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unmittelbar zeigt. Sehr nahe liegt es dabei, durch Aus-
schneiden der Ecken zwischen den Stäbchenspitzen den
Rand zackig zu machen: XIII S. 79 Fig. 17b. Darauf
konnte man auch selbständig kommen; die kyprischen Bei-
spiele, die Poulsen1) heranzieht, sehen ganz anders aus;
Zacken nicht ausgeschnitten, auch XIII S. 114 Fig. 4. Da-
neben tritt besonders bei den Bleifiguren (XII 323 Fig. 3a;
XIV 24, 9; XV S. 129 Fig. 6 Nr. 11 (Form 55); S. 130 Fig. 7
Tf. VII Nr. 31) und Terrakotten (XIV S. 62 Fig. 4 i) eine
Form auf, die aus selbständigen auf einen Reif (vgl. S. 17)
gesteckten Federn oder den aus diesen entstandenen Stäben
(S. 22) zu bestehen scheint, wozu man den Mann mit den
Vögeln aus dem Aiginaschmuck (S. 24) vergleiche.

Auch den sicher aus einzelnen Spitzen zusammen-
gesetzten Kranz treffen wir an; es ist der thyreatisch genannte
Kranz, der bei den Gymnopaidien getragen wurde2) (Form 21).
Unmöglich ist es, ihn von dem Polos zu trennen, da die
Formen genau übereinstimmen und auch die Palmblätter,
aus denen er besteht, auf dieselbe Gegend des Ursprungs
weisen. Die Hauptsache ist die Form, die breite Krone, auf
die Variation im einzelnen kommt es weniger an; der Kult
verlangte seine besondere Pflanze. Zwei Beispiele gibt es
aus Sparta: die von Wolters veröffentlichte Bronze: Arch.
Jahrb. XI S. 7 f.3) und eine zweite in Athen: Ecp. aq%. 1892
S. 134), bei der der Polos steiler und nur am Rande gekerbt
ist. Ferner ist in Olympia ein Adorant, der diese Abart trägt,
gefunden5); sicher gehört hierher eine Bronze des britischen

!) Orient S. 113.

2) Wolters, Arch. Jhrb. XI. S. Ii. Athenaios XV. 678 B.

3) Athen. National-Museum Inv. 7547 = de Ridder, Catalogue
des Bronzes de la Societ6 arch. d'Athenes, Paris 1894 Nr. 814 -
V. Stais, Marbres et Bronzes du Musee National I. S. 317.

4) National Mus. Inv. 7570 = de Ridder, a. a. O. Nr. 815.
Für die liebenswürdige Besorgung einer Photographie habe ich
O. Weinreich zu danken.

6) Olympia IV. A. Furtwängler, Die Bronzen Tf. VII Nr. 48

S. 19.
 
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