mentlich S. 287 u. 294. Avers einer Bronzemünze von Lu-
ceria in Apulien. Hinter dem Kopfe eine Kugel, das Zeichen
der Uncia; unter demselben ein L in der von Mommsen a. a. 0.
besprochenen Form.
n. 199. Hermenbüste der Atbena (die jedoch, wenn sie
dieselbe ist, wie die von Gerbard „Neapels ant. Bildw." S. 35,
n. 101, angeführte, erst durch Ergänzung des unteren Theils
dazu gemacht ist). Das nachdenkliche Gesicht zeigt eine ge-
wisse Buhe. Das Haar fällt nicht bloss in den Nacken, son-
dern auch nicht ohne Gesuchtheit in einzelnen Flechten auf
die Schultern und die Brust hinab, ähnlich wie bei den Sta-
tuen unter n. 202 u. 211. An dem emporgeschlagenen Visir
des Helms befindet sich der Medusenkopf, vgl. Righetti Dexa:
d. Campid. Vol. I, t. CHI, wie denn dieser Kopf auch sonst,
und zwar in verschiedener Weise, an der Kopfbedeckung der
Atbena angebracht worden ist. Aus Herculaneum, im K. Mu-
seum zu Neapel. Nach Braun „Vorsch. d. Kunstmyth."
Taf. 56.
n. 199, a. Büste der Minerva, deren Kopf mit Ausnahme
der Haarbehandlung sehr an n. 199 erinnert. Auch hier ist
das emporgeschlagene Visir des Helms mit einem, freilich
nicht deutlich zu erkennenden Schmuck versehen. Der Ge-
genstand an der Seite des Helms erinnert an das als Helm-
zierde bekannte Federnpaar (xw ircepu) iw'x xoö xpdvooc; Ari-
stoph. Acharn. 1102); vgl. T. XX, n. 214. Die Göttin hält in
der Rechten einen Speer und in der Linken einen mit einem
grossen Sterne, wie öfter, verzierten Schild; vgl. unten, zu n. 233.
Wenn Lenormant Nouv. Gal. myth. p. 112, z. pl. XXHI, n. 10,
dieselbe „Minerve Victoire" benannte, so geschah das wohl
nur in Bezug auf den Typus der Rückseite, welche das erste
Beispiel der Darstellung der Fax enthält, die man wold als
Victoria Nemesis bezeichnet hat (Preller „Rom. Mythol."
S. 615). Avers einer im K. Cab. des Med. zu Paris befind-
lichen Goldmünze des C. Vibius Varus aus d. J. 716 a. u.,
38 v. Chr. G. Nach Cohen Med. consul. pl. XLI, Vibia, n. 19.]
n. 199, b. Büste der Athena, mit einem kriegerischen Aus-
druck. [Die an der Stelle des alten Laurentum gefundene
Büste gehörte nach den Italiänischen Herausgebern zu einem
Bronzewerke, an welchem ausser dem Kopfe und Halse auch
die Arme und Füsse aus Marmor waren. Der Helm, welcher
jetzt mit Hippokampen, nicht mit Pegasen (Stephani Compte
rend. pour 1864, p. 40) geschmückt ist, war ebenso wie die
Aegis verloren gegangen; beide beruhen also auf moderner
Ergänzung. Doch waren Indicien des ursprünglichen Vor-
handenseins eines Helms vorhanden. Das Weisse der Augen
soll aus Elfenbein, die Pupillen durch Gemmen hergestellt,
und Wimpern (nicht „Lider") von Metall angesetzt gewesen
sein. Vgl. damit namentlich den Apollo Citharocdus zu Mün-
chen, an welchem nach Brunn Glyptoth. n. 90 „die Augen
aus einem Marmor von mehr stumpfem als fettem Tone, etwa
Palombino, eingesetzt, die Augenwimpern aus Erz angefügt
sind; und den Frauenkopf aus dem Odeum des Herodes Atticus
in Athen, an dem nach Heydemann „Die ant. Marmor-Bildw.
in Ath." n. 732 die eingesetzten Augen aus weissem alabas-
terartigem Gestein" sind und die Augenbrauenhärchen aus
Bronze hergestellt waren. Bei beiden Werken fehlen jetzt
die ursprünglichen Augensterne. Sollte nicht auch an der
vorliegenden Büste für das Weisse der Augen ein anderer
Stoff als Elfenbein anzunehmen sein? Von einem „kriegerischen"
Ausdruck sagen die Rai. Herausg. Nichts; wohl aber heben
sie die Grossartigkeit des Kopfes hervor, während Burckhardt
„Cicerone" S. 440 das Werk als „etwas leere Römische Pracht-
arbeit" bezeichnet. Nach] Museo Chiaramonti T. I, tv. 15.
