zur Fortsetzung der Grabungen gefaßt wurde. So-
bald der Fruchtwechsel es zuließ, wurde in Hien-
heim gegraben. Nacheinander geschah das in den
Jahren 1967, 1968, 1970, 1971, 1973 und 1974.
Außer im Jahre 1970 wurde stets für sechs Wo-
chen in den Monaten August und September ge-
arbeitet. 1970 wurde im April, Mai und Juni auf
einer angrenzenden Parzelle mit der Flurnummer
145 gegraben, die ehemals der Kirche gehört hatte,
in jenem Jahr aber von Herrn J. Pf aller in Ge-
brauch genommen und bebaut wurde, der seit 1972
Bürgermeister von Hienheim, in diesem Amt uns
in jeder Hinsicht äußerst behilflich gewesen ist.
Von 1967 an ist den Grundstückbesitzern vom
Landkreisamt in Kelheim Entschädigung ausgezahlt
worden, deren Höhe vom Landwirtschaftsamt in
Abensberg festgesetzt wurde. Beiden Instanzen sei
an dieser Stelle gedankt für ihre freundliche Mit-
wirkung. Die weiteren Kosten der Grabungen wur-
den bis einschließlich 1970 von der Universität Lei-
den getragen.
Im ersten Jahr wurde der Oberboden mit Hilfe des
Spatens abgetragen. Dabei sind, im Vergleich zu den
späteren Jahren, viele Funde aus der Ackerkrume ge-
sammelt worden. Um größere Flächen freilegen zu
können, bedienten wir uns seit 1967 der Hilfe eines
Baggers, der den Oberboden entfernte. Von 1970 an
wurde die Schaufel des Baggers mit einem Messer statt
der üblichen Zähne ausgestattet, wodurch wiederum
weniger Erde mit der Hand entfernt zu werden
brauchte. Um die Erde feucht genug zu halten, um
graben zu können, wurde mit Wasser gespritzt und
sind die Flächen mit Plastikplanen zugedeckt wor-
den. Bei den Grabungsarbeiten standen uns unter
der Leitung von Herrn M. Stöber (f) sechs bis acht
Hilfsarbeiter, meist Rentner aus Hienheim, zur
Seite. Sie wurden angeworben durch Vermittlung
des Bauunternehmers Dipl. Ing. G. Heichele. Die
Leitung der Untersuchungen lag fast ununterbro-
chen in den Händen von P. J. R. Modderman, der
dabei von den Zeichnern des Prähistorischen Insti-
tuts Leiden, Herrn B. C. Dekker in den Jahren 1965,
1967 und 1968 und Herrn J. P. Boogerd 1970 und
in den folgenden Jahren unterstützt wurde. Seit
1968 gehört Frl. C. C. Bakels vom selben Institut
zu dem Forschungsteam. Sie betreut die paläo-
botanischen Untersuchungen. Stets waren zwei oder
drei Studenten an den Grabungen beteiligt. 1965
waren das Frl. H. W. A. M. Weerdenburg und Herr
H. M. E. van Haaren, 1967 Frl. E. J. Brinkman und
Herr A. D. Verlinde, 1968 Frau C. W. Staal-Lugten,
Frl. H. Schweitzer (Zürich) und Herr A. Peddemors
und im Jahre 1970 schließlich Frau E. F. M. Bleyer-
veld-van ’t Hooft, Frl. M. Wijnen, Frl. J. Buurman,
Frl. D. van der Lee, Herr und Frau K. Hautmann
(Köln), Herr E. H. J. Boerstra, Herr P. van de
Velde, Herr K. J. H. Vriezen und Herr J. J. Assen-
dorp. Die Teilnehmer späterer Grabungskampagnen
werden in einer abschließenden Veröffentlichung
auf geführt.
Die vorliegende Arbeit versteht sich an erster Stelle
als ein Bericht über die Grabungen bis einschließ-
lich 1970. Die Verfügbarkeit der Ergebnisse würde
zu lange auf sich warten lassen, wollte man die
Publikation bis nach dem Abschluß der Grabungen
aufschieben. Dieses Vorgehen hat einige deutliche
Nachteile, die aber unseres Erachtens von den Vor-
teilen aufgewogen werden. Mit bestimmten Aspek-
ten werden sich eigene Veröffentlichungen beschäf-
tigen. So erscheint von Frl. C. C. Bakels (1976) eine
Studie über die paläo-ökologischen Aspekte der
Hienheimer Forschungen, wozu die Botanik und
die Herkunft der Grundstoffe gerechnet werden.
