wertet; so erinnere ich mich eines männlichen Brustbildes, das nach
einer Figur aus einem Gruppenbild des Philipp de Champagne, in
einer Frans-Hals-artigen Technik kopiert war. Bei dem falschen
„Bildnis eines jungen Herrn‘‘ (Abb. 12), der nach rechts unten
blickt, ist vermutlich auch eine alte Vorlage benutzt, die mir nicht
gegenwärtig ist.

Bei dem „Mädchen mit Kirschen in der Hand‘‘ ist der Kopf das



Archiv Nr. 1579 (Abb. 11)
Archiv Nr. 1578 (Abb. 10) Original

Original eines Genrebildes aus der Frans-Hals-Schule, zu dem die
schlecht gezeichnete Figur des Mädchens hinzugefügt worden ist
(Abb. 13).

Die Fälschungen nach Hobbema sind allmählich so bekannt
geworden, daß es sich erübrigt, darauf einzugehen. Die geschickten
Arbeiten des Berliner ( ?) Fälschers Fehdmer, der in Holland ent-
larvt wurde, treiben sich noch immer im Handel herum. Sie sind
leicht an der helleren, blaugrünlichen Färbung zu erkennen, die fast
mehr an Werke des 18. als an die des 17. Jahrhunderts erinnern und
an einer überpeinlichen und doch charakterlosen Gestaltung des
Laubwerkes der Bäume. Ihre Farben lösen sich nicht in Alkohol.
Ein Beispiel ist (Abb. 14) die Landschaft mit einer Ruine aus dem
 
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