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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 28.1913-1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.31172#0289
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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.

„Raffzähne hatte ich“, gestand sie mir lachend, „und kriegte
kein S raus und kein Z. Und Mutter sagte: ,Das wird ja nichts,
Kind!“ Aber ich habe die Zähne gegen die Tischplatte gedrückt,
bis sie bluteten — und hab’s geschafft.“ So war sie. Ein Weib
von Herzen, das Güte und Tränen des Mitleids kannte; aber
stählern und hart wie ein Mann — wenn’s galt. Sie konnte auch
alles. Die Irmentraut im Waffenschmied erkrankte, und das blut-
junge Mädel sang die Partie vom Blatt.
„Und die Figur?“ fragte ich lächelnd.
„Sie stopften mir eine Figur zurecht, sie malten mich an wie
eine Hexe, und von der Nuscha blieb nichts übrig als die Stimme
— die konnten sie mir nicht verschminken“, lachte sie, bis ihr
die Tränen kamen.
Geboren war sie am 22. Februar 1860 in Berlin und hat einen
kurzen Bildungsgang genossen, bis sie zum Theater kam. Aber
sie ist eine Lernende geblieben — wie alle großen Menschen.
Und nun ist dieser kluge und liebenswürdige Mund so jäh
verstummt. L. Malten.
_W\AAe—
Winter in Südamerika.
Während Thursen und Reifriesen zur Mitwinterzeit die deut-
sche F.rde gewöhnlich in Schnee und Eis einhüllen, grünt und blüht


Nuscha Butze f.
Phot. E. Bieber, Berlin

es in den Ländern, die in der Nähe des Erdgleichers liegen, lustig
und üppig fort, als könnte Mutter Natur sich dort im Hervor-
zaubern von seltsam und zum Teil geradezu grandiosen Pflanzen-
gestalten gar nicht erschöpfen. Allerdings hat ja Südamerika, zu
der Zeit, in welcher bei uns die fließenden Gewässer von Eis und
Schnee umsäumt zu sein pflegen, seinen Sommer; indessen sieht
man es dem Pflanzenwuchse, welcher die Ufer der von Strom-
schnellen durchsetzten tropischen Flußläufe schmückt, deutlich
genug an, daß Wärme und Sonnenschein, nie unterbrochen von
Winterkälte und Winternebeln, eine notwendige Lebensbedingung
für sie sind. Dafür zeitigt diese, an immerwährend linde Luft
und hellstes Sonnenlicht gewöhnte Flora aber auch Nahrungsmittel
in Hülle und Fülle, köstliche Früchte und andere Produkte voll
des herrlichsten Aromas, wie wir sie im Kaffee, Tee, der Vanille,
im Tabak und manchen andern Plantagenerzeugnissen kennen
und gebrauchen.
Südamerika ist ein Erdteil, welcher infolge der weitgehenden
örtlichen Verschiedenheit seines Klimas und seines Bodens eine
höchst auffallende Differenzierung seiner Pflanzenwelt zeigt, in
der einzelne ganz eigenartige Geschlechter und Arten hervortreten,
wie sie in keinem andern Winkel der Wrelt wiederkehren. Ich er-
innere nur an die bekannten Fieberrindenbäume, die Kakaostaude,
, die seltsamen Kaktusarten und manche typische Palmengeschlechter


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