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die Ströme veränderten ihr Bett, die heißen Quellen von
Aedepsos stockten und brachen an einer andern Stelle wie-
der hervor, mitten im Phokischen Lande stürzten die
Mauern Elateiaö . Das Euböische Meer war nicht
allein durch den unergründlichen Wechsel von Fluch und
Ebbe im Euripos, sondern auch durch noch unregelmäßi-
gere Bewegungen der Schifffarth gefährlich. Antigonos,
der Vormund des Makedonier Philipp, blieb an den
Böotischen Küsten plötzlich durch eine unerhörte Ebbe in
der Gegend von Larpmna mit der ganzen Flotte sitzen,
und mußte der Fluch warten Auf der nahen Küsts
Euböas, insonderbeit dem Metallfelde Lelantos, haben
von jeher vulkanische Feuer mächtig gewaltet, die alte
Stadt Euböa verschlungen, und aus urplötzlich entstan-
denen Abgründen Flammenströme heraufgesendet ? : sollte
doch auch in Böotien, nicht in Sikelien, Phrygien und
Kilikien allein, der flammenwerfende Typhon unter der
Erde verborgen liegen Und durch solche Ereignisse
mochte es wohl geschehen, daß Poseidon Ennosi'gäos die
Felsen des PtoonS spaltete, und die wahrhaft Ogygische
Zett ein Ende nahm, da der stagnirende See keinen
andern Abffuß batte, als durch die Zwischenräume der
umgebenden Höhen, vorzüglich den zwischen Phönikion
und Pwon in die Ebne von Theben hinüber.
An dergleichen Naturereignisse aber scheint sich früh
die Kraft und Kunst eines vorgeschichtlichen Volks ange-
schlossen zu haben. Denn daß die Katabothra, wie sie
i) Demetrios von KalatiS von den Erdbeben bei Str. i, 60.
(161. 62). Für ist oder für
zu schreiben. Eust. 2l. 2 S- 2i0j
ly. Vgl. Gosselin und die Erkl. zu Str. Th. I S. 145. 146-
2) Polyb. 2Q, 4. vgl. Schweigh. ;) S. Spanheim zu Kallim.
auf 'Artemis 48. Delos 289. S. 2vz. u. Z6y. 4) Tzetzes zu
Lyk. 177. S. 4Z4. Müller. Schol. Pind O. 4, ri- Letztere Stelle
erklärt das sonst unbekannte bei Hesiod Schild 32.
 
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