Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Müller, Karl Otfried
Geschichten hellenischer Stämme und Städte (Band 3): Die Dorier: Abth. 2 — Breslau: Max, 1824

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62502#0356
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
352

sängen statt: in welchem Falle die Megarische Komö-
die sich von dem Sikyonischem Phallophorenspie! gar
nicht wesentlich unterschieden, und nicht solche Aufmerk-
samkeit erregt haben würde.
2. Dagegen ist es sehr wahrscheinlich, daß die
Megarische Komödie die Keime und Anfänge der von
Epicharmos vollkommen ausgebildeten Si cilisch en ent-
hielt. Denn nach Aristoteles ' eigneten sich die Me-
garer Siciliens eben so wie die Nachbarn Attika'ö die
Erfindung der Komödie zu, und daß zwischen beiden
ein Conne-.' der Mittheilung bestand, kann keinem Zwei-
fel unterworfen sein. Von Megara aber kann die Ko-
mödie auf Syrakus übergegangen sein, als Gelon Ol.
74, i oder 2 2 die Bevölkerung der ersten Stadt nach
der zweiten versetzte, so daß die hier in den Jambi-
sten-Chören damals wohl schon vorhandnen Anfänge
durch die Vereinigung mit der ausgebildetern Gattung
zur Reife gediehen; doch ist diese Ansicht bloße Vers
muthung. Bei jener Versetzung muß auch Epich arm,
Helothales Sohn Z, nach Syrakus gekommen sein, der
früher in Megara gelebt hatte, aber er kann nicht als
der eigentliche Verpflanzet der Komödie angesehn wer-
den, da er selbst nur kurze Zeit in Megara gelebt hat-
te. Denn er war nach sehr glaubwürdigen Nachrich-
ten * von Geburt ein Koer, und erst mit Kadmos,
also gegen Olymp. 75 oder 74. *, nach Sicilien ge-
1) Poet- 8,6- s) Bd. -- S- »22. z) Daß die
Namen „Chimaros und Tityros" nach dem Geschäft des Mannes
erdichtet sind, bemerkt Welckcr zu Schwenks Etym. myth. And-
S- szr- Vgl. denselben über die angebliche Vaterstadt Krastos.
4) Diog. Laert- und'r^'s bei Suid- vgl. Diomed 3- ?- 486.
Putsch- — Ein Samier heißt er aus Verwechslung mit Kadmos.
5) Bd. 2. S- »70- womit zu vgl. Bd- s- S- 147- und die chro-
nologische Beilage unten-
 
Annotationen