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Rott, Hans: Zu den Kunstbestrebungen des Pfalszgrafen Ott Henirchs
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3346#0214
20Ö
erfahren ivir, daß er autzer den früher aiigeführten bessern Arbeiten auch
die große „Gutte" im Reuthaus grüu austreicheii inußte ^).
Als im Schmalkaldischeu Arieg die Nesideuz Neuburg durch Aarl V.
erobert worden war, wurde das Bchloß von der Soldateska ausgeplündert
uud die Samiiiluiigeii Gtt Lseiurichs überall hiu zerstreut. Der währeud
der Ratastrophe aiu Neckar weileude Gtt Lseiurich fragte deshalb iu eiueiu
traurigeu Brief au seiucu ^tatthalter iu Neuburg au, „ob iu der alteu
Lapelleu zu Neuburg die Librarv uoch bei eiuauder, zuiu Tail zergeutzt
oder gar hiuweg, desgleicheu ob iu der ueueu Tapelleu die gemalteu alteu
Tafleu uoch vorhaudeu oder das biblisch Gemäl au deu weudeu verderbt,
auch wie es uüt audereu Gemäl iu dem ueueu paw, souderlich iu der
großeu uudt ruudeu Stubeu geschasscu undt was doch uach Bliuderuug
im Sloß blibeu sey." Das Tagebuch des deu Feldzug mit erlebeudeu
Niederläuders viglius vau Zwicheiu mit deu wertvolleu archivalischeu Zu-
sätzeu A. vou Druffels gewährt uus maucherlei Eiublicke, wie die kaiser-
licheu Truppeu damals im Neuburger Bchloß gehaust haben^).
Selbst der ehemalige Hofmalcr Matth. Gerung, der die Rartous sür Gtt
Heiurichs Mirkteppiche eutwarf uud Lsaudschrifteu mit köstlicheu Bilderu aus-
malte, wurde dem augestammteu Lserru damals uutreu uud giug zu deu Raiser-
licheu über. Nuter deu Neuburger Bestäudeu des Atüucheiier Reichsarchivs
saud sich eiu iuteressautes Schreibeu des Neuburger Statthalters Lsaus
Rraft vou Desteuberg au Gtt Lseiurich mit eiuem aufgefaiigeneu Briefe
des Lauiuger Nialers Geruug. Nach der Lroberuug Lauiugeus durch
Rarl V. schricb dieser au seiueu damals iu Ulm weileudeu Bohu David,
hauers gewertig imdt selbs urbütig undt gcwillt sei, solche arbait anziiiieiiieil uiidt zu
verfertigen." Bci den dariibor geführten Aktcn liegen die visieriing imd die Inschrift."
>Niiiicheii, Reichsarch. Nenb. Aoxialb. 12 s Lol. ögsd. „Iacobeu Treyers steinmetzeiis
geding . . . etlich stainwerck zu der ueuen tbllruitzcii im sloß alhie, wie es des alleu
die visicr oder zircklmcß hat, zu beraitcn nndt zn verfertigen." Neuburg, Freitag uach
j)hil. und Iacobi ^555.
t) Miinchen, Reichsarch. Pfalz-Neubnrg Nr. ttt's. Unter „Sold": „Lodem die
(s8. Scxtember t5>t5) dem maler Iörgen von ainem großen gutton im renthaus grien
anzestreichen geben 20 h." — Außer der von mir früher erwähntcn Literatur über die
Breu vgl. auch: k). Röttinger, Zum lsolzschnittwerk I. Breus d. A. im Repertorium
für Kunstwissenschaft 1908 p. ts ff.; XXVI p. t3ö f.; L. Dodgson, Iörg Breu als
Illustrator der Ratdoltschen Gffizin, im Iahrb. der xreuß. Aunstsammlungen XXIV
p. ZSSff.
2) Ulünchen, Reichsarch. Pfalz-Neuburg Nr. I22/II. Vtt kseinrich an den Statt-
halter von Neuburg. lseidelberg, 7. Gktober is-sü. — Dcs viglius van Iwichem
Tagebuch, herausgegeben von A. von Druffel. Ulünchen 1877.
erfahren ivir, daß er autzer den früher aiigeführten bessern Arbeiten auch
die große „Gutte" im Reuthaus grüu austreicheii inußte ^).
