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— 351 — ;
mengesang" und der Thatsache, daß die Peloponuesier
ihre Dörfer Komen, die Attiker Demen nannten, ent-
nommne Argument für den Dorischen Ursprung, kön-
nen wir freilich nicht gelten lassen, da die Ableitung
des Namens vom Komos, als schwärmendem Festzuge,
die bei weitem wahrscheinlichere ist. — Wie zeitig die-
ses Megarische Lustspiel blühte, nehmen wir daraus
ab, daß es schon gegen Olymp. 50. nach Attika über-
ging '; seinen Charakter würden wir sehr einseitig be-
urtheilen, wenn wir der Aussage der Attischen Nach-
barn unbedingt trauen wollten: doch haben wir frei-
lich keine andern Mittel zum Urtheil. Ein dramati-
sches Element hatte die Susarionische und die alte
Megarische Komödie auch nach der Stelle des Ekphan-
tides auf jeden Fall, obgleich ebenfalls eine Gattung
der Lyrik, Komodia genannt, bei Dorern und Aeolern
seit alter Zeit verbreitet war auch glaube ich Ari-
stoteles nicht, daß Epicharmos und Phormis die aller-
ersten gewesen, die eine Geschichte als Komödie com-
ponirt; vorher fand nach seiner Ansicht nur ein impro-
visirtes Spottreden, zwischen den Chorge-
1) Nach Arist. Poet, 3- entstand sie während der Demvkrarie
in Megara; allein die Epoche, wo diese bestand (s. oben S- r66.)
ist zu spät dafür, womit indeß nicht geläugnet werden soll, daß sie
mit einem demokratischen Princlp zusammenhing, das schon vor
Theagenes in Megara war- 2) Böckh Staatshaush. 2. S-
362 ff. und Thiersch Sink- zu Pindar S- "7- mit der Gegenbe-
merkung über den Gotting. Anz. 182 l. St-
106. S. »050. Für lyrisch halte ich auch die Komödien Antheas
desLkndiers, Zeitgenossen von Kleobul: welcher merkwürdige
Mann sein ganzes Leben hindurch und Phal-
lophorien führte, und außer Komödien auch die dunkle Tro^s
übte. Athen 10, 445 L. Hier sind Komödien
offenbar nur Komosgesänge. Dasselbe gilt von den giftigen Komö-
dien des Ttmokreon, auch eines Modlers. Such.
 
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