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donier, die unter Athen, während seiner Feindschaft mit Perdikkas gegen ihn gefochten, in den Auf-
trägen der Gesandten zu finden.
Hingegen im achten und neunten Jahr des Pel. Krieges war desselben Hauptbühne die thrakische
Küste, so dass damals am meisten Grund für die Athener vorhanden war, die Zufuhr dahin von Lebens-
mitteln in Obhut zu nehmen. Damals auch galt es, gegen Durchmärsche durch das Gebiet der Me-
thonäer zu protestiren. Denn es war im Sommer des achten Jahres, dass Perdikkas den Weg durch
Thessalien und Pierien dem Spartaner Brasidas öffnete, der nun die thrakischen Bundestädte den
Athenern abgewann. Je rascher ihre Neigung zum Abialle um sich griff, um so wichtiger und lohnens-
werther musste damals den Athenern die Ergebenheit der Methonäer, und um so mehr daran gelegen
sein, dass Häfen und Märkte ihnen offen blieben. Als die Athener jenen Einmarsch des Brasidas er-
fuhren, veranstalteten sie, sagt Thukydìdes (IV, 82), eine stärkere Bewachung ihrer dortigen Bundes-
städte. Und als Brasidas rasch nacheinander Akanthos und Stageiros und im Winter des achten Jah-
res gar das wichtige Amphipolis gewann, besorgten die Athener den Abfall aller Bündner daselbst und
schickten noch in diesem Winter einige Verstärkung in ihre dortigen Besatzungen (IV, 108). Feld-
herren Athens, die sich schon früher dort befanden und jetzt dem Brasidas entgegenarbeiteten, waren
Thukydides, der Gesdu'chtsehreiber, der eine Flotte führte, und Eukles, der in Amphipolis lag, als es
Brasidas angriff (IV, 104). Auch können noch Feldherren der Argyrologen in der Nähe gewesen sein
(IV, 75- S. auch'D/, 50). Diese Feldherren können unter jenen verstanden sein, von welchen der
erste Beschluss der Inschrift sagt, wenn sie dem Perdikkas ein gutes Zeugniss geben, werden ihm —
sollen die Gesandten sagen — die Athener wohlgeneigt sein. Eine grössere Expedition dahin
mussten die Athener für den Sommer des neunten Jahres beabsichtigen. Die Feldherren der Letzte-
ren wären es denn, deren am Ende des zweiten Beschlusses gedacht wird bei Vorherbestimmung jener
in der zweiten Prytanie nach den Rüstungen in den Werften zu haltenden Versammlungen, wo das
Beste der Methonäer bezüglich dessen, was sie über Perdikkas sagen, nach Bericht der einstweilen an
ihn abgefertigten Gesandten zuerst in Berathung kommen soll, wenn nicht die Feldherren vorher etwas
Anderes verlangen. Diese Führer der Unternehmung in Thrake im neunten Jahr waren Nikias und
Nikeratos (IV, 129). Damals hatte Nikias von den Methonäern 120 Mann leichter Truppen bei sich.
So traten also hier die Dienste derselben ein, im Hinblick auf welche der erste unserer Beschlüsse
ihnen ihre Steuerschulden erlässt. Für diese Expedition war solche Kornzufuhr nothig, wozu der
zweite Beschluss die Methonäer ermächtigt. Nächstdem gebot diese Sorge für Vorrath der Zustand
der Besatzungen und Einwohner in den noch behaupteten dortigen Städten. Sie waren durch Brasi-
das Nähe in wirkliebem oder drohendem Belagerungszustande. Dass Hunger ihren Fall oder Abfall
beschleunigen würde, mussten die Athener schon im Winter des achten Jahres befürchten, wo Brasi-
das nach seinen ersten glänzenden Erfolgen Schiffe am Strymon baute und ein neues Heer von Sparta
verlangte (IV, 108). Nächst der Ermächtigung zur Kornausfuhr aus Byzanz spricht der zweite Be-
schluss von bevorstehenden allgemeinen die Bundesgenossen betreffenden Psephismen, welche die
Athener als Vorberather der Städte fassen wollen, und von besonderen in Betreff der Methonäer, die
das Ihrige bewahren und behaupten und sich laut Vorschrift halten sollen. Hier kündigen sich auf je-
donier, die unter Athen, während seiner Feindschaft mit Perdikkas gegen ihn gefochten, in den Auf-
trägen der Gesandten zu finden.
