nähme, denn bei Bau 17 finden wir die zweitgrößte
Länge, die 6,70 m beträgt. Unterteilung des NW-
Teiles durch Dreipfostenreihen oder Gräbchen
kommt bei der Hälfte der Gebäude vor. Dies stimmt
mit unseren Erfahrungen in den Niederlanden mit
der jungen Linearbandkeramik überein, wenn auch
die „Großbauten“ dabei eine deutliche Rolle spielen
(Modderman 1970, S. 102). Manchmal bleiben
noch erhebliche Freiräume, wie bei Bau 17, wo die-
ser 4,50 m lang ist, während sie bei den Bauten 8
und 29 mit Abständen von 3,60 m nicht viel ge-
ringer sind. Dies sind Räume, wie man sie auch in
den Mittel- oder Wohnteilen findet.
In 4 NW-Teilen ist eine Zweiteilung vorgenommen
worden. In Bau 31 trifft man drei Teile an und in
Bau 8 sogar vier. Bemerkenswert ist das Auftreten
von Querwandgräbchen in drei NW-Teilen bei den
Gebäuden 2, 8 und 31. Einigermaßen vergleichbare
Beispiele kennen wir nur aus Elsloo (Modderman
1970), wo die Gebäude 89 und 93, um die es sich
hier handelt, beide in die junge Linearbandkeramik
datiert wurden. Bis mehr Material über linearband-
keramische Häuser bekannt ist, erscheint die Schluß-
folgerung gerechtfertigt, daß Querwandgräbchen in
den NW-Teilen ein charakteristisches Merkmal der
Hienheimer Siedlung bilden.
f) Auch bei den Wohnteilen zeigen sich ziemlich
viele Unterschiede. Die Längen variieren stark. Die
Extreme finden wir in zwei Gebäuden, von denen
im Jahre 1974 der fehlende Teil untersucht wurde,
nämlich „Kleinbau“ 1 mit 5 m, und Bau 12 mit nicht
weniger als 19,50 m. Die Feststellung der Länge
stieß manchmal auf Schwierigkeiten, wie etwa bei
dem als „Großbau“ interpretierten Hausgrundriß 2,
bei dem nicht klar ist, wo der SO-Teil anfängt,
weil dafür wesentliche Angaben fehlen. Ein anderer
schwieriger Fall ist Bau 8, bei dem in Erwägung
gezogen werden muß, ob die SO-Wand nicht von
einer doppelten Pfostenreihe gebildet sein könnte,
wie wir sie aus Bylany gut kennen.
Die Einteilung der Mittelteile differiert ziemlich
stark. Direkt vergleichbar mit demjenigen, was als
Norm für die Hausgrundrisse der jungen Linear-
bandkeramik gelten darf — d. h. daß sich innerhalb
des Wohnteils drei Dreipfostenreihen befinden, von
denen die am meisten nordwestlich liegende nahe
beim NW-Ende situiert ist — sind die Gebäude 2,
6, 8, 14, 17 und 31. Mit zwei Dreipfostenreihen
und einem sog. Korridor ist Gebäude 29 ausgerüstet.
Außerdem gibt es noch unvollständige Mittelteile
mit einem Korridor, zu welcher Kategorie wir die
Gebäude 24, 25, 27 und 37 zählen. Keinen Korri-
dor, wohl aber zwei Dreipfostenreihen im Mittel-
teil finden wir bei den Gebäuden 5 und 35, wäh-
rend Bau 1 lediglich eine Dreipfostenreihe besitzt.
Das Fehlen eines Korridors ist nach den Erfahrun-
gen in den Niederlanden eine späte Erscheinung in
der jungen Linearbandkeramik.
Die Verteilung der Dreipfostenreihen ist häufig so,
daß in einem Abstand von 1,40—2,20 m von der
SO-Wand schon eine Dreipfostenreihe errichtet ist.
Beispiele dafür sind die Gebäude 5, 6, 8, 12, 17,
19, 26, 31 und 35. Dieses Phänomen ist wahrschein-
lich charakteristisch für Hienheim.
g) Lediglich bei Gebäude 2 gibt es genug Hinweise
für die Annahme, daß es einen SO-Teil gegeben hat.