[Vgl. Fil. Aurel. Visconti und Gius. Ant. Guattani p. 42 fg.
Eine Profilansicht der Büste in der Titelvign. desselben Bandes.]
n. 200. [Büste der Atbena mit „Eigenheiten, die man noch
auf keinem andern Denkmale dieser Göttin gefunden hat.
Denn auf derselben findet man die Aegis in ihrer wahren Ge-
stalt, als Ziegenfell, und auf dasselbe erst ist der Panzer aus
Schlangenschuppen befestigt. Ferner steht auf dem letztern
der Medusenkopf, und zwar von der Seite gesehen, so wie
er noch nirgends gefunden worden, mit zwei aufgerichteten
Schlangen. Der unten angebrachte Fisch bezieht sich auf die
Sage der Griechen, nach weleher Minerva am See Triton ge-
boren war" (Köhler „Ges. Sehr., herausg. von Stephani" Bd. IV,
Tb. 1, S. 14 fg., in einem Aufsatze a. d. J. 1794). An einen
Panzer über einem Felle ist gewiss nicht zu denken. Das Um-
gekehrte, dass über dem Panzer noch die Aegis liegt, kommt,
wenn auch nicht gerade bei Athena, einige Male vor. Für den
Profilkopf der Medusa auf der Aegis giebt es jetzt noch an-
dere Beispiele, vgl. Gerhard Etr. Spiegel Taf. CLVIH und den
entsprechenden Fall unten Taf. XXH, n. 242,1. Sonst kommen
bekanntlich Profilköpfe der Medusa mehrfach vor, vgl. Taf.
LXXH, zunächst den unter n. 918. Medusenkopf neben
der in einem Ziegenfell bestehenden Aegis auf der Zeich-
nung bei Gerhard Etr. Spiegel T. GL VI. Aber in dem vor-
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ceria in Apulien. Hinter dem Kopfe eine Kugel, das Zeichen
der Uncia; unter demselben ein L in der von Mommsen a. a. 0.
besprochenen Form.
n. 199. Hermenbüste der Atbena (die jedoch, wenn sie
dieselbe ist, wie die von Gerbard „Neapels ant. Bildw." S. 35,
n. 101, angeführte, erst durch Ergänzung des unteren Theils
dazu gemacht ist). Das nachdenkliche Gesicht zeigt eine ge-
wisse Buhe. Das Haar fällt nicht bloss in den Nacken, son-
dern auch nicht ohne Gesuchtheit in einzelnen Flechten auf
die Schultern und die Brust hinab, ähnlich wie bei den Sta-
tuen unter n. 202 u. 211. An dem emporgeschlagenen Visir
des Helms befindet sich der Medusenkopf, vgl. Righetti Dexa:
d. Campid. Vol. I, t. CHI, wie denn dieser Kopf auch sonst,
und zwar in verschiedener Weise, an der Kopfbedeckung der
Atbena angebracht worden ist. Aus Herculaneum, im K. Mu-
seum zu Neapel. Nach Braun „Vorsch. d. Kunstmyth."
Taf. 56.
n. 199, a. Büste der Minerva, deren Kopf mit Ausnahme
der Haarbehandlung sehr an n. 199 erinnert. Auch hier ist
das emporgeschlagene Visir des Helms mit einem, freilich
nicht deutlich zu erkennenden Schmuck versehen. Der Ge-
genstand an der Seite des Helms erinnert an das als Helm-
zierde bekannte Federnpaar (xw ircepu) iw'x xoö xpdvooc; Ari-
stoph. Acharn. 1102); vgl. T. XX, n. 214. Die Göttin hält in
der Rechten einen Speer und in der Linken einen mit einem
grossen Sterne, wie öfter, verzierten Schild; vgl. unten, zu n. 233.
Wenn Lenormant Nouv. Gal. myth. p. 112, z. pl. XXHI, n. 10,
dieselbe „Minerve Victoire" benannte, so geschah das wohl
nur in Bezug auf den Typus der Rückseite, welche das erste
Beispiel der Darstellung der Fax enthält, die man wold als
Victoria Nemesis bezeichnet hat (Preller „Rom. Mythol."
