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Anfange des 15. Jahrhunderts in Scilem angefertigt.
A. Weinbrcnner sezt sie in's 14. Jcihrh. Beim Betrach-
ten derielben glaubt man Bilder ans dem l4. Jahrh.
vor sich zu hnben. Anch die Niistung der Soldaten
weist auf das 13. Jahrh. hin. Dafür, daß diese Glasge-
mälde vorzüglicheCrpien von älteren, ächteu Glasmalereien
seien, fehlt es nicht an Auhaltspuukteu. Wiederhergestellt
hal diese G lasgemälde, welche schon längere Zeit im Be-
sitze der sürsllichen Familie sein sollen, I. H. Müll er
in Bern. Jn die Fenster sind sie nnrichtig geordnet ein-
gesezt. Wir sehen von dieser jetzigen Verwendung ab und
zählen dieselben nach der Jdee der Composition auf: 1.
Einzug in Jerusalem am Palmsonntag. — 2. Christus
am Ölberg (spmbolische- Blld iür den Anfang der hl.
Messe). — 3. Christus am Kreuze, mit St. Beruhard,
dessen schwarze Cucnll tiefblau gefärbt ist. Der Stamm
des Kreuzes ist schmal und g r ü n. — 4. Die Kreuzabnahme
wobei viel grüne Farbc verwendet wurde. — 5. Die Grab-
legung. — 6. Die Auferstehung. Die Wache hnltenden Sol-
daten haben Rüstnngen, wie solche im 13. Jahrhundert
üblich waren, uud erinnern an die Bewaffnung der Grab-
hüter beim heil. Grab in Konstanz (St. Mauritius Ka-
pelle beim Müuster). — 7. Magdalena knieet vor dem
auferstandenen Christus.
Von den Kreuzwsgstationsbildern in der neu herge-
stellten Burgkapelle in der alten Meersburg spricht die
Schrift; das altc Schloß in Meersburg nnd seine Schätze
Konstauz 1880, nicht. Eine Photographie des Jnterieur
dieier Kapelle von A. Lanterwasser zeigt nur drei Taseln
der gedachteu Kreuzwegstationen. Die im 19. Jahrhundert
füc Kirchen angeichafften Kreuzwegstationsbilder uud
Reliefs diirfcn tvir übergehen, da sie als Fabrikprodnkte
keinen Anspruch anf ein Kunstwerk machen. Vou der
ehemals in Salem vorhandeneu iu roudo in Hvlz ge-
schnizten Passion aus dem 15. Jahrhundert (laut Jn-
schrist 1491 ist nichts mehr vorhanden. Nach dcr von
Archivdircctor Mone 1827 gemachteu Aufzeichnung waren
Anfange des 15. Jahrhunderts in Scilem angefertigt.
A. Weinbrcnner sezt sie in's 14. Jcihrh. Beim Betrach-
ten derielben glaubt man Bilder ans dem l4. Jahrh.
vor sich zu hnben. Anch die Niistung der Soldaten
weist auf das 13. Jahrh. hin. Dafür, daß diese Glasge-
mälde vorzüglicheCrpien von älteren, ächteu Glasmalereien
seien, fehlt es nicht an Auhaltspuukteu. Wiederhergestellt
hal diese G lasgemälde, welche schon längere Zeit im Be-
sitze der sürsllichen Familie sein sollen, I. H. Müll er
in Bern. Jn die Fenster sind sie nnrichtig geordnet ein-
gesezt. Wir sehen von dieser jetzigen Verwendung ab und
zählen dieselben nach der Jdee der Composition auf: 1.
Einzug in Jerusalem am Palmsonntag. — 2. Christus
am Ölberg (spmbolische- Blld iür den Anfang der hl.
Messe). — 3. Christus am Kreuze, mit St. Beruhard,
dessen schwarze Cucnll tiefblau gefärbt ist. Der Stamm
des Kreuzes ist schmal und g r ü n. — 4. Die Kreuzabnahme
wobei viel grüne Farbc verwendet wurde. — 5. Die Grab-
legung. — 6. Die Auferstehung. Die Wache hnltenden Sol-
daten haben Rüstnngen, wie solche im 13. Jahrhundert
üblich waren, uud erinnern an die Bewaffnung der Grab-
hüter beim heil. Grab in Konstanz (St. Mauritius Ka-
pelle beim Müuster). — 7. Magdalena knieet vor dem
auferstandenen Christus.
Von den Kreuzwsgstationsbildern in der neu herge-
stellten Burgkapelle in der alten Meersburg spricht die
Schrift; das altc Schloß in Meersburg nnd seine Schätze
Konstauz 1880, nicht. Eine Photographie des Jnterieur
dieier Kapelle von A. Lanterwasser zeigt nur drei Taseln
der gedachteu Kreuzwegstationen. Die im 19. Jahrhundert
füc Kirchen angeichafften Kreuzwegstationsbilder uud
Reliefs diirfcn tvir übergehen, da sie als Fabrikprodnkte
keinen Anspruch anf ein Kunstwerk machen. Vou der
ehemals in Salem vorhandeneu iu roudo in Hvlz ge-
schnizten Passion aus dem 15. Jahrhundert (laut Jn-
schrist 1491 ist nichts mehr vorhanden. Nach dcr von
Archivdircctor Mone 1827 gemachteu Aufzeichnung waren