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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 2.1909

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K. Escher. Die columnae vitineae im St. Peter in Rom im Werk ein. franz. Künstlers 417


Schule Raffaels. Die konstantinische Schenkung im Konstantinssaal des Vatikans

Hauptaltar hatte Calixt II. erneuert.1) — Seit dieser Zeit blieb seine Gestalt unver-
ändert, und er überlebte die Abtragung dieses Teils der Kirche, bis er unter Cle-
mens VIII. in den Altar der Konfession in den vatikanischen Grotten eingeschlossen
wurde. Wie früh ein marmornes Tabernakel an die Stelle des metallenen Ciboriums
getreten, ist unbekannt; dasjenige, was man im XVI. Jahrhundert über diesem Altar
sah, war aus der Zeit Pauls 11." (vielmehr das Tabernakel Sixtus' IV.).
Behielt nun der Hochaltar bis zu seiner Schleifung im XVI. Jahrhundert die
Portikus der 12 Spiralsäulen bei, oder wurde ihre Zahl im Laufe der Jahrhunderte
etwa durch Calixt II. vermindert und die Anordnung verändert? Burger stützt sich
bei seiner Rekonstruktion nur auf die früher zitierte Stelle der Beschreibung Roms;
Grimaldi, dem wir doch zahlreiche, wenn auch ungenaue Zeichnungen alter Monumente
des St. Peter verdanken, scheint keine doppelte Portikus, überhaupt keine Säulen-
stellung abgebildet zu haben. Daß aber wirklich eine Veränderung vorging — ob im
Mittelalter oder erst in neuerer Zeit, bleibt fraglicli, bis neues Quellenmaterial den
Aufschluß erteilt — beweist das Fresco Francesco Pennis 2) im Constantinssaal des
Vatikans, das die Schenkung des Kaisers an die Kirche zum Gegenstände hat. Der

9 regierte 1119—1124.
2) Von Patzak dem Raffaellino del Colle vindiziert. Villa Imperiale bei Pesaro, pag. 225 ff.
 
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