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Müller, Hinrich
Die Brückenbaukunde in ihrem ganzen Umfange: ein Handbuch für Ingenieure und Baumeister (Band 1): Die Hülfswissenschaften zur Brückenbaukunde — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.24549#0123
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Von den Rammen.

103

Arbeiter stehen und mittelst der an dnö Rammtau befcstigten Zugleinen den
Klotz heben und ihn dann plötzlich loSlassen, so daß derselbe ans den Pfahl
fallt nnd diesen eintreibt. Die eine Strebe in der vorderen Wand oder die
Vorderstrebe ist mit Sprossen versehen und dient als Leiter, an welcher ein
Arbeiter hinanssteigen nnd die nöthigen Vorrichtungen beim Einbringen der
Taue, beim Schmieren der Sckeiben nnd dergleichen bewirken kann. Um das
Setzen der Pfähle zu erleichtern, ist die Ramme noch mit einer besondern
Winde n versehen, die sich in Einschnitten auf den beiden Hinterruthen bewegt
und durch eiserne Bngel darin gehalten wird. Diese Vorrichtnng ist in Fig. 50
nach vergrößertem Maßstabe dargestellt. Das Windetau geht von hier über
den Krahnbalken odsr Trietzkvpf!r, d-er anf dem obern Ende der Länferruthe
anfliegt. Derselbe hat in seiner Mitte unterhalb ein Zapfenloch, in welches
ein oberhalb anf den Länfer angebrachter Zapfen paßt. Um das AuSheben des
Krahnbalkens zu verhindern, dienen zwei Bolzen, welche dnrch densclben durch-
gestcckt werden nnd in die Anshöhlungen des Zapfens passen, wie ans Fig. 52,
Taf. 4, näher ersichtlich ist. Der Zapfcn ist nochmals in Fig. 52 0 besonders
dargcftellt. Anßerdem bindet man den Krahnbalken noch mittelst kleiner Stricke
an den Läufer fest; die Stricke dnrfen aber nicht zu stramm angezogen werden,
damit der Krahnbalken noch einige Beweglichkeit nach beiden Seiten bchält. Anch
wird derselbe hänfig dnrch eiserne Winkelbänder an dic Länferrnthe befestigt.
Jn diesen Krahnbalken find zwei Scheiben eingelassen, über welche das Winde-
tan läuft. Jn Fig. 51 ist die Verbindung des KranztaueS nrit dem Nammtaue,
woran die Zugleinen zum Aufziehen des Rammklotzes gebunden werden, noch
besonders dargestellt.

Was den Rammklotz betrim, so erhatt derselbe, wie in den Figuren 59
und 59 ^ nach vergrößertem Maßstabe dargestellt ist, vicr Arme, die seitwärts
an der Lauferrnthe vorbeigehen, nnd von dcnen je zwei hintcr der Rnthe noch
durch eiserne Dolzen mit einander verbnnden werden. Um den Rammklotz in
irgend einer Höhe an der Läuferrnthe erbalten zu können, ist dieselbe an
mebreren Stellen der Qnere nach dnrchbohrt, welche Löcher dann dazu dienen,
einen eisernen Bolzen m, Fig. 49, durchznstecken, anf welckem der Nammklotz mit
seinen Armen ruht.

Jn den Figuren 57, 57 4 nnd U ift eine sogenannte Winkelramme dar-
gestellt. Diese nnterscheidet fich von der vorigen nur dnrch eine andere An-
ordnung der Verschwellung; denn dieselbe besteht hier nnr aus einer Mittel-
schwelle o, den beiden Seitenschwellen d, d und der Hinterschwelle o. Diese
Schwellen sind unter fich durch Zapfen und eiserne Ueberwürfe verbnnden, wie
aus den Figuren 57 0 und 0 näher erfichtlich ist. Jn die Mittelschwelle und
zwar am äußersten Ende derselben, wird die Länferruthe mit einem geächselten
Zapsen eingesetzt. Ferner werden zwei Streben in die Seitenschwellen und
zwei andere Streben in die Hinterschwelle mit Zapfen eingesetzt nnd durch
eiserne Ueberwürfe damit verbunden. Am obern Ende werden je zwei dieser
Streben mit der Läuferrntbe mittelst durchgehcnder Schraubcn- oder Splint-
bolzen verbunden. Anch hier wird die eine der vorderen Streben mit Sprossen
versehen, um als Leiter dienen zu können. Die Anordnung des Krahnbalkens,
 
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