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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 5.1905

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Rott, Hans: Ott Heinrich und die Kunst
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Der Neuburger Herzog
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https://doi.org/10.11588/diglit.3259#0033
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der Gruppe si»d aus Soleuhofer Steiu, währeud die architektouische Um-
rahmuug vou rotem Alarmor hergestellt ist. Das Kgürliche selbst steht
küustlerisch hiuter dcr Liufassuug zurück. Das Deukmal ist jedeufalls als
Arbeit Akartiu Lseriugs gesichert, uachdem die Neuburger Ropialbücher
uoch dcu urkuudlicheu Veweis erbracht habeu

Zluch der fruchtbarste uuter Augsburgs Aleiumeisteru, Lsaus Daucher,
des Adolf Daucher Sohu, war für deu Neuburger llsof tätig. Au die
Flitterwocheu Gtt Deiurichs uud Susauueus geüiahut feues im Raiser
K'iedrichs-AIuseum iu Berliu heute aufbewahrte sog. s?arisurteil uüt seiuem
bsumor uud der gauzeu Aiibefaiigeuheit seiuer Darstelluug. Merkur, iu
der Gestalt eiues brautwerbeudeu paladiue, weckt uicht gar sauft seiueu
Lferru auf freier Flur vom Schlafe auf uud führt au der Lsaud seiu aller-
licbstes Lhegespoust iu paradiesischem Zustaude herau. Die traumerwachte
Grscheiuuug uüt deu porträtscharfeu Zügeu Gtt Lfeiurichs rufeu eiue hei-
tere Dorstelluug hervor vou dem uaiveu Lebeu, das au deu Fürsteuhöfeu
seuer Tage herrschte, später uoch sattsam bekauut ^aus dem Briefwechsel
Pfälzer Zürsteu uud Fürstiuueii. Die Rompositiou geht im Gauzeu auf
Trauach'sche Dorbilder zurück, mau deuke uur au das parisurteil iu Aarls-
ruhe oder Darmstadt. Ts war eiu Akotiv, zu dem die Aüustler der Ne-
uaissauce gerue griffeu, um Schöuheit uud Schalkheit zugleich zum Mort
komuieu zu lasseu. Die fürstlicheu Gesichter siud Medailleu Zlötuers eut-
uomuieii, uur im Ausdruck der Situatiou augepaßt. Zu der 2lrt, wie das
Rößleiu so klug-verdutzt dem Schauspiel zusieht uud Merkurius dem Ritter
deu Giseiiharuisch klopft, stcckt uiieudlich viel humorvolle poesie^).

0 Nuiiichcu, R. A. Neub. Aepialb. ,07 fol. ,26 t> „ain tafel vou mariulstain uud
dareiu das crueifir sauibt allcn zuegehörigeu pilderu der funfe sind voui Listetter staiu
uud die drei creucz auch vou uiäruilstaiu aufs vlcißigst imd seubcrist uiacheu." ^o. Nov.
isqo. Lr erbält 80 Guldeu fiir dic Arbcit. — F. bsofmanu, Beiträge zu §oy bseriug
iu Altbair. Monatsschr. Iabrg. V kseft ,/2 S. Dort Abbild. — Ich habe bci eiuem

flüchtigeu Besuche Reuburgs das Deukmal uicht sehcn köuueu, kauu also uicht au-
gcbeu, ob die Figureu uiäit etwa Lrueuoruugeu spätcrer bsaud siud.

2) Über Daucher vergl. Bode, Iahrb. dcr prcußischcu Auustsauiuil. VIII. —
lsabich, Bcilräge zu lsaus Daucher, iu lliouatsberichte übcr Riiust uud Unustwisseu-
schaft III S. sz f. 6s. — Zweifel au der Meisterschaft Dauchcrs eriveckcu iui Dergleich
uüt ciuer weit poetischcreu IDiedergabc dcsselbcu Gegeustaudcs vou dcr gleicheu lfaud
iui Mieuer lsofuuiseuiu uauicutlich die Uuistclluug des lliouograuiuis, dcr lccre, trockeue
ksiutergrund, die glatteu Stämuie und das teilweise durch Bohrtechnik mechauisch her-
gestelltc Blattwcrk. Die uabezu gleiche lDiederholuug des Sujets als Schuiuck der
Architcktur iu des llicisters „drei guteu Lchristcu", lücht uuähulich eiucui Gcuiälde-
katalog u.cuiers, will uür ciu llnficiuauderreißcu der beideu lllerke uicht verstatteu.
Außerdeui bcrlllirt uüch auch der Bestcllcr des Reliefs iu diescui Fallc uäher.
 
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