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der drei Federn durch Zwischenfelder mit Horizontalteilung
zwischen Senkrechten getrennt sind. Die Mitte ist eingetieft, es
ist also deutlich ein breiter Reif, keine geschlossene Kappe. Die
Federn werden so zum Ornament der Krone, stilisiert und
schließlich zu Stäbchen, wie sie die Nimrudköpfchen haben.
Es ist aber auch möglich, daß dieser zylindrische Reif
von Anfang an selbstverständlich vorhanden gewesen ist.
Dieser breite Reif ist nichts anderes als der „hettitische
Hut". Daß es kein Hut, keine geschlossene Haube, sondern
ein oben und natürlich auch unten offener Zylinder ist, geht
einmal aus der Abwandlung in die Mauerkrone (S. 46) her-
vor, die wegen der Zinnen notwendigerweise offen sein muß;
weiter läßt sich der Federkranz, wie er in Mesopotamien
mit ihm kombiniert vorkommt (S. 21), besser auf den Rand
eines offenen als auf den eines geschlossenen Zylinders
stecken; bei der Berliner Bronze und einer aus Gezer (Maca-
lister a. a. 0. II S. 334 Fig. 458 „hollow cylindrical crown")
ist es ganz sicher, denn die Mitte ist eingetieft; schließlich
ist der archaische griechische Polos, der vom hettitischen
abgeleitet ist (S. 26), sicher offen.
Die Höhe wechselt — sogar die Mauerkronen auf dem
Relief von Jasili-Kaja (vgl. S. 46) haben verschiedene Höhe.
Bei den letztgenannten Bronzen übertrifft der Durchmesser
die Höhe; etwas größer ist sie auf dem frühhethitischen
Relief von Malatia1), den Totenmahlreliefs2) (Form 56), auf
und zeitlich noch nicht genauer zu bestimmenden, brettartig flachen
Bronzen von Nordsyrien, von denen Ed. Meyer jüngst in seinem
„Reich und Kultur derChethiter" zwei publiziert hat, Tf. IX S. 108ff.
Höhe 15 cm, Schulterbreite 3,3 cm, Dicke: nicht ganz 1 cm. Nackte
weibliche Figur; sie steht mit geschlossenen Füßen ganz frontal da;
rechter Unterarm erhoben, Handfläche nach außen; linker Arm
wagerecht vorgestreckt, Hand zur Faust geballt, Daumen vor-
gestreckt. Abteilung der Oberarme, der Beine, des Schambergs
durch eingeritzte Linien. Augen und Augenbrauen hohl für Metall-
einlage; 2 Löcher in jedem Ohr und eins durch die Nase für Schmuck-
ringe. Halsband.
x) John Garstang, The Land of the Hittites, London 1910 Tf. 44.
2) K. Humann-O. Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nord-
syrien Tf. 45 Nr. 2; 47 Nr. 2 u. 4.
der drei Federn durch Zwischenfelder mit Horizontalteilung
zwischen Senkrechten getrennt sind. Die Mitte ist eingetieft, es
ist also deutlich ein breiter Reif, keine geschlossene Kappe. Die
Federn werden so zum Ornament der Krone, stilisiert und
schließlich zu Stäbchen, wie sie die Nimrudköpfchen haben.
Es ist aber auch möglich, daß dieser zylindrische Reif
von Anfang an selbstverständlich vorhanden gewesen ist.
Dieser breite Reif ist nichts anderes als der „hettitische
Hut". Daß es kein Hut, keine geschlossene Haube, sondern
ein oben und natürlich auch unten offener Zylinder ist, geht
einmal aus der Abwandlung in die Mauerkrone (S. 46) her-
vor, die wegen der Zinnen notwendigerweise offen sein muß;
weiter läßt sich der Federkranz, wie er in Mesopotamien
mit ihm kombiniert vorkommt (S. 21), besser auf den Rand
eines offenen als auf den eines geschlossenen Zylinders
stecken; bei der Berliner Bronze und einer aus Gezer (Maca-
lister a. a. 0. II S. 334 Fig. 458 „hollow cylindrical crown")
ist es ganz sicher, denn die Mitte ist eingetieft; schließlich
ist der archaische griechische Polos, der vom hettitischen
abgeleitet ist (S. 26), sicher offen.
Die Höhe wechselt — sogar die Mauerkronen auf dem
Relief von Jasili-Kaja (vgl. S. 46) haben verschiedene Höhe.
Bei den letztgenannten Bronzen übertrifft der Durchmesser
die Höhe; etwas größer ist sie auf dem frühhethitischen
Relief von Malatia1), den Totenmahlreliefs2) (Form 56), auf
und zeitlich noch nicht genauer zu bestimmenden, brettartig flachen
Bronzen von Nordsyrien, von denen Ed. Meyer jüngst in seinem
„Reich und Kultur derChethiter" zwei publiziert hat, Tf. IX S. 108ff.
Höhe 15 cm, Schulterbreite 3,3 cm, Dicke: nicht ganz 1 cm. Nackte
weibliche Figur; sie steht mit geschlossenen Füßen ganz frontal da;
rechter Unterarm erhoben, Handfläche nach außen; linker Arm
wagerecht vorgestreckt, Hand zur Faust geballt, Daumen vor-
gestreckt. Abteilung der Oberarme, der Beine, des Schambergs
durch eingeritzte Linien. Augen und Augenbrauen hohl für Metall-
einlage; 2 Löcher in jedem Ohr und eins durch die Nase für Schmuck-
ringe. Halsband.
x) John Garstang, The Land of the Hittites, London 1910 Tf. 44.
2) K. Humann-O. Puchstein, Reisen in Kleinasien und Nord-
syrien Tf. 45 Nr. 2; 47 Nr. 2 u. 4.