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Rott, Hans: Zu den Kunstbestrebungen des Pfalszgrafen Ott Henirchs
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3346#0207
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zur Zeit nicht senden, aber diesmal wenigstens des verstorbenen Herzogs
porträt, das Gemälde Tizians.
Nun verstummt der Briefwechsel und sede Nunde über die weitern
Schicksale des Tizianischen Bildes, das damals über die Alpeu wauderte.
Möglich ist, daß es sö46 bei der plünderuug deS Neuburger Schlosses
während des Schmalkaldischen Rrieges Beute Raiser Aarls V. oder ander-
weitig verschlexpt wurde, wie jene Neuburger Gobelins. Die Lseidelberger
Schloßinventare erwähnen es nirgends.
Lrst iu den jüngsten Tagen ist dieses Tizianische porträt Federigo II.
Gonzaga wieder ans Licht gekommen in der Sammlung Marczell vou
Nemes-Zanoshalma zu Budapest'). von Fischel und Renner wurde dies
für Ott Lseinrich gemalte Tizianbild unrichtigerweise mit einem andern
in Verbindung gebracht, das der Nkeister bereits f530 von Federigo schuf
und das diesen in der Nüstung darstellte ^), Don dem zweiten Griginalporträt,
dem Gemälde der Sammlung Marczell von Nemes, das von Tizian für
den pfalzgrafen s539 gemalt wurde, gibt es dann noch eiue alte Ropie
des Ropfes allein in der porträtsammlung des Lrzherzog Ferdinand im
wiener öofmuseum und eine weitere in der Sala Ducale zu Nlcmtua^).
wie mit dem Lsof der Gonzaga, so stand Dtt öeinrich in diesen
Zahren auch mit den <Lste in regem Briefwechsel. Mann und wie er die
Bekanntschaft mit Lserkules II. von Ferrara^), denr Sohn Alphons I. und der
Lucrezia Borgia machte, entzieht sich unserer Renntnis. vielleicht hat
sie sein Bruder Philipp vermittelt, der die italienischen Fürstenhöfe und
Universitäten als studierender Ravalier besuchte. Lserkules, der seit f55H
die Regierung übernommen, war bekanntlich mit Nenata von Frankreich,
der Tochter Rönig Ludwigs XII. verheiratet, deren protestantische Neigungen
und französische Bonderxolitik jenes unglückliche Lheverhältnis mit ihrein
0 vgl. den Aatalog der Sammlung Marczell von Nemes-Budapest. München
lyNr. 27. Das Porträt auf Leinwand. !söhe i,sc>, Breite 1,20. Aus der frnhern
Sammlung des Aardiuals Broschi-Bologna. — Die Abbildung 6 hier verdanke ich der
Liebenswürdigkeit ^errn Marczell von Nemes - Ianoshalma, königlichen Rats iu
Budaxest.
2) Jm Aatalog der Mantuanischen Gallerie bereits 1S27 erwähnt bei Larlo
d'Arco I. o. II Z5I und bei Vasari-Milanesi VII -1^2. — Fischel, Tizian p. 2^0. 26i;
Fr. Aenner, Die Porträtsammlung des Lrzherzogs Ferdinand von Tirol, im Jahrbuch
der Aunstsammlungen des A. A. ksauses XVII ig2. igs Anm. s.
s) Aenner, I. c. p. ty2; Lrowe und Lavalcaselle, Tizians Leben und lverke
H-N-lf-
l) Geb. 1508, gest. issg.
zur Zeit nicht senden, aber diesmal wenigstens des verstorbenen Herzogs
porträt, das Gemälde Tizians.
Nun verstummt der Briefwechsel und sede Nunde über die weitern
Schicksale des Tizianischen Bildes, das damals über die Alpeu wauderte.
Möglich ist, daß es sö46 bei der plünderuug deS Neuburger Schlosses
während des Schmalkaldischen Rrieges Beute Raiser Aarls V. oder ander-
weitig verschlexpt wurde, wie jene Neuburger Gobelins. Die Lseidelberger
Schloßinventare erwähnen es nirgends.
Lrst iu den jüngsten Tagen ist dieses Tizianische porträt Federigo II.
Gonzaga wieder ans Licht gekommen in der Sammlung Marczell vou
Nemes-Zanoshalma zu Budapest'). von Fischel und Renner wurde dies
für Ott Lseinrich gemalte Tizianbild unrichtigerweise mit einem andern
in Verbindung gebracht, das der Nkeister bereits f530 von Federigo schuf
und das diesen in der Nüstung darstellte ^), Don dem zweiten Griginalporträt,
dem Gemälde der Sammlung Marczell von Nemes, das von Tizian für
den pfalzgrafen s539 gemalt wurde, gibt es dann noch eiue alte Ropie
des Ropfes allein in der porträtsammlung des Lrzherzog Ferdinand im
wiener öofmuseum und eine weitere in der Sala Ducale zu Nlcmtua^).
wie mit dem Lsof der Gonzaga, so stand Dtt öeinrich in diesen
Zahren auch mit den <Lste in regem Briefwechsel. Mann und wie er die
Bekanntschaft mit Lserkules II. von Ferrara^), denr Sohn Alphons I. und der
Lucrezia Borgia machte, entzieht sich unserer Renntnis. vielleicht hat
sie sein Bruder Philipp vermittelt, der die italienischen Fürstenhöfe und
Universitäten als studierender Ravalier besuchte. Lserkules, der seit f55H
die Regierung übernommen, war bekanntlich mit Nenata von Frankreich,
der Tochter Rönig Ludwigs XII. verheiratet, deren protestantische Neigungen
und französische Bonderxolitik jenes unglückliche Lheverhältnis mit ihrein
0 vgl. den Aatalog der Sammlung Marczell von Nemes-Budapest. München
lyNr. 27. Das Porträt auf Leinwand. !söhe i,sc>, Breite 1,20. Aus der frnhern
Sammlung des Aardiuals Broschi-Bologna. — Die Abbildung 6 hier verdanke ich der
Liebenswürdigkeit ^errn Marczell von Nemes - Ianoshalma, königlichen Rats iu
Budaxest.
2) Jm Aatalog der Mantuanischen Gallerie bereits 1S27 erwähnt bei Larlo
d'Arco I. o. II Z5I und bei Vasari-Milanesi VII -1^2. — Fischel, Tizian p. 2^0. 26i;
Fr. Aenner, Die Porträtsammlung des Lrzherzogs Ferdinand von Tirol, im Jahrbuch
der Aunstsammlungen des A. A. ksauses XVII ig2. igs Anm. s.
s) Aenner, I. c. p. ty2; Lrowe und Lavalcaselle, Tizians Leben und lverke
H-N-lf-
l) Geb. 1508, gest. issg.