DIE FUNDE
TONWARE DER BANDKERAMIK
von M. E. Th. de Grooth
Zu diesem Zeitpunkt läßt sich von der bandkerami-
schen Tonware nur eine sehr allgemeine Beschrei-
bung geben, weil Detailuntersuchungen, z. B. in be-
zug auf die Tonzusammensetzung, den Brennprozeß
und die Verzierung noch nicht abgeschlossen sind.
Die Tonware ist aus einer Tonsorte hergestellt, die,
wahrscheinlich von Natur, ziemlich glimmerhaltig
ist. Als wichtigste Magerungsmittel wurden feiner
und grober Sand und feiner Kies (gerundete Teil-
chen, kleiner als 4 mm) hinzugefügt. Auch grober
Kies (gerundete Teilchen zwischen 4 und etwa
16 mm), Chalzedongrus (eckige Teilchen) und
Scherbengrus treten häufig auf. Organische Mage-
rung ist sehr selten. Auffällig ist das vereinzelte
Auftreten von größeren Kieselsteinchen in sonst
mit feinem Sand gemagerten Scherben. Diese
Bemerkungen haben, als Ergebnis makroskopischer
Beobachtungen, nur beschränkten Wert; eine aus-
führliche Analyse von Ton und Magerung ist aber
vorgesehen.
Auch der Unterschied zwischen Fein- und Grobke-
ramik kann im Augenblick noch nicht eindeutig
in Begriffen der Magerung, Oberflächenbehandlung,
des Brennprozesses, der Scherbendicke oder Verzie-
rung definiert werden. Die Übergänge sind so flie-
ßend, daß sich eine intuitive Einteilung nicht her-
stellen läßt. Auch was die Gefäßformen betrifft,
sind die Unterschiede lediglich graduell; für beide
Arten wird das gleiche, im Grunde ziemlich be-
schränkte Repertoire verwendet. Bei der Erörte-
rung der Gefäßformen werden Fein- und Grob-
keramik denn auch zusammengenommen.
Folgende Formen lassen sich unterscheiden:
I. einfache offene Formen
1. Schale: ein liegendes Ellipsoid- oder Kugelseg-
ment. Am Rand ist die Tangente mit der Wand
auswärts gerichtet; der Winkel zwischen dieser Tan-
gente und einer waagerechten Fläche ist größer als
95 °. Die Höhe beträgt weniger als die Hälfte des
Randdurchmessers (z. B. Taf. 53 : 2, 5; 69: 8).
2. (kalottenförmiger) Kumpf: eine halbe Kugel
oder liegendes Ellipsoid, mit oder ohne kurzem Ober-
teil. Am Rand verläuft die Tangente mit der Wand
etwa senkrecht; (der Winkel zwischen dieser Tan-
gente und einer waagerechten Fläche beträgt 85 °
bis 95 °). Die Höhe ist ebenso groß wie oder etwas
größer als der halbe Randdurchmesser. Der größte
Durchmesser wird in der oberen Hälfte des Gefä-
ßes erreicht (z. B. Taf. 53 : 1, 3, 4, 6).
3. Kessel: ein halbes liegendes Ellipsoid mit einem
zylindrischen oder leicht konischen Oberteil. Am
Rand variiert der Winkel zwischen Wandtangente
und einer waagerechten Fläche zwischen 75 ° und
95 °. Der größte Durchmesser wird in der unteren
Gefäßhälfte erreicht (z. B. Taf. 55 : 8).
II. einfache geschlossene Formen
4. Kumpf mit gerader einziehender Wandung: ein
liegendes Halb- bis Dreiviertel-Ellipsoid oder -Kugel
mit einem konischen Oberteil. Die Tangente mit der
Wand ist am Rand einwärts gerichtet (55 °—75 °).
Der größte Durchmesser befindet sich in der oberen
Hälfte des Gefäßes. Er ist ebenso groß wie oder
etwas größer als die Höhe (z. B. Taf. 55 : 1, 6).
III. Formen mit Biegepunkt
5. Schale mit nach außen ausbiegender Wandung:
ein niedriges Segment eines liegenden Ellipsoids,
mit sich stark ausweitendem Hals. Die Wandtan-
gente verläuft sehr stark nach auswärts (125 0—
145 °) (z. B. Taf. 69 : 2).
6. Kumpf mit leicht geschweifter Wandung: eine
etwa Dreiviertel-Kugel oder -Ellipsoid mit einem
kurzen Hals, der so geschweift ist, daß die Wand-
tangente sich bei der Lippe einer senkrechten Linie
nähert (75 °—95 °). Die Höhe ist kleiner als der
größte Durchmesser. Dieser liegt in der unteren Ge-
fäßhälfte oder in halber Höhe. Der Hals ist kurz,
d. h. weniger als Ü4 der Gesamthöhe (z. B. Taf. 55 : 3;
56 : 1; 69 : 5).