Einzelheiten fehlen aber, weil an dieser Stelle spä-
ter Gruben gegraben worden sind.
Wenn wir das wenige, was über linearbandkerami-
sche Gebäude in Hienheim bekannt geworden ist,
zusammenfassen, so können folgende Charakteristika
hervorgehoben werden. Oft geht es dabei nur um'
Akzente.
1. Das fast völlige Fehlen von „Groß-“ und „Klein-
bauten“.
2. Die im Vergleich zu anderen Fundstellen in
Europa geringere Breite der Gebäude.
3. Das regelmäßige Auftreten von doppelten Wand-
pfostenreihen.
4. Die Querwandgräbchen in den NW-Teilen.
5. Die schmalen Räume im SO der Mittelteile.
Für einen Vergleich der mittelneolithischen Haus-
grundrisse untereinander steht uns allgemein ge-
sprochen viel weniger Material zur Verfügung als
in bezug auf die linearbandkeramische Bauweise.
Die einzige Ausnahme darauf bildet das Nieder-
rheingebiet. Auch Hienheim hat bisher zu wenig
Ergebnisse gebracht, um das verfügbare Material re-
lativieren zu können. Vier Hausgrundrisse sind so
ziemlich vollständig (Nr. 3, 4, 15 und 20), drei wei-
tere (Nr. 9, 22 und 23) können als Unterstützungs-
material für unsere Überlegungen gebraucht werden.
a) Die Längen variieren zwischen 8,00 und 15,50 m
für sechs Hausgrundrisse mit einem Durchschnitt
von 11,50 m. Damit bilden die Gebäude aus dem
Niederrheingebiet einen großen Gegensatz.
b) Die Breitenmaße können von Haus zu Haus
ziemlich stark variieren, wie bei den Nummern 3,
4 und 15. Die größten Breiten liegen bei diesen
Gebäuden und Haus 9 zwischen 6,80 und 7,60 m,
was erheblich mehr ist als bei den linearbandkera-
mischen Häusern in Hienheim, die max. 6 m breit
sind. Eine Ausnahme bildet Haus 20, das nur
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Länge, die 6,70 m beträgt. Unterteilung des NW-
Teiles durch Dreipfostenreihen oder Gräbchen
kommt bei der Hälfte der Gebäude vor. Dies stimmt
mit unseren Erfahrungen in den Niederlanden mit
der jungen Linearbandkeramik überein, wenn auch
die „Großbauten“ dabei eine deutliche Rolle spielen
(Modderman 1970, S. 102). Manchmal bleiben
noch erhebliche Freiräume, wie bei Bau 17, wo die-
ser 4,50 m lang ist, während sie bei den Bauten 8
und 29 mit Abständen von 3,60 m nicht viel ge-
ringer sind. Dies sind Räume, wie man sie auch in
den Mittel- oder Wohnteilen findet.
In 4 NW-Teilen ist eine Zweiteilung vorgenommen
worden. In Bau 31 trifft man drei Teile an und in
Bau 8 sogar vier. Bemerkenswert ist das Auftreten
von Querwandgräbchen in drei NW-Teilen bei den
Gebäuden 2, 8 und 31. Einigermaßen vergleichbare
Beispiele kennen wir nur aus Elsloo (Modderman
1970), wo die Gebäude 89 und 93, um die es sich
hier handelt, beide in die junge Linearbandkeramik
datiert wurden. Bis mehr Material über linearband-
keramische Häuser bekannt ist, erscheint die Schluß-
folgerung gerechtfertigt, daß Querwandgräbchen in
den NW-Teilen ein charakteristisches Merkmal der
Hienheimer Siedlung bilden.
f) Auch bei den Wohnteilen zeigen sich ziemlich
viele Unterschiede. Die Längen variieren stark. Die
Extreme finden wir in zwei Gebäuden, von denen
im Jahre 1974 der fehlende Teil untersucht wurde,
nämlich „Kleinbau“ 1 mit 5 m, und Bau 12 mit nicht
weniger als 19,50 m. Die Feststellung der Länge
stieß manchmal auf Schwierigkeiten, wie etwa bei
dem als „Großbau“ interpretierten Hausgrundriß 2,
bei dem nicht klar ist, wo der SO-Teil anfängt,
weil dafür wesentliche Angaben fehlen. Ein anderer
schwieriger Fall ist Bau 8, bei dem in Erwägung
gezogen werden muß, ob die SO-Wand nicht von
einer doppelten Pfostenreihe gebildet sein könnte,
wie wir sie aus Bylany gut kennen.
