ir sulche unmyldickeyd unde untzuchk begangen hat,
das ir uwers 'bruders nageloßen betrubetin wyt-
frauwin die eddeln Kunntges tochter, die er bilche
getroistet unde geeret sultet haben, so schentlichin
unde unerlichin sunder alle schult verstoßen hat uß
erer Herberge/ unde aller eygentschafft/ dartzu die
kyndere unde weyßen uwers bruders/ die ir bilche
beschuret unde beschirmet sultet haben/ die hat ir
verdrucht / vertreben unde verjaget. Wo ist nu
die brüderliche truwe. Wo ist nu das sippe bjut.
Ir hat God verhornt., Ir hat uch selbers geune-
ret. Ir hat uwer gute geruchte beflecket. Jr hat
»wer lande bescheymet. Unde verwor / so forchte
ich das God uch unde das land gar herschrecklichen
plagen miedet/ eß en sie dan fache/ das ir die hey-
ligin frauwen biddet, unde er gnung thut. Unde
furte so scharpe redde Widder den Lantgraven/ das
die umbestender sich alle verwunderthen solcher be-
standenheyd Herm Rudolffes. Der Lantgrave
wart mit dm Irenen syner äugen beweget, unde
weynte bitterlichen mit sampt syme bruder Lant-
graven Lurde, unde sprach: Iß ist mir von grun-
'de mynß hertzen leyd, das eß gescheen ist, unde
darumbe wil ich myner liebin swefter Elvzabeeh
thun alles des sie begert, unde was ir mich heyßet.
Da entwerte Herr Rudolff unde sprach: Gne-
-iger Herrc/ sulchs ist uch von großen noden, so
ir anders Goddes tzorn wullet Vorkummen, unde
ginck zu sent Elyzabeeh/ unde sagete er ers swo-
gers antwerte. Da sprach sie: ich engere nicht
flöße noch stedde noch dorffe, sundern ick bitte das
myn swoger mir gebe, was mir von rechte eygent
zu morgengobe, so das ich fty möge durch God-