Als im Schmalkaldischeu Arieg die Nesideuz Neuburg durch Aarl V.
erobert worden war, wurde das Bchloß von der Soldateska ausgeplündert
uud die Samiiiluiigeii Gtt Lseiurichs überall hiu zerstreut. Der währeud
der Ratastrophe aiu Neckar weileude Gtt Lseiurich fragte deshalb iu eiueiu
traurigeu Brief au seiucu ^tatthalter iu Neuburg au, „ob iu der alteu
Lapelleu zu Neuburg die Librarv uoch bei eiuauder, zuiu Tail zergeutzt
oder gar hiuweg, desgleicheu ob iu der ueueu Tapelleu die gemalteu alteu
Tafleu uoch vorhaudeu oder das biblisch Gemäl au deu weudeu verderbt,
auch wie es uüt audereu Gemäl iu dem ueueu paw, souderlich iu der
großeu uudt ruudeu Stubeu geschasscu undt was doch uach Bliuderuug
im Sloß blibeu sey." Das Tagebuch des deu Feldzug mit erlebeudeu
Niederläuders viglius vau Zwicheiu mit deu wertvolleu archivalischeu Zu-
sätzeu A. vou Druffels gewährt uus maucherlei Eiublicke, wie die kaiser-
licheu Truppeu damals im Neuburger Bchloß gehaust haben^).
Selbst der ehemalige Hofmalcr Matth. Gerung, der die Rartous sür Gtt
Heiurichs Mirkteppiche eutwarf uud Lsaudschrifteu mit köstlicheu Bilderu aus-
malte, wurde dem augestammteu Lserru damals uutreu uud giug zu deu Raiser-
licheu über. Nuter deu Neuburger Bestäudeu des Atüucheiier Reichsarchivs
saud sich eiu iuteressautes Schreibeu des Neuburger Statthalters Lsaus
Rraft vou Desteuberg au Gtt Lseiurich mit eiuem aufgefaiigeneu Briefe
des Lauiuger Nialers Geruug. Nach der Lroberuug Lauiugeus durch
Rarl V. schricb dieser au seiueu damals iu Ulm weileudeu Bohu David,
hauers gewertig imdt selbs urbütig undt gcwillt sei, solche arbait anziiiieiiieil uiidt zu
verfertigen." Bci den dariibor geführten Aktcn liegen die visieriing imd die Inschrift."
>Niiiicheii, Reichsarch. Nenb. Aoxialb. 12 s Lol. ögsd. „Iacobeu Treyers steinmetzeiis
geding . . . etlich stainwerck zu der ueuen tbllruitzcii im sloß alhie, wie es des alleu
die visicr oder zircklmcß hat, zu beraitcn nndt zn verfertigen." Neuburg, Freitag uach
j)hil. und Iacobi ^555.
t) Miinchen, Reichsarch. Pfalz-Neubnrg Nr. ttt's. Unter „Sold": „Lodem die
(s8. Scxtember t5>t5) dem maler Iörgen von ainem großen gutton im renthaus grien
anzestreichen geben 20 h." — Außer der von mir früher erwähntcn Literatur über die
Breu vgl. auch: k). Röttinger, Zum lsolzschnittwerk I. Breus d. A. im Repertorium
für Kunstwissenschaft 1908 p. ts ff.; XXVI p. t3ö f.; L. Dodgson, Iörg Breu als
Illustrator der Ratdoltschen Gffizin, im Iahrb. der xreuß. Aunstsammlungen XXIV
p. ZSSff.
2) Ulünchen, Reichsarch. Pfalz-Neuburg Nr. I22/II. Vtt kseinrich an den Statt-
halter von Neuburg. lseidelberg, 7. Gktober is-sü. — Dcs viglius van Iwichem
Tagebuch, herausgegeben von A. von Druffel. Ulünchen 1877.