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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.35249#0045
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liche Museen

hagen) erinnert; das andere, ein lesendes, sitzendes Mädchen im
Profil nach rechts vor weißer Wand (zuerst von Dr. V. Bloch
im ‚Cicerone‘‘ veröffentlicht), ein Genrebild im Stil Vermeers, das
wohl aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt, und
kaum als Fälschung beabsichtigt war. Dazu gehören die große
Landschaft von Delft bei Goudstikker in Amsterdam, bei der eine
neuerliche Restaurierung die echte Bezeichnung des Daniel Vosmaer
herausgebracht hat (Vermeer-Ausstellung, Rotterdam 1935 no. 95)
und das Mädchen mit Katze bei Rothschild, Sackvillestreet, London,



Archiv Nr. 1589 . (Abb. 20 Archiv Nr. 1590 (Abb.-21)

beides gute Werke von kleineren Meistern aus dem späten sieb-
zehnten Jahrhundert. Bisweilen wurden vermeerartige Teile aus
Bildern des siebzehnten Jahrhunderts herausgeschnitten und als
Originale Vermeers in den Markt gebracht, so das kleine Frauen-
bildnis in blau, jetzt in der Sammlung Edwards in Cincinnati, das
sich deutlich als Fragment zu erkennen gibt (Abb. 20).

Während wir es hier mit relativ guten, alten, auch in der
Oberfläche wohlerhaltenen Bildern zu tun haben, kommen wir bei
den Gemälden, die auf der Unterlage mäßiger alter Genrebilder
vollkommen im Stil Vermeers überarbeitet sind, zu der Rubrik der
eigentlichen Fälschungen. Ein typisches Beispiel ist die „Dienst-
magd mit Kind‘ im Londoner Kunsthandel (Abb. 21—23), ein Bild,
das mıt Benutzung eines Genrebildes des siehzehnten Jahrhunderts
im Stil „des Milchmädchens‘‘ Vermeers im Rijksmuseum umge-
 
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