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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 5.1905

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Rott, Hans: Ott Heinrich und die Kunst
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Der Neuburger Herzog
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https://doi.org/10.11588/diglit.3259#0025
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rilit dem englischeu Lsofe stand dieser Mrst infolge der fortgesetzten
werbungen seines Bruders Philipp uin Lfeinrichs VIII. Tochter in regem
verkehr. Im Zluftrage Gtt Lscinrichs mußte paul Beham dem Rönig von
Tngland die Bisierung einer Llriegsfestung entwerfen. In einem Schreiben
vom sZ. Iuni bedankte sich Lseinrich VIII. von Greemvich aus bei

dem Neuburger Lferzog für deu uach Britamüeu übersandten Architekteu').

Zlusgerüstet mit einer solchen Beihe von tüchtigen Aleistern konnte sich
Gtt Lseinrich an dic Ausführung großer pläne machen. Im Iahre
ließ er durch seineu Baumeister Lfans Lsäckel sachverständige IBerkleute vou
Augsburg, Ulm, Landshut, Regensburg und s)ngolstadt nach Neuburg be-
rufen, um deren Gutachteu über eiue beabsichtigte Donauregulierung zu
hören. Der launige Fluß hatte dcr Stadt deu Nückeu gekehrt und cinen
andern U?eg allmählich gcnommmen. Gtt Lseinrich war entschlossen, die
Donau oberhalb prentals abzugrabeu uud das wasser iu einem neuen
Bett hcrunterzuführen. Die versammeltcn IVerkmeistcr schlugen vor, einen
Graben von 130 Schuh obeu und 200 Schuh am künftigen Uuterlauf bis
zur Tiefe des alten Bettes ausstecheu zu lassen. Sie machten dafür einen
Nostenanschlag von s600 Guldeu^).

Für den Festungsbau hatte sich der Ncuburger Fürst von seher stark
interessiert. Gfters crwähnt sein Tagebuch, daß er auf den Neisen, nament-
lich der Fahrt nach palästina, die Fortifikationen und Zeughäuser, wo es
auging, emsig studierte. Don Ivildbad aus besuchte er s533 Straßburg,
das seiue Umwallungen nach der ueueu Befestigungskunst der Ztaliener
angelegt hatte. Dank dem liberalen Tntgegenkommen der Stadt, die ihm
später sogar die Türme und Nlaucru abreißeu ließ, betrachtete er eingehend
die f2 Bastionen und das Arsenal mit seineu 80 Geschützen^).

, Gehen wir nun nach diesen allgemeinen Bemerkungen zu deu Bauten
selbst über, die Gtt Lscinrich während dcs Zeitraums von fZZO—sZZ8
entstehen ließ. Die 2lkteu berichteu von der Grundsteinlegung des von

dörfers Nachrichten von Aünstlcrii nnd Iverkleute». Nürnbcrg 15^7, in chnellciischr.
für Kuilstgcschichtc Band X. 8 f.

1) 5iehe im Anhang Nr.

2) Münche», lsausarchiv, Neuburgcr Aktcn. Schlösscr und Schatzakten (ungeordnet)
„het sich cutschlossen, daselbs die Thonaiv abgraben uudt unden ain berg, nachdcni sy
hievor desselben orts auch furgerunnen, herab fueren undt bringen ze lafsen", — ebenso
untcn Nr. q. Schon vorher scheint der Nürnbcrgcr lverkiueister Gcorg wcber auch
übcr dicse Angclcgeuheit bcfragt rvorden zn sein. lhainpe, Nürnberger Natsvcrlässe I.
S2-I (s. Mai ZSS8).

s) Salzer S. S8.
 
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