Weiß1) Überlingensis laicus, immatr. io. Sept. 1568, bacc. 11. Okt. 1569, mag.
17. Juli 1571. Dieser Marx Weiß wird 1573 Priester, wie oben erwähnt, ist also
um 1548 in Überlingen geboren. Ferner einen Jonas Weyß2) Überlingensis, laicus,
immatr. 23. Dez. 1576, also geboren um 1560. Er wurde Mag. 5. Juli 1580, Dr. theol.
16. Juni 1587 und ist 1592 Pfarrer von Sigmaringen, Hohenzollerschen Patronates.
Ferner erscheint ein Gabriel Waiß8) Überlingensis, immatr. 26. Sept. 1597, also
geboren um 1580. Endlich ein Johannes Weiß4) Überlingensis, immatr. 17. Aug.
1624, von dem erwähnt wird, daß er ebenfalls mit Propst Adrian Manz, also auch
mit dem vorgenannten Jeremias Weiß, verwandt war, geb. um 1605. Außerdem
lebte zur Zeit des Gottfried Werner von Zimmern in Meßkirch als dessen Ver-
trauter und Famulus ein Meister Michel Weiß, Schlosser und Uhrmacher, von dem
die Zimmersche Chronik ausführlich berichtet5) und erzählt, er sei von Rottweil
seinerzeit nach Meßkirch eingewandert. Da der Name Weiß, wie gesagt, um diese
Zeit sonst nicht verbürgt ist und der Zimmersche Chronist den Samson Weiß per-
sönlich kennt, so gehört dieser Michel Weiß mit Wahrscheinlichkeit in die Sippe
des Marx Weiß von Rottweil.
Wir erhalten so folgende Gegenüberstellung:
In Überlingen
In Rottweil
(Marx Weiß, Maler)
Marx senior, Maler
Samson
Marx junior, Priester
Jeremias
Jeremias
Michael, Uhrmacher.
Gabriel
Jonas, Priester -
Jesaias sen., Maler
Jesaias jun., Maler
Johannes
Joseph, Maler
Andreas Christoph, Maler.
Der Zusammenhang des Rottweiler und Überlinger Zweiges ergibt sich, ab-
gesehen von dem Leitnamen Marx und dem immer wiederkehrenden Malerberuf
deutlich daraus, daß in der Familie mit starrer Konsequenz hebräische Vornamen
festgehalten werden, eine in den altgläubigen Kreisen jener Tage seltene Erschei-
nung. Daneben erscheint nur Marx (dreimal!) als altangestammter Vorname und
einmal Andreas Christoph, ein Name, der gänzlich aus dem Schema herausfällt
und daher von besonderer Bedeutung ist, wie wir gleich sehen werden. Inzwischen
hat Geheimrat Dr. Obser in Karlsruhe, wie er mir freundlichst mitteilt, eine Ur-
kunde über die eheliche Geburt des Jonas Weiß, Priester, gefunden6), aus der
hervorgeht, daß die Frau des Überlinger Marx Weiß ebenfalls aus Rottweil stammte,
so daß die beiden Familien wohl endgültig als identisch zu betrachten sind, und
zwar war der Überlinger Marx Weiß, der Maler, zweifellos ein Sohn des alten
Marx Weiß von Balingen und ein Bruder des Samson Weiß.
(1) Maier, a. a. O., S. 505.
(2) Maier, a. a. O., S. 561.
(3) Maier, a. a. O., S. 687.
(4) Maier, a. a. O., S. 841..
(5) Zimm. Chron. IV 253,2 — 254, 20. Seine Ehefrau hieß Brigida Bader, Meßk. Anniversar Fol. 56.
Christoph Weiß, der Uhrmacher, ebenda Fol. 37, war wohl sein Sohn.
(6) siehe Nachschrift!'
268
17. Juli 1571. Dieser Marx Weiß wird 1573 Priester, wie oben erwähnt, ist also
um 1548 in Überlingen geboren. Ferner einen Jonas Weyß2) Überlingensis, laicus,
immatr. 23. Dez. 1576, also geboren um 1560. Er wurde Mag. 5. Juli 1580, Dr. theol.
16. Juni 1587 und ist 1592 Pfarrer von Sigmaringen, Hohenzollerschen Patronates.
Ferner erscheint ein Gabriel Waiß8) Überlingensis, immatr. 26. Sept. 1597, also
geboren um 1580. Endlich ein Johannes Weiß4) Überlingensis, immatr. 17. Aug.
1624, von dem erwähnt wird, daß er ebenfalls mit Propst Adrian Manz, also auch
mit dem vorgenannten Jeremias Weiß, verwandt war, geb. um 1605. Außerdem
lebte zur Zeit des Gottfried Werner von Zimmern in Meßkirch als dessen Ver-
trauter und Famulus ein Meister Michel Weiß, Schlosser und Uhrmacher, von dem
die Zimmersche Chronik ausführlich berichtet5) und erzählt, er sei von Rottweil
seinerzeit nach Meßkirch eingewandert. Da der Name Weiß, wie gesagt, um diese
Zeit sonst nicht verbürgt ist und der Zimmersche Chronist den Samson Weiß per-
sönlich kennt, so gehört dieser Michel Weiß mit Wahrscheinlichkeit in die Sippe
des Marx Weiß von Rottweil.
Wir erhalten so folgende Gegenüberstellung:
In Überlingen
In Rottweil
(Marx Weiß, Maler)
Marx senior, Maler
Samson
Marx junior, Priester
Jeremias
Jeremias
Michael, Uhrmacher.
Gabriel
Jonas, Priester -
Jesaias sen., Maler
Jesaias jun., Maler
Johannes
Joseph, Maler
Andreas Christoph, Maler.
Der Zusammenhang des Rottweiler und Überlinger Zweiges ergibt sich, ab-
gesehen von dem Leitnamen Marx und dem immer wiederkehrenden Malerberuf
deutlich daraus, daß in der Familie mit starrer Konsequenz hebräische Vornamen
festgehalten werden, eine in den altgläubigen Kreisen jener Tage seltene Erschei-
nung. Daneben erscheint nur Marx (dreimal!) als altangestammter Vorname und
einmal Andreas Christoph, ein Name, der gänzlich aus dem Schema herausfällt
und daher von besonderer Bedeutung ist, wie wir gleich sehen werden. Inzwischen
hat Geheimrat Dr. Obser in Karlsruhe, wie er mir freundlichst mitteilt, eine Ur-
kunde über die eheliche Geburt des Jonas Weiß, Priester, gefunden6), aus der
hervorgeht, daß die Frau des Überlinger Marx Weiß ebenfalls aus Rottweil stammte,
so daß die beiden Familien wohl endgültig als identisch zu betrachten sind, und
zwar war der Überlinger Marx Weiß, der Maler, zweifellos ein Sohn des alten
Marx Weiß von Balingen und ein Bruder des Samson Weiß.
(1) Maier, a. a. O., S. 505.
(2) Maier, a. a. O., S. 561.
(3) Maier, a. a. O., S. 687.
(4) Maier, a. a. O., S. 841..
(5) Zimm. Chron. IV 253,2 — 254, 20. Seine Ehefrau hieß Brigida Bader, Meßk. Anniversar Fol. 56.
Christoph Weiß, der Uhrmacher, ebenda Fol. 37, war wohl sein Sohn.
(6) siehe Nachschrift!'
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