S. 615). Avers einer im K. Cab. des Med. zu Paris befind-
lichen Goldmünze des C. Vibius Varus aus d. J. 716 a. u.,
38 v. Chr. G. Nach Cohen Med. consul. pl. XLI, Vibia, n. 19.]
n. 199, b. Büste der Athena, mit einem kriegerischen Aus-
druck. [Die an der Stelle des alten Laurentum gefundene
Büste gehörte nach den Italiänischen Herausgebern zu einem
Bronzewerke, an welchem ausser dem Kopfe und Halse auch
die Arme und Füsse aus Marmor waren. Der Helm, welcher
jetzt mit Hippokampen, nicht mit Pegasen (Stephani Compte
rend. pour 1864, p. 40) geschmückt ist, war ebenso wie die
Aegis verloren gegangen; beide beruhen also auf moderner
Ergänzung. Doch waren Indicien des ursprünglichen Vor-
handenseins eines Helms vorhanden. Das Weisse der Augen
soll aus Elfenbein, die Pupillen durch Gemmen hergestellt,
und Wimpern (nicht „Lider") von Metall angesetzt gewesen
sein. Vgl. damit namentlich den Apollo Citharocdus zu Mün-
chen, an welchem nach Brunn Glyptoth. n. 90 „die Augen
aus einem Marmor von mehr stumpfem als fettem Tone, etwa
Palombino, eingesetzt, die Augenwimpern aus Erz angefügt
sind; und den Frauenkopf aus dem Odeum des Herodes Atticus
in Athen, an dem nach Heydemann „Die ant. Marmor-Bildw.
in Ath." n. 732 die eingesetzten Augen aus weissem alabas-
terartigem Gestein" sind und die Augenbrauenhärchen aus
Bronze hergestellt waren. Bei beiden Werken fehlen jetzt
die ursprünglichen Augensterne. Sollte nicht auch an der
vorliegenden Büste für das Weisse der Augen ein anderer
Stoff als Elfenbein anzunehmen sein? Von einem „kriegerischen"
Ausdruck sagen die Rai. Herausg. Nichts; wohl aber heben
sie die Grossartigkeit des Kopfes hervor, während Burckhardt
„Cicerone" S. 440 das Werk als „etwas leere Römische Pracht-
arbeit" bezeichnet. Nach] Museo Chiaramonti T. I, tv. 15.
[Vgl. Fil. Aurel. Visconti und Gius. Ant. Guattani p. 42 fg.
Eine Profilansicht der Büste in der Titelvign. desselben Bandes.]
n. 200. [Büste der Atbena mit „Eigenheiten, die man noch
auf keinem andern Denkmale dieser Göttin gefunden hat.
Denn auf derselben findet man die Aegis in ihrer wahren Ge-
stalt, als Ziegenfell, und auf dasselbe erst ist der Panzer aus
Schlangenschuppen befestigt. Ferner steht auf dem letztern
der Medusenkopf, und zwar von der Seite gesehen, so wie
er noch nirgends gefunden worden, mit zwei aufgerichteten
Schlangen. Der unten angebrachte Fisch bezieht sich auf die
Sage der Griechen, nach weleher Minerva am See Triton ge-
boren war" (Köhler „Ges. Sehr., herausg. von Stephani" Bd. IV,
Tb. 1, S. 14 fg., in einem Aufsatze a. d. J. 1794). An einen
Panzer über einem Felle ist gewiss nicht zu denken. Das Um-
gekehrte, dass über dem Panzer noch die Aegis liegt, kommt,
wenn auch nicht gerade bei Athena, einige Male vor. Für den
Profilkopf der Medusa auf der Aegis giebt es jetzt noch an-
dere Beispiele, vgl. Gerhard Etr. Spiegel Taf. CLVIH und den
entsprechenden Fall unten Taf. XXH, n. 242,1. Sonst kommen
bekanntlich Profilköpfe der Medusa mehrfach vor, vgl. Taf.
LXXH, zunächst den unter n. 918. Medusenkopf neben
der in einem Ziegenfell bestehenden Aegis auf der Zeich-
nung bei Gerhard Etr. Spiegel T. GL VI. Aber in dem vor-
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