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boiotischen Grabpoloi (S. 30). Zuweilen sind sie aus Flecht-
werk: kyprisch: Br. M. Terrakott. A. 277 Tf. XIV (Form 71) ;
aus Stein, wo es durch Bemalung deutlich gemacht war:
Cesnola, Coli, of Cypriote Antiqu. Tf. 115 Nr. 827; aus
später Zeit Sarapis: Furtwängler, Geschnittene Steine in
Berlin Nr. 6926, 8287. An Stoff dagegen, wie Dragendorff,
Rhein. Mus. LI S. 296 meint, ist nicht zu denken; das ver-
bietet die feste Form und die Zacken. Das weiche, schmieg-
same Aussehen rührt wohl von der flüchtigen Zeichnung
dieser schwarzfigurigen Vasen her. Die nicht feste Form
besteht aus Federn (S. 27), Palm- (S. 27), Schilfblättern
(S. 28) usw.

5. Zusammenfassung.

Ich fasse das Ergebnis für die Entwicklung in griechi-
scher Zeit ganz kurz zusammen: Mit der orientalischen Welle
kommen mannigfache Formen nach der griechischen Welt,
niedrige und hohe, feste Reife und Feder-, Stabkronen.
Es überwiegt dann am Ende der archaischen Zeit ein fester,
im Aufriß etwa quadratischer Reif von derselben Breite
wie der Kopf. Mit der Übergangszeit geht er in mannig-
faltige Formen über, ganz schmale, nur die Stirnseite be-
deckende, und fällt so teilweise mit dem Band, der Ampyx
und Stephane zusammen. Es überwiegt am Ende des 5. Jahrh.
die niedrigere Form, bei der im Aufriß der Durchmesser
die Höhe an Größe übertrifft; gewöhnlich ist sie dabei
ebenso breit wie der Kopf. Später herrscht dagegen die
quadratische Form, aber jetzt ist sie in der Regel enger als
der Kopf. Aus einer für Menschen benutzbaren Krone ist
ein Gebilde geworden, das sich auf keinem lebendigen Kopf
befestigen läßt; dies ist leicht verständlich, da die Entwick-
lung nicht an den Köpfen der Menschen, sondern der Götter,
d. h. der Monumente, vor sich gegangen ist. Aber es herrscht
nie eine Form allein, man kann immer nur von einem Über-
wiegen der einen oder anderen Form sprechen; alle anderen
treten daneben auf mit Ausnahme der stirnbandartigen
des 5. Jahrh. und der ganz kleinen und ganz engen Exem-
 
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