Die Einteilung der Mittelteile differiert ziemlich
stark. Direkt vergleichbar mit demjenigen, was als
Norm für die Hausgrundrisse der jungen Linear-
bandkeramik gelten darf — d. h. daß sich innerhalb
des Wohnteils drei Dreipfostenreihen befinden, von
denen die am meisten nordwestlich liegende nahe
beim NW-Ende situiert ist — sind die Gebäude 2,
6, 8, 14, 17 und 31. Mit zwei Dreipfostenreihen
und einem sog. Korridor ist Gebäude 29 ausgerüstet.
Außerdem gibt es noch unvollständige Mittelteile
mit einem Korridor, zu welcher Kategorie wir die
Gebäude 24, 25, 27 und 37 zählen. Keinen Korri-
dor, wohl aber zwei Dreipfostenreihen im Mittel-
teil finden wir bei den Gebäuden 5 und 35, wäh-
rend Bau 1 lediglich eine Dreipfostenreihe besitzt.
Das Fehlen eines Korridors ist nach den Erfahrun-
gen in den Niederlanden eine späte Erscheinung in
der jungen Linearbandkeramik.
Die Verteilung der Dreipfostenreihen ist häufig so,
daß in einem Abstand von 1,40—2,20 m von der
SO-Wand schon eine Dreipfostenreihe errichtet ist.
Beispiele dafür sind die Gebäude 5, 6, 8, 12, 17,
19, 26, 31 und 35. Dieses Phänomen ist wahrschein-
lich charakteristisch für Hienheim.
g) Lediglich bei Gebäude 2 gibt es genug Hinweise
für die Annahme, daß es einen SO-Teil gegeben hat.
Einzelheiten fehlen aber, weil an dieser Stelle spä-
ter Gruben gegraben worden sind.
Wenn wir das wenige, was über linearbandkerami-
sche Gebäude in Hienheim bekannt geworden ist,
zusammenfassen, so können folgende Charakteristika
hervorgehoben werden. Oft geht es dabei nur um'
Akzente.
1. Das fast völlige Fehlen von „Groß-“ und „Klein-
bauten“.
2. Die im Vergleich zu anderen Fundstellen in
Europa geringere Breite der Gebäude.
3. Das regelmäßige Auftreten von doppelten Wand-
pfostenreihen.
4. Die Querwandgräbchen in den NW-Teilen.
5. Die schmalen Räume im SO der Mittelteile.
Für einen Vergleich der mittelneolithischen Haus-
grundrisse untereinander steht uns allgemein ge-
sprochen viel weniger Material zur Verfügung als
in bezug auf die linearbandkeramische Bauweise.
Die einzige Ausnahme darauf bildet das Nieder-
rheingebiet. Auch Hienheim hat bisher zu wenig
Ergebnisse gebracht, um das verfügbare Material re-
lativieren zu können. Vier Hausgrundrisse sind so
ziemlich vollständig (Nr. 3, 4, 15 und 20), drei wei-
tere (Nr. 9, 22 und 23) können als Unterstützungs-
material für unsere Überlegungen gebraucht werden.
a) Die Längen variieren zwischen 8,00 und 15,50 m
für sechs Hausgrundrisse mit einem Durchschnitt
von 11,50 m. Damit bilden die Gebäude aus dem
Niederrheingebiet einen großen Gegensatz.
b) Die Breitenmaße können von Haus zu Haus
ziemlich stark variieren, wie bei den Nummern 3,
4 und 15. Die größten Breiten liegen bei diesen
Gebäuden und Haus 9 zwischen 6,80 und 7,60 m,
was erheblich mehr ist als bei den linearbandkera-
mischen Häusern in Hienheim, die max. 6 m breit
sind. Eine Ausnahme bildet Haus 20, das nur
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