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Modderman, Pieter J.; Clason, Anneke
Die neolithische Besiedlung bei Hienheim, Ldkr. Kelheim (Band 1): Die Ausgrabungen am Weinberg 1965 bis 1970 — Kallmünz/​Opf.: Verlag Michael Lassleben, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.63701#0137
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Geländes sind außerdem wahrscheinlich Spuren von
Eisenbearbeitung gefunden worden.
Keine Datierungsmöglichkeiten können wir für das
kleine Gebäude 16 in den Quadraten B, C-5 geben.
Die zentrale Lage in dem Chamer Grabensystem sug-
geriert, daß es darin eine Funktion erfüllt haben könn-
te, aber daraus läßt sich keine Beweiskraft schöpfen.
Ebenfalls undatierbar ist Hausgrundriß 36. Es gibt
nicht die geringste Veranlassung, dieses Gebäude
bandkeramisch zu datieren. Der Charakter der Pfo-
stengruben und des Grundrisses weicht völlig ab
von demjenigen, was in Hienheim aus dieser Perio-
de bekannt ist. Aus denselben Gründen kommt
auch eine Datierung in die Chamer Gruppe u. E.
nicht in Betracht. Für eine mögliche Datierung darf
an die Frühe Bronzzeit gedacht werden, von der in

Grube 424 (Quadrat F-14) und in 35 m Entfernung
(Quadrat H-10) Spuren gefunden wurden. Auch die
Späte Bronzezeit kommt als Möglichkeit in Frage.
In den Jahren 1971 und 1973 sind aus dieser Perio-
de einige Gruben entdeckt worden, in gut 60 m
Entfernung in nördlicher Richtung gelegen. In den-
selben Jahren sind sog. Feuergruben festgestellt
worden, die mittels C-14-Analysen auf etwa 500 v.
Chr. datiert worden sind. Man kann diese Aktivi-
täten, wenn man so will, mit Hausgrundriß 36 in
Verbindung bringen, ebenso wie die spärlichen la-
tenezeitlichen Scherben. Es hat u. E. keinen Sinn,
all diese Möglichkeiten in aller Ausführlichkeit ge-
geneinander abzuwägen, solange nicht mehr Fakten-
material bekannt ist, das Aufschluß geben kann.

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