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Müller, Hinrich
Die Brückenbaukunde in ihrem ganzen Umfange: ein Handbuch für Ingenieure und Baumeister (Band 2): Die Erbauung der hölzernen Brücken — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.24550#0220
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Dreizehntes Capitel. Von den Zug-, Wipp- und Klappbrücken. 217

weil das vorbeitreibende Eis die Planken der Schiffe gar zu sehr beschädigen
würde.

Dreizehntes Capitel.

Von den Zug-, Wipp- und Klappbrücken.

§. 48. Allgemeines.

Um die Verbindung nach Belieben abzuschneiden oder wieder herzustellen,
oder auch um bei einer stehenden Brücke ein Jochfeld zum Durchlässen bemasteter
Schiffe öffnen zu können, benutzt man die Zug-, Wipp- oder Klappbrücken.

Diese Brücken unterscheiden sich wesentlich von einander hinstchtlich ihrer
Construction.

Die älteste Erfindung der Art sind die Zugbrücken. Diese bestehen im
Wesentlichen aus einer oder zwei Klappen, die sich um eine von ihren mit
den Ufern gleichlaufenden Seiten aufwärts drehen und zwar um eiserne Zapfen,
die in Pfannen liegen.

Bei den Wippbrücken ist dies aber anderer Art; hier drehen sich die
Klappen nicht um ihr Ende, sondern um eine in der Gegend der Mitte ihrer
Länge befindliche Achse, welche so liegt, daß die Momente der Gewichte der
Theile der Klappe auf beiden Seiten beinahe gleich sind. Es muß daher hier
das Hintere Ende der Klappe Raum haben, sich senken zu können, weshalb,
wenn die Klappe aus einem Mittelpfeiler oder einem Stirnpfeiler liegt, in dem-
selben eine Höhlung gelassen werden muß.

Die Klappbrücken sind solche, die von dem Ufer ans feste Theile haben,
zwischen welchen sich nur eine schmale Oeffnung befindet, durch die die Masten
der Schiffe gehen können, und die durch eine oder zwei schmale Klappen ge-
schlossen wird.

Nachdem wir nun die Anordnung der drei Brückenarten im Allgemeinen
angedeutet haben, wollen wir zur näheren Beschreibung derselben über-
gehen.

§. 49. Von den Zugbrücken.

Die einfachste Art der Zugbrücken ist die mit einer einzigen Klappe, welche
so lang ist, daß die Oeffnnng ganz damit bedeckt wird, und wo die Klappe
dann um eine von ihren mit den Ufern parallelen Seiten gedreht werden
kann. Diese Art Brücken dient aber nur dazu, um eine vorhandene Verbin-
 
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