J. v. Schmidt. Gemälde alter Meister in Petersburger Privatbesitz 165
Abb. 4. PERUGINO. St. Sebastian
gab es eine kleine, zarte, nur etwas restaurationsbedürftige Madonna in wunderschön
geschnitztem echtem Rahmen (Nr. 31, Bes. M. P. Botkin)1).
Für Piero di Cosimo nimmt v. Liphart (St. G. S. 707) ein Madonnentondo
(Nr. 55, Abb., Bes. Fürst Kotschubei) entschieden in Anspruch, besonders wegen
der Durchführung des
Interieurs und der in-
timen Lichtbehand-
lung. Die Typen schei-
nen mir nun nicht sehr
dieser Attribution zu
entsprechen, was aber
nichts zu beweisen
braucht. Hinweisen
möchte ich noch auf
die niederländischen
Einflüsse, die in der
Lichtbehandlung und
derLandschaftdraußen
im Hintergründe zu
erkennen sind. Ein
authentisches Werk
Pieros nennt v. Lip-
hart (St. G. S. 707)
auch das Frauenpor-
trät (Nr. 278, unsere
Abb. 5, Bes. Fürst
Kotschubei), das im
Katalog allerdings un-
ter Hinzufügung eines
energischen Frage-
zeichens den Namen
Raffael trug, auf den
die Ähnlichkeit in Hal-
tung und Anlage mit
dem Frauenbild der
Uffizientribuna, der
„falschen Madd.Doni",
führte. Die Qualitäten
des Bildes, das manche Härten besitzt, lassen die Ablehnung des großen Namens natürlich
erscheinen, es ist aber m. E. in solchen Fällen methodisch unzureichend die Ablehnung
nur durch ein reines Qualitätsurteil zu begründen. Ebenso halte ich v. Lipharts positive
0 Abb. Les Tresors d'art en Russie 1902. T. 15, mit dem Rahmen,
Abb. 4. PERUGINO. St. Sebastian
gab es eine kleine, zarte, nur etwas restaurationsbedürftige Madonna in wunderschön
geschnitztem echtem Rahmen (Nr. 31, Bes. M. P. Botkin)1).
Für Piero di Cosimo nimmt v. Liphart (St. G. S. 707) ein Madonnentondo
(Nr. 55, Abb., Bes. Fürst Kotschubei) entschieden in Anspruch, besonders wegen
der Durchführung des
Interieurs und der in-
timen Lichtbehand-
lung. Die Typen schei-
nen mir nun nicht sehr
dieser Attribution zu
entsprechen, was aber
nichts zu beweisen
braucht. Hinweisen
möchte ich noch auf
die niederländischen
Einflüsse, die in der
Lichtbehandlung und
derLandschaftdraußen
im Hintergründe zu
erkennen sind. Ein
authentisches Werk
Pieros nennt v. Lip-
hart (St. G. S. 707)
auch das Frauenpor-
trät (Nr. 278, unsere
Abb. 5, Bes. Fürst
Kotschubei), das im
Katalog allerdings un-
ter Hinzufügung eines
energischen Frage-
zeichens den Namen
Raffael trug, auf den
die Ähnlichkeit in Hal-
tung und Anlage mit
dem Frauenbild der
Uffizientribuna, der
„falschen Madd.Doni",
führte. Die Qualitäten
des Bildes, das manche Härten besitzt, lassen die Ablehnung des großen Namens natürlich
erscheinen, es ist aber m. E. in solchen Fällen methodisch unzureichend die Ablehnung
nur durch ein reines Qualitätsurteil zu begründen. Ebenso halte ich v. Lipharts positive
0 Abb. Les Tresors d'art en Russie 1902. T. 15, mit dem Rahmen,