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Fcstbündnisse der Dädalen von Platää Antheil zu nehmen
ansingen '.— Als Demetrios Poliorket mit Kassandros stritt,
scheinen die Vöotarchen ihren Sitz in Orchomenos gehabt
zu haben
Durch die Demüthigungen, die damals nach öftern
Aufstanden Böotien und besonders Theben erfuhr ?, wa-
ren die innern Verhältnisse des Landes gänzlich aus
ihrem Gleise gerückt. So wenig von herrschsüchtigen
Entwürfen des Bundeshauptes die Rede sein konnte: so
wenig wurden die einzelnen Bundesgliedcr zu kräftiger
Gegenwehr angestrengt. Orchomenos Name wird selten
genannt; dagegen treten Koroneia und Haliartos hervor;
Chäroneia scheint sich von Orchomenos losgerissen zu ha-
ben. Ganz Böotien ist ein Spielball in der Hand der
Makedonier und Römer, das Land der Schlachten und
Heereszüge, ohne Antheil daran; eine freie Willensäuße-
rung, ein überlegtes und durchgeführtes Streben, wie es
bei den Actolern, Achäern, Sparta unverkennbar ist, fehlt
gänzlich. Aber bei aller Schwäche verläßt die Böoter
Dennoch der alte Trotz nicht, unüberlegtes Hoffen, unge-
stüme Entschlüsse wechseln mit gänzlicher Muthlosigkeit
und Versunkenheit. Nirgends ist Mäßigung, weiser Rath-
schluß, beharrliche Ausführung. Die Böoter waren in
politischen Händeln, wie in den Schlachten ungestüm und
voll Kühnheit beim ersten Angriffe, wenn er mißlang,
feige und muthlos. Die Pamböotien, die gegen Ol. lZ9.
durch einen frevelhaften Einbruch einer Aetolischen Raub-
schaar in das Heiligthum der Pallas unterbrochen wur-
i) Pauf 9/ 3, 4. 2) Polyan Strat. 4, 7, 7- vgl. Plut. Dem.
sz. Zy. 46. z) Sollte man es glauben, daß I. G. Scheibe!
S. gor. Theben auch von Ptolemaos Philometor verwüsten laßt
(was Paus, l, 9 vom Aegyptischen aussagt)! Allein von solchen
«nd ärgern Mißverständnissen wimmelt die liederliche Schrift.
Fcstbündnisse der Dädalen von Platää Antheil zu nehmen
ansingen '.— Als Demetrios Poliorket mit Kassandros stritt,
scheinen die Vöotarchen ihren Sitz in Orchomenos gehabt
zu haben
Durch die Demüthigungen, die damals nach öftern
Aufstanden Böotien und besonders Theben erfuhr ?, wa-
ren die innern Verhältnisse des Landes gänzlich aus
ihrem Gleise gerückt. So wenig von herrschsüchtigen
Entwürfen des Bundeshauptes die Rede sein konnte: so
wenig wurden die einzelnen Bundesgliedcr zu kräftiger
Gegenwehr angestrengt. Orchomenos Name wird selten
genannt; dagegen treten Koroneia und Haliartos hervor;
Chäroneia scheint sich von Orchomenos losgerissen zu ha-
ben. Ganz Böotien ist ein Spielball in der Hand der
Makedonier und Römer, das Land der Schlachten und
Heereszüge, ohne Antheil daran; eine freie Willensäuße-
rung, ein überlegtes und durchgeführtes Streben, wie es
bei den Actolern, Achäern, Sparta unverkennbar ist, fehlt
gänzlich. Aber bei aller Schwäche verläßt die Böoter
Dennoch der alte Trotz nicht, unüberlegtes Hoffen, unge-
stüme Entschlüsse wechseln mit gänzlicher Muthlosigkeit
und Versunkenheit. Nirgends ist Mäßigung, weiser Rath-
schluß, beharrliche Ausführung. Die Böoter waren in
politischen Händeln, wie in den Schlachten ungestüm und
voll Kühnheit beim ersten Angriffe, wenn er mißlang,
feige und muthlos. Die Pamböotien, die gegen Ol. lZ9.
durch einen frevelhaften Einbruch einer Aetolischen Raub-
schaar in das Heiligthum der Pallas unterbrochen wur-
i) Pauf 9/ 3, 4. 2) Polyan Strat. 4, 7, 7- vgl. Plut. Dem.
sz. Zy. 46. z) Sollte man es glauben, daß I. G. Scheibe!
S. gor. Theben auch von Ptolemaos Philometor verwüsten laßt
(was Paus, l, 9 vom Aegyptischen aussagt)! Allein von solchen
«nd ärgern Mißverständnissen wimmelt die liederliche Schrift.