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299

5.

Erziehung der Jugend (r^oXcck«) in
den altdorischen Staaten Sparta und Kreta war, wie
man auch sonst darüber urtheilen möge, ein sehr kunst-
reicher Organismus, worauf schon die große Anzahl
verschiedner Gassen von Knaben und Jünglingen führt,
deren Erwähnung uns Zugekommen ist. Denn da dis
Sonderung derselben gewiß nicht zwecklos war, so ist
vorauszusetzen, daß jede von ihnen irgendworin auf
eine andre Weise behandelt wurde, und eine andre
Stufe der geistigen oder körperlichen Ausbildung war.
Ob ein neugebornes Kind leben bleiben sollte, oder
all zu schwächlich sei, entschied bekanntlich in Lakedä-
mon der Staat, das heißt ein Rath der Aeltesten des
Geschlechts in einer Lesche versammelt nach einer
um nichts barbarischeren Sitte, als die der übrigen
alten Welt war, welche dem Vater die freie Entschei-
dung darüber anheimsiellte. So zeigt sich schon hierin
der große Einstuß des Gemeinwesens auf die ErzieZ

i) bullen Anach. Z8- Theolr. 18, 24. 2)
Mut- Lyk. '6. Ich habe Geschlecht für Staunn gesetzt, nach oben
S- 194-
 
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