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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 6.1912

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Rott, Hans: Zu den Kunstbestrebungen des Pfalszgrafen Ott Henirchs
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https://doi.org/10.11588/diglit.3346#0217
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an den Tag bringen konnte, durchsuchte Nom nach Altertümern für den
Neuburger Lserzog. So quittierte er diesem den Lmpfang eines Briefes
vom f f. Dezember (5^7, den Mtt Heinrich von weinheim »ach Rom da-
mals sandte und fährt fort, wie er darin der „fürstlichen Gnaden Willen,
die Antiquiteten betreffend, gnugsam verstanden. l^ab demnach allerla>'
von Rupfer gedruckte Gtügklin gekauft, aber noch nit in ain Buech verfaßt
uudt verfertigt von wegen der Ncüe, so .die Ungleichheit der Figurn bringt."
Tr will die Ltiche aber in kürzester Frist nach lVeinheim absenden. I)n
einem Antwortschreiben des Lserzogs aus Weinheim vom 4. Nlärz (5H8
lautet eine wschtige Stelle: „<Ls ist auch nochmals unser gnedigs Begeren
an dich, uns wie dir hievor geschrieben, antiquitetische Bücher zu be-
kommen*)."

NeueS kunstgeschichtlich wertvolles Nlaterial für die nur dreisährige
Negierungszeit des Rurfürsten Mtt öeinrich —69) enthält eine s)n-

struktion, die er im Spätherbst (556 nach Neuburg an seinen Rammer-
meister Nlichel Lserpfer stmdte. Wir hören da von Schloßbauten und Re-
staurationen zu Neuburg wie auch in der Grünau, wo das „alt Lsaus"
völlig ausgemalt werden soll^). Im Bad mußten die „Bilder", zweifellos
xlastische 2lrbeiten in Bronzeguß, wieder als Wassersxeier aufgesetzt werden.
Lin Büchsengießer, wohl Sebald Lsirder ^), führte alsbald diese Arbeiten aus.
Auch mehrere Maler und Farbenreiber werden in dem Schriftstück erwähnt,
darunter paul Sattler. Die Ausmalung der Zimmer im Zagdschloß Grünau
wurde dem Landshuter Nkaler Lsans windsberg übergeben und ihm nach
Vollendung des Auftrages die damals stattliche chumme von (20 Gulden
ausbezahlt. Andere ()läne, wie die Ausschmückung eines Deckengewöibes,
„was künstlich zu malen", unterblieben, da umfassendere Arbeiten in Lei-
delberg bevorstanden. Zm „neuen Daus" in der Grünau ließ man den
Nkaler nur die Reime auftragen. Als die Böden.des Neubürger Schlosses
abgeräumt wurden, fand man daselbst aus der früheren Bauzeit die alten
pläne und Visierungen, über deren Verwendung man wieder in Lieidelberg
anfragen mußte. Vor dem Schloß lagen noch viele Nkarmorsteine, von
denen Gtt Lseinrich die bessern Sorten zu Brüstungsplatten aussuchen ließ.

0 München, Reichsarch. Pfalz-Neuburg. Religionssachen Nr. 26 Fol. 19. kser-
kules Rottinger, Magister, an Mtt Keinnch. Roin, s. Februar is-zs. — Ib. Fol. 22
Gtt kseinrich an cherkules Rottinger. Weinheim, 4. tllärz 1548.

2) Siehe den Abdruck unten.

Z) 6. Rott, Vtt kseinrich p. 27.

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