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einem Kopf aus Prinia (Boll. d'Arte II S. 455 f. Abb. 11).
In Kreta überwiegt die hohe zylindrische Form: z. B. Sphinx:
Poulsen, Orient S. 148 Fig. 173, mit Stäben; Praisos: B. C. h.
XXVI 1902 S. 573 f., Abb. 2 (Form 58); A. B. S. XI S. 245
Fig. lb; Krusonas: Mon. dei Line. VI S. 188 Fig. 25. Der
der Göttin in Prinias1) (Form 42) dagegen ist etwas niedriger
und erweitert sich leicht nach oben; er hat Randleisten, die
die gemalte Ornamentierung einrahmen.
Unzweifelhaft ist die von Poulsen nachgewiesene Ab-
hängigkeit der rhodischen Elfenbeinreliefs und besonders der
spartanischen von den phoinikischen (Poulsen Fig. 26—27,
33—36, 79—85). Hier in Sparta, wo die Ton- und Bleifiguren
alle, die elfenbeinernen wohl in der Mehrzahl einheimischer
Arbeit sind, ist es Idar, daß die Varianten als gleichberechtigte
Ausführungen desselben Kopfputzes angesehen wurden. Im
Gegensatz zu Kreta überwiegt hier die niedrigere Form, bei
der der Durchmesser die Höhe übertrifft; die gezackten
Beispiele zeigen dabei, daß wir es nicht mit einer geschlosse-
nen Mütze, sondern mit einem offenen, den Oberkopf un-
bedeckt lassenden Reif zu tun haben: A. B. S. XIII S. 79
Fig. 17b (Form 20). Er ist teils zylindrisch: A. B. S. XIII
S. 106 (Form 41) (Poulsen, Orient S. 139), teils erweitert
er sich nach oben: A. B. S. XIV S. 24; Burlington Magazine
XIV 1908 S. 69 Fig. 8 (Form 19). Diese Form ähnelt sehr
der der mykenischen Idole, aber eine Beeinflussung ist doch
unwahrscheinlich; der zeitliche Zwischenraum ist zu groß,
und es sind zwar im Menelaion, nicht aber im Heiligtum
der Orthia mykenische Reste gefunden2), und der Haupt-
grund: wie die zylindrische Form, so hat ja auch die sich
erweiternde ihre phoinikischen Vorbilder (S. 24). Deutlich ein
fester breiter Reif ist es bei dem Relief XIII S. 106 (Form 41)
und dem Figürchen XIV S. 22 Fig. 8 (Form 17), das den
Anschluß an die phoinikischen (Form 14/15) mit den stäb-
chenartigen Eintiefungen zwischen den glatten Rändern
!) Boll. d'Arte II. S. 459ff. Fig. 14 = Öst. Jhrh. XII. S. 245f.
2) Karo, Archiv f. Rel. XII 1909 S. 368.
einem Kopf aus Prinia (Boll. d'Arte II S. 455 f. Abb. 11).
In Kreta überwiegt die hohe zylindrische Form: z. B. Sphinx:
Poulsen, Orient S. 148 Fig. 173, mit Stäben; Praisos: B. C. h.
XXVI 1902 S. 573 f., Abb. 2 (Form 58); A. B. S. XI S. 245
Fig. lb; Krusonas: Mon. dei Line. VI S. 188 Fig. 25. Der
der Göttin in Prinias1) (Form 42) dagegen ist etwas niedriger
und erweitert sich leicht nach oben; er hat Randleisten, die
die gemalte Ornamentierung einrahmen.
Unzweifelhaft ist die von Poulsen nachgewiesene Ab-
hängigkeit der rhodischen Elfenbeinreliefs und besonders der
spartanischen von den phoinikischen (Poulsen Fig. 26—27,
33—36, 79—85). Hier in Sparta, wo die Ton- und Bleifiguren
alle, die elfenbeinernen wohl in der Mehrzahl einheimischer
Arbeit sind, ist es Idar, daß die Varianten als gleichberechtigte
Ausführungen desselben Kopfputzes angesehen wurden. Im
Gegensatz zu Kreta überwiegt hier die niedrigere Form, bei
der der Durchmesser die Höhe übertrifft; die gezackten
Beispiele zeigen dabei, daß wir es nicht mit einer geschlosse-
nen Mütze, sondern mit einem offenen, den Oberkopf un-
bedeckt lassenden Reif zu tun haben: A. B. S. XIII S. 79
Fig. 17b (Form 20). Er ist teils zylindrisch: A. B. S. XIII
S. 106 (Form 41) (Poulsen, Orient S. 139), teils erweitert
er sich nach oben: A. B. S. XIV S. 24; Burlington Magazine
XIV 1908 S. 69 Fig. 8 (Form 19). Diese Form ähnelt sehr
der der mykenischen Idole, aber eine Beeinflussung ist doch
unwahrscheinlich; der zeitliche Zwischenraum ist zu groß,
und es sind zwar im Menelaion, nicht aber im Heiligtum
der Orthia mykenische Reste gefunden2), und der Haupt-
grund: wie die zylindrische Form, so hat ja auch die sich
erweiternde ihre phoinikischen Vorbilder (S. 24). Deutlich ein
fester breiter Reif ist es bei dem Relief XIII S. 106 (Form 41)
und dem Figürchen XIV S. 22 Fig. 8 (Form 17), das den
Anschluß an die phoinikischen (Form 14/15) mit den stäb-
chenartigen Eintiefungen zwischen den glatten Rändern
!) Boll. d'Arte II. S. 459ff. Fig. 14 = Öst. Jhrh. XII. S. 245f.
2) Karo, Archiv f. Rel. XII 1909 S. 368.