2. Die linearbandkeramische Grube 414, neben Ge-
bäude 31 gelegen, enthielt sehr viel verkohltes Ma-
terial, darunter Hunderte von Erbsen. Die C-14-
Datierung hierfür lautet 6125 ± 35 BP (GrN-5870)
oder unkorrigiert 4175 ± 35 v. Chr. Drei Scher-
ben aus derselben Grube sind in Oxford nach der
Thermoluminiszenzmethode datiert worden (Aitken
u. a. 1970), wobei ein Durchschnittswert von 4610
± 600 Sonnenjahren v. Chr. ermittelt wurde. Es
sei darauf hingewiesen, daß diese letzte ± Zahl
eine völlig andere Bedeutung hat als bei den C-14-
Zahlen. Die Zahl 600 deutet die Grenzen an, inner-
halb deren die Datierung mit Sicherheit fallen muß.
Vergleichen wir die Thermoluminiszenzdatierung
mit den korrigierten C-14-Datierungen, die in dem
betreffenden Fall auf etwa 4975 Sonnenjahren v.
Chr. geschätzt werden, so läßt sich daraus schließen,
daß diese Korrektur durch die Thermoluminiszenz-
Ergebnisse unterstützt wird.
3. Aus der linearbandkeramischen Grube 68, die zu
Gebäude 24 gerechnet wird, ist Holzkohle gesam-
melt worden. Die C-14-Datierung dafür lautet 5910
± 50 BP (GrN-4830) oder unkorrigiert 3960 +
50 v. Chr.
4. Die mittelneolithische Grube 108 in Quadrat B-8
erbrachte genug Holzkohle für eine C-14-Datierung.
Das Ergebnis lautet 5780 ± 50 (GrN-4832) oder
unkorrigiert 3830 ± 50 v. Chr.
5. In Grube 367 in Quadrat F-14 ist Tonware der
Chamer Gruppe gefunden worden, zusammen mit
genug Holzkohle für eine C-14-Datierung, die auf
4340 ± 40 BP (GrN-6425) oder 2390 ± 40 v. Chr.
lautet.
6. Aus dem inneren Graben, der zur Chamer Grup-
pe gezählt wird, ist in Quadrat B-7 viel Holzkohle
gesammelt worden in einer Tiefe von 75 cm in
dem an dieser Stelle 110 cm tiefen Graben. Die
C-14-Datierung dieser Probe (Nr. 281) ist 4220 +
55 BP (GrN-5732) oder unkorrigiert 2270 ± 55 v.
Chr.
7. Einige Unsicherheit besteht in bezug auf die Rich-
tigkeit einer Holzkohlenprobe aus Grube 177 (Qua-
drat F-9), in der Chamer Ware gefunden worden ist.
Es zeigte sich, daß sich in dem Deckel des Glasbe-
hälters, in dem das Material 1967 gesammelt wor-
den war, als die Probe im Jahre 1974 verschickt
wurde, ein Pappschild befand. Die C-14-Bestim-
mung lautet 3885 ± 40 BP (GrN-7159) oder 1935
± 40 v. Chr. Erst wenn sehr viel mehr C-14-Da-
tierungen von Material, gehörend zur Chamer Grup-
pe, durchgeführt worden sind, wird sich erweisen,
inwiefern die Pappe diese Datierung beeinflußt hat.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die vier
absoluten Datierungen für die Bandkeramik mit den
an anderen Stellen erzielten Resultaten übereinstim-
men. Vergleichbares Material für die Chamer Grup-
pe fehlt unseres Wissens. Man muß sich diesbezüg-
lich behelfen, indem man aus bestimmten kulturel-
len Gründen vergleichbare Fundkomplexe heran-
zieht, wie die von Homolka mit einer C-14-Datie-
rung von 4260 ± 70 (GrN-4065) oder unkorrigiert
2310 ± 70 v. Chr. Es bleibt nichts anderes übrig,
als weitere Radiokarbon-Datierungen abzuwarten,
bevor man zu gesicherten Schlüssen kommen kann.
Von 38 ausgegrabenen Hausgrundrissen, oder Tei-
len davon, sind lediglich die Nummern 16 und 36
undatierbar (Tab. 34). Gebäude 7 gehört höchstwahr-
scheinlich zu der Chamer Gruppe. Die übrigen zählen
wir zu der Bandkeramik, wobei auf Grund der Gru-
ben neben den Häusern und der Längen der Dreipfo-
stenreihen eine Unterteilung in linearbandkeramische
und mittelneolithische Hausgrundrisse vorgenom-
men werden kann. Die erstere Gruppe wird stets
von Lehmgruben neben den Gebäuden begleitet,
eine Erscheinung, die bei der jungen Bandkeramik
jedoch fehlt. In Hienheim erweisen sich außerdem
die Längen der Dreipfostenreihen eindeutig als zeit-
gebunden. In der Linearbandkeramik variieren sie
zwischen 2,40 und 3,60 m mit einer deutlichen Be-
vorzugung einer Länge von rund 3,00 m. Dem steht
die junge Gruppe gegenüber mit Extremen von
3,80 und 5,70 m und einem deutlichen Gipfel bei
4,00 m. Zu der Linearbandkeramik sind den bei-
den erwähnten Kriterien zufolge 19 Hausgrundrisse
zu zählen und zu der jungen Bandkeramik 13 Exem-
plare. Von den restlichen drei Gebäudespuren (die
Nummern 10, 22 und 32) sind keine vollständigen
Dreipfostenreihen bekannt, jedoch gibt es andere
Gründe, sie der mittelneolithischen Gruppe zuzu-
ordnen (vgl. Abb. 27).