7. Becher mit einem stärker profilierten Hals: auf
einer etwa Dreiviertel-Kugel befindet sich em S-för-
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TONWARE DER BANDKERAMIK
von M. E. Th. de Grooth
Zu diesem Zeitpunkt läßt sich von der bandkerami-
schen Tonware nur eine sehr allgemeine Beschrei-
bung geben, weil Detailuntersuchungen, z. B. in be-
zug auf die Tonzusammensetzung, den Brennprozeß
und die Verzierung noch nicht abgeschlossen sind.
Die Tonware ist aus einer Tonsorte hergestellt, die,
wahrscheinlich von Natur, ziemlich glimmerhaltig
ist. Als wichtigste Magerungsmittel wurden feiner
und grober Sand und feiner Kies (gerundete Teil-
chen, kleiner als 4 mm) hinzugefügt. Auch grober
Kies (gerundete Teilchen zwischen 4 und etwa
16 mm), Chalzedongrus (eckige Teilchen) und
Scherbengrus treten häufig auf. Organische Mage-
rung ist sehr selten. Auffällig ist das vereinzelte
Auftreten von größeren Kieselsteinchen in sonst
mit feinem Sand gemagerten Scherben. Diese
Bemerkungen haben, als Ergebnis makroskopischer
Beobachtungen, nur beschränkten Wert; eine aus-
führliche Analyse von Ton und Magerung ist aber
vorgesehen.
Auch der Unterschied zwischen Fein- und Grobke-
ramik kann im Augenblick noch nicht eindeutig
in Begriffen der Magerung, Oberflächenbehandlung,
des Brennprozesses, der Scherbendicke oder Verzie-
rung definiert werden. Die Übergänge sind so flie-
ßend, daß sich eine intuitive Einteilung nicht her-
stellen läßt. Auch was die Gefäßformen betrifft,
sind die Unterschiede lediglich graduell; für beide
Arten wird das gleiche, im Grunde ziemlich be-
schränkte Repertoire verwendet. Bei der Erörte-
rung der Gefäßformen werden Fein- und Grob-
keramik denn auch zusammengenommen.
Folgende Formen lassen sich unterscheiden:
I. einfache offene Formen
1. Schale: ein liegendes Ellipsoid- oder Kugelseg-
ment. Am Rand ist die Tangente mit der Wand
auswärts gerichtet; der Winkel zwischen dieser Tan-
gente und einer waagerechten Fläche ist größer als
95 °. Die Höhe beträgt weniger als die Hälfte des
Randdurchmessers (z. B. Taf. 53 : 2, 5; 69: 8).
2. (kalottenförmiger) Kumpf: eine halbe Kugel
oder liegendes Ellipsoid, mit oder ohne kurzem Ober-
teil. Am Rand verläuft die Tangente mit der Wand
etwa senkrecht; (der Winkel zwischen dieser Tan-
gente und einer waagerechten Fläche beträgt 85 °
bis 95 °). Die Höhe ist ebenso groß wie oder etwas
größer als der halbe Randdurchmesser. Der größte
Durchmesser wird in der oberen Hälfte des Gefä-
ßes erreicht (z. B. Taf. 53 : 1, 3, 4, 6).
3. Kessel: ein halbes liegendes Ellipsoid mit einem
zylindrischen oder leicht konischen Oberteil. Am
Rand variiert der Winkel zwischen Wandtangente
und einer waagerechten Fläche zwischen 75 ° und
95 °. Der größte Durchmesser wird in der unteren
Gefäßhälfte erreicht (z. B. Taf. 55 : 8).
II. einfache geschlossene Formen
4. Kumpf mit gerader einziehender Wandung: ein
liegendes Halb- bis Dreiviertel-Ellipsoid oder -Kugel
mit einem konischen Oberteil. Die Tangente mit der
Wand ist am Rand einwärts gerichtet (55 °—75 °).
Der größte Durchmesser befindet sich in der oberen
Hälfte des Gefäßes. Er ist ebenso groß wie oder
etwas größer als die Höhe (z. B. Taf. 55 : 1, 6).
III. Formen mit Biegepunkt
5. Schale mit nach außen ausbiegender Wandung:
ein niedriges Segment eines liegenden Ellipsoids,
mit sich stark ausweitendem Hals. Die Wandtan-
gente verläuft sehr stark nach auswärts (125 0—
145 °) (z. B. Taf. 69 : 2).
6. Kumpf mit leicht geschweifter Wandung: eine
etwa Dreiviertel-Kugel oder -Ellipsoid mit einem
kurzen Hals, der so geschweift ist, daß die Wand-
tangente sich bei der Lippe einer senkrechten Linie
nähert (75 °—95 °). Die Höhe ist kleiner als der
größte Durchmesser. Dieser liegt in der unteren Ge-
fäßhälfte oder in halber Höhe. Der Hals ist kurz,
d. h. weniger als Ü4 der Gesamthöhe (z. B. Taf. 55 : 3;
56 : 1; 69 : 5).
7. Becher mit einem stärker profilierten Hals: auf
einer etwa Dreiviertel-Kugel befindet sich em S-för-
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