linken Achselhöhle nach hinten gezogen, wo es hinter dem rechten Arm wieder
hervorflattert. Das braune Kleid liegt glatt am Oberkörper an und ist am Halse
ausgeschnitten. Der Ausschnitt wie das Handgelenk sind von schwarzen Streifen
eingefaßt. Die Ärmel sind weit und fallen vorn bis über die Mitte der Hand.
Der Rock ist sehr faltig und unter dem rechten Arm hochgenommen. Das
Unterkleid ist rot. Ganz undeutlich, aber doch noch erkennbar steht eine Figur
ganz rechts in braungrauem Reisekleid mit rotem Gürtel und lang herabfließen-
dem blondem Haar. Nach der ersten aufgenagelten Latte von rechts ist ein Stück
grauer Farbe erhalten, über welche langes blondes Haar flattert. Vor der Frau
links fand ich kaum zu erkennende Reste einer von links nach rechts schreitenden
Figur. Die Gewandung muß sehr dunkel, fast schwarz gewesen sein. Der
Himmel ist blau Und durch Lasuren emailartig glatt und fest, die Burg dünn
aufgemalt, alles Laub durch helle gelbgrünliche, auf dunkleres Grün aufgesetzte
Tupfen gebildet. Die koloristische Haltung ähnelt in nichts den vorderen Tafeln.
Braunrot und rötlich vereinigen sich mit sattem Moosgrün Und dem lichten Blau
des Himmels zu warmer Wirkung.
Von der Beschneidung auf der Rückseite des Pfingstfestes sind unten links
zwischen der ersten Und zweiten aufgenagelten Leiste nur noch ein Teil des
von der Hand der Maria gehaltenen Kindes und die mit dem Messer bewaffneten
Hände des Hohenpriesters sichtbar. Unter dem Körper des Kindes kommt ein
weißes Tuch, darunter ein roter Stoff zum Vorschein. Ganz rechts finden sich
Überreste einer Figur in hellem, rotgrauem Mantel, der sehr schön durch Licht
modelliert ist, davor ein großer zinnoberroter Flecken. Die gotische Architektur
des Hintergrundes ist in der Mitte graublau, an den Seiten in warmem Braun ge-
halten. Die Gewölbekappen in der Mitte sind hell blaugrau, die Rippen grünlich.
Die Rückseite des Todes der Maria stellte die Anbetung des Kindes dar
(Abb. 7), von der glücklicherweise noch ' das sehr reizvolle Madonnenköpfchen
erhalten ist. Die Fleischfarbe hat einen gelblich warmen Ton, der Ausdruck
ist lebendig. Auf dem lang herabwallenden braunroten Gelock sind die auf-
fallenden Glanzlichter durch hellgelbe Strichelungen wiedergegeben. Das warm-
weiße Kopftuch ist graziös um den kleinen Kopf gelegt, das schlanke Hälschen
wächst gerade und rund aus dem dunkelblauen gefältelten Kleid hervor. Über
den Rücken des Stuhles, auf dem die Madonna sitzt, ist ein Goldbrokat Teppich
gehängt, den zu beiden Seiten leuchtend rote Streifen einfassen. Auf ihrem Schoß
hält sie das Christkind. Links wird eine rote Mütze mit darunter vorquellenden
braunen Locken sichtbar. Rechts sind noch zwei Negerköpfe erhalten. Der vor-
dere sieht gerade neben der zweiten Leiste von rechts hervor. Dem Maler waren
Mohrentypen offenbar fremd. Irgendwelches ethnographische Interesse haben
seine Köpfe daher nicht. Er wählte beliebige Männerköpfe aus seiner Um-
gebung und gab ihnen eine schwarzbraune Färbung und schwarzes Haar. Mit
großer malerischer Delikatesse ist das Braun des Kopfes rechts gegen das Weiß
der Kleidung und das Blitzen der Kronen abgestimmt. Der Hintergrund wird
durch ein braunes und graues Mauerwerk gebildet. Die Szene spielt sich vor
einem aus Backsteinen erbauten Hause ab und die Madonna ist vor ihrer Haus-
tür sitzend gedacht. Rechts sieht man in eine offene Landschaft hinaus mit
einer Burg und hellblauem Himmel.
