Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]: Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses (5.1905)

Lin dritter Abdruck, wie alle übrigen in Goldgrund, aus dem Iahre
briugt Gtt Lfeiurichs Bilduis vou j)feileru eiugerahint, im Rückeu
eiue 2lrt Lfautelisse, ebeufalls das profil dreiviertel uach rechts geivaudt?)

Noch niauche Aleiubilder wäreu hier aufzuzähleu, wie etwa das por-
trät auf dem Titelblatt der Feierabeudbibel vom sZahre fö60, das iu eiueu
Reiiaissaucerahmeii eiugesetzt ist, der uuteu die Signatur Nirgil Solis trägt?)
Die reformationsgeschichtliche Literatur brachte gerue dieses Abbild eiues
glaubeusstarkeu uud doch freigesiuuteu Fürsteu uud kurpfälzischeu Refor-
uiators.

Unter deu Olgeiuäldeu ist dasjeiüge Bartel Behaius iu der Augsburger
Galerie aus dem s)ahre f535 das bekauuteste Bildiüs Mtt Lfeiurichs. Eiue
gute Ropie daruach ist das j^orträt iu deu ehemaligeu Sammluugeu des
Trzherzogs vou Tirol im Ambraser Bchloß, heute im lVieuer Lfofmuseum,
welches ebeuso wie seiu Grigiual iu alleu Tiuzelheiteu sorgsältig ausgeführt
ist?) Zwci Iahre vorher bercits hatte derselbe Rüustler Gtt Lfeiurich iu Gl
gemalt. <Ls ist das Bild, das heutc uoch iu chchleißheim aufbewahrt wird.
Zlußerdem porträtierte Bartel Beham im gleicheu Zahre uoch Ludwig V.
uud Friedrich II., Mtt Lfeiurichs vorgäuger iu der Rurwürde, uud seiue
Gemahliu Susauue. Tiu Gemälde dieser Fürsüu iu dem Rlüucheuer Na-
tioualmuseum stammt uicht vou Behams k)aud. Ts ist uur eiue gemalte
Gliederpuppe uud gauz freie kviederholung des Schleißheimer Grigiuals
uuter Betouuug des dekorativeu Beiwerks, währeud lctzteres die Züge
chusauueus, uach Rlüuzeu uud Rkedailleu zu schließeu, gut wiedergibt. Lbeuso
ist das Gemälde Gtt Lfeiurichs im dortigeu Natioualmuseum uur eiue gauz
mittelmäßige frei durchgeführte Arbeit uach dem Beham'scheu Bilde vou
1535. Dem Gesicht maugelt fede tiefere Note uud dic k)äude siud zum
Äeispiel gauz mechauisch hiugemalt?)

Lfat Bartel Beham im Schleißheimer Bild vou f533 uoch viel Ge-
wicht auf das Acoessoir gegebeu, so legte er bei dem 2lugsburgcr Ge-
mälde alleu Nachdruck auf die geistigeu poteuzeu des Fürsteu Gtt Lfeiurich.
Tiue klare, souueuhelle Trscheiuuug tritt uus da eutgegeu, der Reuaissauce-

0 vgl. ifeidclbergcr Uiüvcrsitätsbibl. Locl. Ral. 6erm. z. B. Nr. H6? (p552),
Y5Z (tZ56), -^S2 (PZ57). Siehe auch Nr. ^o. ^2. -^5t/52. qsg. -^75. 8Z5.

2) Siehe uiiten.

2) Augsburgcr Gallcrie Nr. 6g6. — Fr. Aeniier, Oie Porträtsamiiiliiiig des Lrz<
herzogs Ferdinaiid vou Tirol, iii Iabrbuch des A. A. 6. XV. Z5s. Abbild.

tt) vgl. auch die Aopie Susaniieiis in der Porträtsammliiiig dcr Lrzherzoqs Fer>
dinand von Tirol. Nr. 2gZ. Außerdem Nr. 2Y8. 2yy. Iahrbnch dcs A. A. 0. XV.
tH7. — Schlcißheim Nr. 82. 8Z. 8-^. 87. — Auch oben S. 52 u. H5 A»m. p