Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Monatshefte für Kunstwissenschaft — 4.1911

Citation link:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/monatshefte_kunstwissenschaft1911/0368
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
wiegend auf die Statuen exemplifiziert, mit deren Geschichte der Verfasser vertraut
ist, und bei denen sich die stilistischen Verschiedenheiten auffälliger markieren):

A
B
Gruppe I: Feder, ängst-
lich fest, leer, unsicher
Gruppe II: Feder, fest,
gewandt, sehr sorgfältig
ausgeführt
Gruppe III: Rötel- oder
Bleistiftvorzeichnungen,
unsorgfältig mit brauner
Tinte ausgeführt
Gruppe IV: Feder, mit
Sepia getuscht, flüchtig,
locker
29-32 Sarkophage
113 Sarkophag San
Lorenzo
114 a-c
121 - 124
140 a-c
141 Porträtbüsten
154 a-b Statuen,
eine aus dem Bos-
chetto
155 a-c Statuen,Bos-
chetto
177a-c,Statuen,Bos-
chetto und Bel-
vedere
179 a-c (Abb. 1)
179a ähnl. 131 (II)
24 Psaiphae-Sarko-
phag
83 Sphinx
131 Sitzende Frau,
ähnlich 179 a (I)
132/33 Niobidenpä-
dagoge
143 Ephesisch.Arte-
mis, ähnlich zum
Teil Gruppe III
(Abb. 3)
150/51
161 (Abb. 2)
162
167
174
181 Karyatide, ähn-
lich 131
17 a-b Izusammen-
148 a-c) gehörig
Sammlung Valle
72 a-b Pluto
134 1
175 J
142
158 ?
Nicht mit Feder aus-
geführt:
184-186 nur Rötel
145 nur Bleistift
126)
} übereinstimmend
171J
172 Rs. der vorigen
160 1 ähnlich 172
159 J (Abb. 4)

Zu II gehörig, nur Material Bleistift: 135, 136,
139 b, das Detail zu: 139 a (mit Sepia getuscht).
Am schärfsten sondert sich Gruppe I ab (Abb. 1)3). Es sind Federskizzen, ziemlich
fest und bestimmt, aber mit zaghaft unsicherer Hand ausgeführt. Auffallend und
immer vorhanden sind die großen Augen, die sehr weit auseinanderstehen, so daß
der Nasenrücken eine unverhältnismäßige Breite bekommt (die Abbildung gibt ein
in dieser Beziehung wenig charakteristisches Blatt). Die Gesichter sind rund,
schematisch und leblos, die Extremitäten oft anfängerhaft schlecht gebildet. In
der Schattengebung finden sich nur schwache Ansätze zur Kreuzschraffierung, meist
ist eine zaghafte Parallelschraffur angewendet; selbst die Schatten der großen Falten-
linien sind nur durch kurze, dicke Querstriche gegeben. Die Zeichnungen sind sämt-
lich auf Foliobogen gleichen Formates mit einer braunschwarzen Tinte auf einer
meist sorgfältig ausradierten Bleistiftvorzeichnung ausgeführt und tragen sämtlich
ausführliche, offenbar gleichzeitige Beischriften, die wie die Zeichnungen eine akkurate,
etwas steife Hand verraten (s. die Abb.). Charakteristisch ist die verhältnismäßige
Größe der in der Zeile bleibenden Buchstaben; das a am Ende ist immer normal
gebildet.
Fast ebenso bestimmt begrenzt ist Gruppe II (Abb. 2), eine Reihe sorgfältig aus-
geführter Federzeichnungen, so sorgfältig (besonders 162), daß sie Vorlagen für den
Stich zu sein scheinen. Sie sind mit ausgiebiger Kreuzschraffur vollkommen durch-
modelliert, sicher und fest gezeichnet und verraten eine geübte Hand. Die beste
und wohl späteste dieser Zeichnungen ist 162, während 167, 131, 181 und wohl

354
 
Annotationen