Hingegen im achten und neunten Jahr des Pel. Krieges war desselben Hauptbühne die thrakische
Küste, so dass damals am meisten Grund für die Athener vorhanden war, die Zufuhr dahin von Lebens-
mitteln in Obhut zu nehmen. Damals auch galt es, gegen Durchmärsche durch das Gebiet der Me-
thonäer zu protestiren. Denn es war im Sommer des achten Jahres, dass Perdikkas den Weg durch
Thessalien und Pierien dem Spartaner Brasidas öffnete, der nun die thrakischen Bundestädte den
Athenern abgewann. Je rascher ihre Neigung zum Abialle um sich griff, um so wichtiger und lohnens-
werther musste damals den Athenern die Ergebenheit der Methonäer, und um so mehr daran gelegen
sein, dass Häfen und Märkte ihnen offen blieben. Als die Athener jenen Einmarsch des Brasidas er-
fuhren, veranstalteten sie, sagt Thukydìdes (IV, 82), eine stärkere Bewachung ihrer dortigen Bundes-
städte. Und als Brasidas rasch nacheinander Akanthos und Stageiros und im Winter des achten Jah-
res gar das wichtige Amphipolis gewann, besorgten die Athener den Abfall aller Bündner daselbst und
schickten noch in diesem Winter einige Verstärkung in ihre dortigen Besatzungen (IV, 108). Feld-
herren Athens, die sich schon früher dort befanden und jetzt dem Brasidas entgegenarbeiteten, waren
Thukydides, der Gesdu'chtsehreiber, der eine Flotte führte, und Eukles, der in Amphipolis lag, als es
Brasidas angriff (IV, 104). Auch können noch Feldherren der Argyrologen in der Nähe gewesen sein
(IV, 75- S. auch'D/, 50). Diese Feldherren können unter jenen verstanden sein, von welchen der
erste Beschluss der Inschrift sagt, wenn sie dem Perdikkas ein gutes Zeugniss geben, werden ihm —
sollen die Gesandten sagen — die Athener wohlgeneigt sein. Eine grössere Expedition dahin
mussten die Athener für den Sommer des neunten Jahres beabsichtigen. Die Feldherren der Letzte-
ren wären es denn, deren am Ende des zweiten Beschlusses gedacht wird bei Vorherbestimmung jener
in der zweiten Prytanie nach den Rüstungen in den Werften zu haltenden Versammlungen, wo das
Beste der Methonäer bezüglich dessen, was sie über Perdikkas sagen, nach Bericht der einstweilen an
ihn abgefertigten Gesandten zuerst in Berathung kommen soll, wenn nicht die Feldherren vorher etwas
Anderes verlangen. Diese Führer der Unternehmung in Thrake im neunten Jahr waren Nikias und
Nikeratos (IV, 129). Damals hatte Nikias von den Methonäern 120 Mann leichter Truppen bei sich.
So traten also hier die Dienste derselben ein, im Hinblick auf welche der erste unserer Beschlüsse
ihnen ihre Steuerschulden erlässt. Für diese Expedition war solche Kornzufuhr nothig, wozu der
zweite Beschluss die Methonäer ermächtigt. Nächstdem gebot diese Sorge für Vorrath der Zustand
der Besatzungen und Einwohner in den noch behaupteten dortigen Städten. Sie waren durch Brasi-
das Nähe in wirkliebem oder drohendem Belagerungszustande. Dass Hunger ihren Fall oder Abfall
beschleunigen würde, mussten die Athener schon im Winter des achten Jahres befürchten, wo Brasi-
das nach seinen ersten glänzenden Erfolgen Schiffe am Strymon baute und ein neues Heer von Sparta
verlangte (IV, 108). Nächst der Ermächtigung zur Kornausfuhr aus Byzanz spricht der zweite Be-
schluss von bevorstehenden allgemeinen die Bundesgenossen betreffenden Psephismen, welche die
Athener als Vorberather der Städte fassen wollen, und von besonderen in Betreff der Methonäer, die
das Ihrige bewahren und behaupten und sich laut Vorschrift halten sollen. Hier kündigen sich auf je-