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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 6.1912

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Rott, Hans: Die Schriften des Pfalzgrafen Ott Heinrich
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https://doi.org/10.11588/diglit.3346#0118
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fürsten das nit woltsn annshmen, wolten sie sich als lang wehren, als lang
sie kunten undt nicht herausknnnnen, dann man zög sie mit dem haar
heraus. Dorauf haben die 3 fnrsten ein herolt undt ein trnmeter mit eim
brief hinans zu ihn geschickt. Undt ist in dem brief die mainung, daß sie
das schloß den dreien fürsten zustsllen solten, zum andern daß dnrch fürbilt
der kriegsrät ihn zugelossen soll sein mit ihr hab nndt gut, das sie be-
tenwren mögen, daß ihr ist. Doch sollen sie das fendtlin undt was darzu
gehört, was nit ihr ist, in schloß szch lassen, zum dritten so sie gebeten haben
der snngfrauen halben, so sei vor auch von fürsten undt von adel anch
gebeten, dorumb sie sich dorin fürstlich halten wolten, nndt was den jung-
srauwen zustet, wiederumb zu geben. Zum vierte», so sollen sie geloben,
daß sie die statt nit sollen wieder die drei kurfürsten undt fürsten undt alln
ihrn helsern handeln. Das haben sie also angenummen'). Darauf sein
die knecht den siebenten tag brachmonats heraus gezogen, undt die raisigen Juni
anch, ausgennmmen S ch e n ck Lrnst, der belib drin bis er sein gut herans
bracht. Undt am sechsten tag brachmonats, da haben die chnrfürsten undt
fürsten iglicher hinein geordnedt sO vom adel undt grafen, wie ihr mit dem
creutz finden werdt, wie sie geheißen haben. Die 30 haben das haus ein-
genummen undt das gut in drei teil geteilt. Den 7 dag brachmonats
sein die churfürsten nndt sürsten hinein in das schloß zogen undt haben mit
einander teilt, was dan im schloß gewesen ist. Undt haben die fürsten
Schenck Lrnsten mit seim gut hinweg gelassen undt in geleidt als fer
sie dan zu geleiten haben. Undt ist viel geschütz, silbergeschir undt dape-
zerei dorin gewesen, wans ein graf het, er solt sich des nit schämen. Do
die drei sürsten ihr läger mit den raisigen geschlagen haben, das ist an
der Noh gleich gegen deni schloß über, gleich wie man von Billigkaim in
das schloß oder zum schloß reiten will im tal. Den sO tag brachmont i

haben sich die chur- undt fürsten der gewunnen häuser halben mit einander
verglichen. Den s s tag brachmonats ist der bischoff von Trier undt landt-
graf von Lsessen aufgebrochen nndt aus dem felt hinweg geritten. Undt
hat der xfaltzgrafe auf den tag das schloß lassen anzünden undt zerschleifen
lassen. Den s2 tag ist mein herr der pfaltzgrafe von Lbernbnrg anf-
brochen nndt gen Treutzenach geritten. Den s3 tag zog der pfaltzgrafe
gen Altzheim, dohin sein 3 meil, ist guter weg. Den tag ist der pfaltz-
grafe gen pfedersheim geritten, dohin sein 3 meil, ist guter weg. Den
sö tag ist der pfaltzgrafe gen Heydelberg geritten nndt zu Roxnm^) üher

0 Am Rand: Mit X bezaichciit, wer IIII schloß gewesen ist. 2) Roxheini nörd-
lich von Frankenthal.

MiLteilungen des Heidelberger Schloßvereins. Bd. VI.

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