Der Unterteilung von früh- und mittelneolithischer
Keramik widmet P. van de Velde eine Arbeit. Das
Silexmaterial derselben Periode wird von Frl. M. E.
Th. de Grooth bearbeitet. In einem weiteren Ka-
pitel berichtet Frl. Dr. A. T. Clason vom Biologisch-
Archäologischen Institut der Universität Groningen
über das von ihr untersuchte Knochenmaterial, das
aus allen Grabungskampagnen bis einschließlich
1974 stammt. Herr L. H. Keeley, Donald Baden-
Powell Quarternary Research Centre, University
of Oxford, berichtet über Gebrauchsspuren an Lack-
glanzklingen. In der jetzigen Veröffentlichung feh-
len, oder werden nur kurz gestreift, Themen wie
die Landschaft, die Dechsel, die Mahlsteine, die
Holzkohle und der gebrannte Lehm. Ein Argument
dafür, daß wir es bevorzugen, mit der Publikation
bestimmter Aspekte unserer Arbeit noch zu warten,
liegt in der Tatsache, daß Schlußfolgerungen am
besten aus möglichst umfangreichem Material ge-
zogen werden sollen. Der Nachteil geringen Ma-
terials scheint sich nicht so sehr bemerkbar zu ma-
chen für Themen wie die Hausgrundrisse und
die Keramik der Chamer Gruppe, so daß diesen Be-
reichen ziemlich viel Aufmerksamkeit gewidmet
wurde, obschon auch hier der Vorbehalt des vor-
läufigen Charakters ins Feld geführt werden muß.
Eine wichtige Beschränkung, die wir uns auferlegt
haben, besteht darin, daß hier ausschließlich über
die neolithischen Funde und Befunde berichtet
wird. Die paläolithischen, bronze- und eisenzeitli-
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bald der Fruchtwechsel es zuließ, wurde in Hien-
heim gegraben. Nacheinander geschah das in den
Jahren 1967, 1968, 1970, 1971, 1973 und 1974.
Außer im Jahre 1970 wurde stets für sechs Wo-
chen in den Monaten August und September ge-
arbeitet. 1970 wurde im April, Mai und Juni auf
einer angrenzenden Parzelle mit der Flurnummer
145 gegraben, die ehemals der Kirche gehört hatte,
in jenem Jahr aber von Herrn J. Pf aller in Ge-
brauch genommen und bebaut wurde, der seit 1972
Bürgermeister von Hienheim, in diesem Amt uns
in jeder Hinsicht äußerst behilflich gewesen ist.
Von 1967 an ist den Grundstückbesitzern vom
Landkreisamt in Kelheim Entschädigung ausgezahlt
worden, deren Höhe vom Landwirtschaftsamt in
Abensberg festgesetzt wurde. Beiden Instanzen sei
an dieser Stelle gedankt für ihre freundliche Mit-
wirkung. Die weiteren Kosten der Grabungen wur-
den bis einschließlich 1970 von der Universität Lei-
den getragen.
