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Müller, Hinrich
Die Brückenbaukunde in ihrem ganzen Umfange: ein Handbuch für Ingenieure und Baumeister (Band 2): Die Erbauung der hölzernen Brücken — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.24550#0012
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Von den Brücken im Allgemeinen.

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Die doppelte Versatznng Fig. 277 findet hauptsächlich ihre Anwendung,
wenn die mit einander zu verstrebenden Hölzer einen kleinen Winkel bilden.
Bei der Verzeichnung derselben wird übrigens eben so verfahren wie bei der ein-
fachen Versatznng, nur mit dem Unterschiede, daß die Länge gl in zwei gleiche
Theile getheilt und die Versatznng dann, wie in der Figur angegeben, ausgear-
beitet wird. Die Linie gli der Stirn der Versatznng wird bestimmt wie bei
der einfachen und alsdann mn parallel mit gh gezogen. Die doppelte Ver-
satzung wird ebenfalls mit einem Zapfen versehen und die Stirn desselben fällt
mit der Stirn der äußern Versatznng in eine Richtung. Der Zapfen erhält
jedoch nicht die Form der Versatznng, sondern die in der Figur angegebenen.

Greift eine Strebe in eine Mauer, Fig. 276, so wird die Strebe am nn-
teren Ende mit der Mauer parallel und rechtwinkelig abgeschnitten, so daß
I ,166 — 90" wird. Diese Verbindung nennt man eine einfache Mauer-
versatzung. Soll nun das obere Ende der Strebe in ein wagerechtes Holz
versatzt werden, so wird dieselbe mit der sogenannten Klaue ek versehen, die
dann in das wagerechte Holz eingreift.

Werden zwei Streben mit einander gekuppelt und greifen beide in eine
Mauer, so entsteht eine doppelte Mail er versatznng Fig. 279. Die Con-
struction derselben ist übrigens der der einfachen ganz ähnlich.

In den Figuren 280 A, B und C sind noch Klauenverbindnngen dargestellt.
Diese letztgenannten Verbindungen finden eine sehr häufige Anweildnng sowohl
bei den Hängebrücken, als auch bei den gesprengten Brücken und es ist daher
ihre genaue und tüchtige Bearbeitung durchaus nothwendig.

Was die Verbindungen der Hölzer nach gekrümmten Linien betrifft, so
sollen diese näher angeführt werden bei Beschreibung der Bogenbrücken, indem
dieselben nur bei diesen Brücken Vorkommen.

Von den Drücken insbesondere.

Erster Abschnitt.

Zweites Capitol.

Die gewöhnliche Jochbrücke oder gemeine Balkenbrücke.

§. 3. Erklärung der einzelnen Theile der Jochbrücke und deren

Anordnung.

Die gemeine Balkenbrücke besteht wesentlich aus drei Theilen, und zwar
erstens aus den Pfeilern, welche das Zimmerwerk der Brücke tragen; zweitens
 
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