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bäude 31 gelegen, enthielt sehr viel verkohltes Ma-
terial, darunter Hunderte von Erbsen. Die C-14-
Datierung hierfür lautet 6125 ± 35 BP (GrN-5870)
oder unkorrigiert 4175 ± 35 v. Chr. Drei Scher-
ben aus derselben Grube sind in Oxford nach der
Thermoluminiszenzmethode datiert worden (Aitken
u. a. 1970), wobei ein Durchschnittswert von 4610
± 600 Sonnenjahren v. Chr. ermittelt wurde. Es
sei darauf hingewiesen, daß diese letzte ± Zahl
eine völlig andere Bedeutung hat als bei den C-14-
Zahlen. Die Zahl 600 deutet die Grenzen an, inner-
halb deren die Datierung mit Sicherheit fallen muß.
Vergleichen wir die Thermoluminiszenzdatierung
mit den korrigierten C-14-Datierungen, die in dem
betreffenden Fall auf etwa 4975 Sonnenjahren v.
Chr. geschätzt werden, so läßt sich daraus schließen,
daß diese Korrektur durch die Thermoluminiszenz-
Ergebnisse unterstützt wird.
3. Aus der linearbandkeramischen Grube 68, die zu
Gebäude 24 gerechnet wird, ist Holzkohle gesam-
melt worden. Die C-14-Datierung dafür lautet 5910
± 50 BP (GrN-4830) oder unkorrigiert 3960 +
50 v. Chr.
4. Die mittelneolithische Grube 108 in Quadrat B-8
erbrachte genug Holzkohle für eine C-14-Datierung.
Das Ergebnis lautet 5780 ± 50 (GrN-4832) oder
unkorrigiert 3830 ± 50 v. Chr.
5. In Grube 367 in Quadrat F-14 ist Tonware der
Chamer Gruppe gefunden worden, zusammen mit
genug Holzkohle für eine C-14-Datierung, die auf
4340 ± 40 BP (GrN-6425) oder 2390 ± 40 v. Chr.
lautet.
6. Aus dem inneren Graben, der zur Chamer Grup-
pe gezählt wird, ist in Quadrat B-7 viel Holzkohle
gesammelt worden in einer Tiefe von 75 cm in
dem an dieser Stelle 110 cm tiefen Graben. Die
C-14-Datierung dieser Probe (Nr. 281) ist 4220 +
55 BP (GrN-5732) oder unkorrigiert 2270 ± 55 v.
Chr.
7. Einige Unsicherheit besteht in bezug auf die Rich-
tigkeit einer Holzkohlenprobe aus Grube 177 (Qua-
drat F-9), in der Chamer Ware gefunden worden ist.
Es zeigte sich, daß sich in dem Deckel des Glasbe-
hälters, in dem das Material 1967 gesammelt wor-
den war, als die Probe im Jahre 1974 verschickt
wurde, ein Pappschild befand. Die C-14-Bestim-
mung lautet 3885 ± 40 BP (GrN-7159) oder 1935
± 40 v. Chr. Erst wenn sehr viel mehr C-14-Da-
tierungen von Material, gehörend zur Chamer Grup-
pe, durchgeführt worden sind, wird sich erweisen,
inwiefern die Pappe diese Datierung beeinflußt hat.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die vier
absoluten Datierungen für die Bandkeramik mit den
an anderen Stellen erzielten Resultaten übereinstim-
men. Vergleichbares Material für die Chamer Grup-
pe fehlt unseres Wissens. Man muß sich diesbezüg-
lich behelfen, indem man aus bestimmten kulturel-
len Gründen vergleichbare Fundkomplexe heran-
zieht, wie die von Homolka mit einer C-14-Datie-
rung von 4260 ± 70 (GrN-4065) oder unkorrigiert
2310 ± 70 v. Chr. Es bleibt nichts anderes übrig,
als weitere Radiokarbon-Datierungen abzuwarten,
bevor man zu gesicherten Schlüssen kommen kann.
Von 38 ausgegrabenen Hausgrundrissen, oder Tei-
len davon, sind lediglich die Nummern 16 und 36
undatierbar (Tab. 34). Gebäude 7 gehört höchstwahr-
scheinlich zu der Chamer Gruppe. Die übrigen zählen
wir zu der Bandkeramik, wobei auf Grund der Gru-
ben neben den Häusern und der Längen der Dreipfo-
stenreihen eine Unterteilung in linearbandkeramische
und mittelneolithische Hausgrundrisse vorgenom-
men werden kann. Die erstere Gruppe wird stets
von Lehmgruben neben den Gebäuden begleitet,
eine Erscheinung, die bei der jungen Bandkeramik
jedoch fehlt. In Hienheim erweisen sich außerdem
die Längen der Dreipfostenreihen eindeutig als zeit-
gebunden. In der Linearbandkeramik variieren sie
zwischen 2,40 und 3,60 m mit einer deutlichen Be-
vorzugung einer Länge von rund 3,00 m. Dem steht
die junge Gruppe gegenüber mit Extremen von
3,80 und 5,70 m und einem deutlichen Gipfel bei
4,00 m. Zu der Linearbandkeramik sind den bei-
den erwähnten Kriterien zufolge 19 Hausgrundrisse
zu zählen und zu der jungen Bandkeramik 13 Exem-
plare. Von den restlichen drei Gebäudespuren (die
Nummern 10, 22 und 32) sind keine vollständigen
Dreipfostenreihen bekannt, jedoch gibt es andere
Gründe, sie der mittelneolithischen Gruppe zuzu-
ordnen (vgl. Abb. 27).
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