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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 10.1917

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Singer, Hans Wolfgang: Der Vierfarbendruck in der Gefolgschaft Jacob Christoffel Le Blons
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https://doi.org/10.11588/diglit.73982#0300
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86 Marie Antoinette, Königin von Frankreich nach dem um 1779 geschaf-
fenen Gemälde von J. B. A. Gautier, jetzt in (?)
Halbfigur ein wenig nach r., in reicher Staatskleidung mit hohem Haar in dem sich Bänder,
Federn usw. befinden. Die gedrehten Locken fallen auf ihren Schultern nur bis auf Kleidhöhe herab.
Ihre L. legt sie auf die Krone die auf einem Kissen ganz r. sichtbar ist. Von späterer Hand ist im
Unterrand mit kalter Nadel eingeritzt: „Marie Antoinette Reine de France \ d'apres le tableau original
peint par Rosline peintre du Roi / et grave par rager"; eine irrtümliche Angabe.
Nicht bezeichnet
Schabkunst, radiert und gestochen von mehreren Farbenplatten.
Portalis et Beraldi 7 (ich zitiere Portalis et Beraldi, die wie überall auch bei den Gautiers, falsch
und kritiklos durcheinander schreiben, an dieser Stelle nur, weil sie zufällig diese große Seltenheit
erwähnen)0
Es ist jetzt nur der unten angeführte Schwarzdruck bekannt, aber Lescure (in „La vraie Marie
Antoinette" Paris, 1863 pag. 170) und R. Portalis besprechen angeblich den Farbendruck. Lacroix
soll einen Abdruck auf Samt (!) gekannt haben.
Farbendruck Ausst. Paris (Bibl. Nat. April 1906 Nr. 575, das Pariser Exemplar)
Paris (mit der Smlg. Vinck erworben, Nr. 335 in deren Katalog Bd. I und da abgebildet)
87 Marie Antoinette Königin von Frankreich nach dem Gemälde von J. B.
A. Gautier (?) jetzt in (?)
Herr J. Weil teilte mir mit daß er aus der Smlg. Rohan zu Paris einen sehr großen Farbstich,
„ohne Zweifel von Gautier-Dagoty" erworben habe, der nicht mit den bisher drei bekannten (J. B. A.,
Charles Louis und Fabien G.) von mir beschriebenen Blättern zu verwechseln sei. Wegen Kriegs-
falls konnte ich Photographie und nähere Beschreibung nicht erlangen, nur daß es sich um ein Hüft-
bild handelt, im Staatsornat, von einer Blumenverzierung umfaßt, das Gesicht im Typ den J. B. A. G.
schuf und der auch durch Janinet gestochen wurde.
Schabkunst von vier Farbenplatten, angeblich ohne Schwarz
Paris, Smlg. Doucet (?)
88 Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, nach J. B. A. Gautiers Kopie
des Gemäldes von Ducreux, jetzt in ?
Halbfigur ohne Hände nach r., der Blick nach vorn. Sie trägt Trauerkleidung mit Tüll-Witwen-
häubchen von dem der Schleier rückwärts herabfällt aber auch vorn über die Mitte der sonst freien
Brust gezogen ist, blaues Unterkleid mit gelben Streifen, und weißblaues Leinen bei den (nicht sicht-
baren) Händen. An der 1. Brustseite hängt der blau-weiß-gelbe Maria Theresia Orden. Auf beson-
derer Platte (31 : 192) unten steht: „MARIE THEREZE IMPERATRICE / Reine d'Hongrie et de
Boheme &c. &c. / Galerie universelle Aoust 1772. / Peint par Gautier D'agoty fils d'apres le Tableau
qui est dans les Appartement de Md la Dauphine, et Grave par lui meme."
Schabkunst von vier Farbenplatten: Pl. 239 : 195
Bl. 7 der „Galerie universelle". Das Ducreux'sche Original hat u. And. auch L. J. Cathelin gestochen.
Farbendruck Ausst. Wien (K. K. österr. Museum, 280, das Artaria Exemplar)
Verst. Artaria (Wien, 16 Mai 1892 Nr. 329); Verst. Van Gogh (Amsterdam, 8. Apr. 1902
Nr. 925) Obach & Co. (London 28. V.1903 um ^ 20, vielleicht das vorige Exemplar)
Berlin (leicht bemalter, mäßiger Druck; W. = Vogelhaus)
89 R. N. C. A. de Maupeou, Kanzler, nach dem Gemälde von J. B. A. Gautier
jetzt in ?
Halbfigur ohne Hände etwas nach r. mit dem Blick nach vorn. Er trägt Bäffchen, weiße Perücke,
den großen Heil. Geist Orden auf rotem Mantel, und einen zweiten Orden am blauen Band auf der
Brust. Auf besonderer Platte (31 : 190) unten steht: „R. N. C. A. DE MAUPEOU / Chancelier de
France et Garde des Sceaux. / Galerie universelle. Peint et Grave par Gautier Dagoty fils aine.“
(Auf dem londoner Druck steht „C. R. A. DE MAUPEOU" und „Chanceliier")
Schabkunst von vier Farbplatten: Pl. 240: 193
Blatt 3 aus der „Galerie universelle"
Farbendruck Ausst. Wien (K. K. österr. Museum 1'892 Nr. 283, das Albertina Exemplar)
Verst. Halle (München Juni 1909 Nr. 402 und 403 um 50 und 200 Mk., dann in der Verst. Halle
vom April 1911, Nr. 343—4 um 50 und 200 Mk.; zuvor in der Verst. Halle 28. XI. 1904 Nr. 324
und 325 um 80 Mk. und 170 Mk.; zuvor im Kat. Halle 30, Nr. 1764 und 1765 um 150 Mk. und
300 Mk.; der erste Druck, der verblaßt und ohne Schriftplatte war, zuvor in der Verst. Halle II. XI.

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