Von einer anderen Seite als die vier Bilder der Innenseiten zeigen den Meister
von Großgmain die beiden hohen Tafeln, welche wahrscheinlich als seitliche
Abschlüsse des Altarwerks gedient haben. Die Behandlung der Außenseiten
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hervorflattert. Das braune Kleid liegt glatt am Oberkörper an und ist am Halse
ausgeschnitten. Der Ausschnitt wie das Handgelenk sind von schwarzen Streifen
eingefaßt. Die Ärmel sind weit und fallen vorn bis über die Mitte der Hand.
Der Rock ist sehr faltig und unter dem rechten Arm hochgenommen. Das
Unterkleid ist rot. Ganz undeutlich, aber doch noch erkennbar steht eine Figur
ganz rechts in braungrauem Reisekleid mit rotem Gürtel und lang herabfließen-
dem blondem Haar. Nach der ersten aufgenagelten Latte von rechts ist ein Stück
grauer Farbe erhalten, über welche langes blondes Haar flattert. Vor der Frau
links fand ich kaum zu erkennende Reste einer von links nach rechts schreitenden
Figur. Die Gewandung muß sehr dunkel, fast schwarz gewesen sein. Der
Himmel ist blau Und durch Lasuren emailartig glatt und fest, die Burg dünn
aufgemalt, alles Laub durch helle gelbgrünliche, auf dunkleres Grün aufgesetzte
Tupfen gebildet. Die koloristische Haltung ähnelt in nichts den vorderen Tafeln.
Braunrot und rötlich vereinigen sich mit sattem Moosgrün Und dem lichten Blau
des Himmels zu warmer Wirkung.
Von der Beschneidung auf der Rückseite des Pfingstfestes sind unten links
zwischen der ersten Und zweiten aufgenagelten Leiste nur noch ein Teil des
von der Hand der Maria gehaltenen Kindes und die mit dem Messer bewaffneten
Hände des Hohenpriesters sichtbar. Unter dem Körper des Kindes kommt ein
weißes Tuch, darunter ein roter Stoff zum Vorschein. Ganz rechts finden sich
Überreste einer Figur in hellem, rotgrauem Mantel, der sehr schön durch Licht
modelliert ist, davor ein großer zinnoberroter Flecken. Die gotische Architektur
des Hintergrundes ist in der Mitte graublau, an den Seiten in warmem Braun ge-
halten. Die Gewölbekappen in der Mitte sind hell blaugrau, die Rippen grünlich.
Die Rückseite des Todes der Maria stellte die Anbetung des Kindes dar
(Abb. 7), von der glücklicherweise noch ' das sehr reizvolle Madonnenköpfchen
erhalten ist. Die Fleischfarbe hat einen gelblich warmen Ton, der Ausdruck
ist lebendig. Auf dem lang herabwallenden braunroten Gelock sind die auf-
fallenden Glanzlichter durch hellgelbe Strichelungen wiedergegeben. Das warm-
weiße Kopftuch ist graziös um den kleinen Kopf gelegt, das schlanke Hälschen
wächst gerade und rund aus dem dunkelblauen gefältelten Kleid hervor. Über
den Rücken des Stuhles, auf dem die Madonna sitzt, ist ein Goldbrokat Teppich
gehängt, den zu beiden Seiten leuchtend rote Streifen einfassen. Auf ihrem Schoß
hält sie das Christkind. Links wird eine rote Mütze mit darunter vorquellenden
braunen Locken sichtbar. Rechts sind noch zwei Negerköpfe erhalten. Der vor-
dere sieht gerade neben der zweiten Leiste von rechts hervor. Dem Maler waren
Mohrentypen offenbar fremd. Irgendwelches ethnographische Interesse haben
seine Köpfe daher nicht. Er wählte beliebige Männerköpfe aus seiner Um-
gebung und gab ihnen eine schwarzbraune Färbung und schwarzes Haar. Mit
großer malerischer Delikatesse ist das Braun des Kopfes rechts gegen das Weiß
der Kleidung und das Blitzen der Kronen abgestimmt. Der Hintergrund wird
durch ein braunes und graues Mauerwerk gebildet. Die Szene spielt sich vor
einem aus Backsteinen erbauten Hause ab und die Madonna ist vor ihrer Haus-
tür sitzend gedacht. Rechts sieht man in eine offene Landschaft hinaus mit
einer Burg und hellblauem Himmel.
Von einer anderen Seite als die vier Bilder der Innenseiten zeigen den Meister
von Großgmain die beiden hohen Tafeln, welche wahrscheinlich als seitliche
Abschlüsse des Altarwerks gedient haben. Die Behandlung der Außenseiten
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