Im ersten Jahr wurde der Oberboden mit Hilfe des
Spatens abgetragen. Dabei sind, im Vergleich zu den
späteren Jahren, viele Funde aus der Ackerkrume ge-
sammelt worden. Um größere Flächen freilegen zu
können, bedienten wir uns seit 1967 der Hilfe eines
Baggers, der den Oberboden entfernte. Von 1970 an
wurde die Schaufel des Baggers mit einem Messer statt
der üblichen Zähne ausgestattet, wodurch wiederum
weniger Erde mit der Hand entfernt zu werden
brauchte. Um die Erde feucht genug zu halten, um
graben zu können, wurde mit Wasser gespritzt und
sind die Flächen mit Plastikplanen zugedeckt wor-
den. Bei den Grabungsarbeiten standen uns unter
der Leitung von Herrn M. Stöber (f) sechs bis acht
Hilfsarbeiter, meist Rentner aus Hienheim, zur
Seite. Sie wurden angeworben durch Vermittlung
des Bauunternehmers Dipl. Ing. G. Heichele. Die
Leitung der Untersuchungen lag fast ununterbro-
chen in den Händen von P. J. R. Modderman, der
dabei von den Zeichnern des Prähistorischen Insti-
tuts Leiden, Herrn B. C. Dekker in den Jahren 1965,
1967 und 1968 und Herrn J. P. Boogerd 1970 und
in den folgenden Jahren unterstützt wurde. Seit
1968 gehört Frl. C. C. Bakels vom selben Institut
zu dem Forschungsteam. Sie betreut die paläo-
botanischen Untersuchungen. Stets waren zwei oder
drei Studenten an den Grabungen beteiligt. 1965
waren das Frl. H. W. A. M. Weerdenburg und Herr
H. M. E. van Haaren, 1967 Frl. E. J. Brinkman und
Herr A. D. Verlinde, 1968 Frau C. W. Staal-Lugten,
Frl. H. Schweitzer (Zürich) und Herr A. Peddemors
und im Jahre 1970 schließlich Frau E. F. M. Bleyer-
veld-van ’t Hooft, Frl. M. Wijnen, Frl. J. Buurman,
Frl. D. van der Lee, Herr und Frau K. Hautmann
(Köln), Herr E. H. J. Boerstra, Herr P. van de
Velde, Herr K. J. H. Vriezen und Herr J. J. Assen-
dorp. Die Teilnehmer späterer Grabungskampagnen
werden in einer abschließenden Veröffentlichung
auf geführt.
Die vorliegende Arbeit versteht sich an erster Stelle
als ein Bericht über die Grabungen bis einschließ-
lich 1970. Die Verfügbarkeit der Ergebnisse würde
zu lange auf sich warten lassen, wollte man die
Publikation bis nach dem Abschluß der Grabungen
aufschieben. Dieses Vorgehen hat einige deutliche
Nachteile, die aber unseres Erachtens von den Vor-
teilen aufgewogen werden. Mit bestimmten Aspek-
ten werden sich eigene Veröffentlichungen beschäf-
tigen. So erscheint von Frl. C. C. Bakels (1976) eine
Studie über die paläo-ökologischen Aspekte der
Hienheimer Forschungen, wozu die Botanik und
die Herkunft der Grundstoffe gerechnet werden.
Der Unterteilung von früh- und mittelneolithischer
Keramik widmet P. van de Velde eine Arbeit. Das
Silexmaterial derselben Periode wird von Frl. M. E.
Th. de Grooth bearbeitet. In einem weiteren Ka-
pitel berichtet Frl. Dr. A. T. Clason vom Biologisch-
Archäologischen Institut der Universität Groningen
über das von ihr untersuchte Knochenmaterial, das
aus allen Grabungskampagnen bis einschließlich
1974 stammt. Herr L. H. Keeley, Donald Baden-
Powell Quarternary Research Centre, University
of Oxford, berichtet über Gebrauchsspuren an Lack-
glanzklingen. In der jetzigen Veröffentlichung feh-
len, oder werden nur kurz gestreift, Themen wie
die Landschaft, die Dechsel, die Mahlsteine, die
Holzkohle und der gebrannte Lehm. Ein Argument
dafür, daß wir es bevorzugen, mit der Publikation
bestimmter Aspekte unserer Arbeit noch zu warten,
liegt in der Tatsache, daß Schlußfolgerungen am
besten aus möglichst umfangreichem Material ge-
zogen werden sollen. Der Nachteil geringen Ma-
terials scheint sich nicht so sehr bemerkbar zu ma-
chen für Themen wie die Hausgrundrisse und
die Keramik der Chamer Gruppe, so daß diesen Be-
reichen ziemlich viel Aufmerksamkeit gewidmet
wurde, obschon auch hier der Vorbehalt des vor-
läufigen Charakters ins Feld geführt werden muß.
Eine wichtige Beschränkung, die wir uns auferlegt
haben, besteht darin, daß hier ausschließlich über
die neolithischen Funde und Befunde berichtet
wird. Die paläolithischen, bronze- und eisenzeitli-
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