Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 101 —

(vgl. S. 54) nicht benutzt werden, um Ort und Gottheit
zu bestimmen.

Aus römischer Zeit:

Arndt-Bruckmann, Porträts Tf. 909, Zeit des Gallien.
Den Antinoos im Museo Toilonia1) möchte ich nicht
ohne Nachprüfung aufführen.

Die Benennung.

Kalathos und Modios kommen, wie gezeigt (S. 94), erst
in späterer Zeit in Betracht.

In dem Parthenion des Alkman: Blass. Rhein. Mus.
XL 1885 S. 12 f. 21 wird als Schmuck die lydische Mitra
genannt. Die Grundbedeutung von Mitra ist das breite
Band, das einmal als Gürtel benutzt wird, wodurch sich
der Name auf den Unterleibspanzer überträgt, und dann
als Haarbinde, wie sie besonders Dionysos trägt2). Welche
Bedeutung bei Alkman anzunehmen ist — v. Wilamowitz
übersetzt Herrn. XXXII 1897 S. 255 Kopftuch —, ist eben-
sowenig wie bei den Mitrai der Hera3) zu entscheiden.
Daß der Name von der Binde auf den in Sparta gebräuch-
lichen Polos übergegangen sei, wie Hogarth4) meint, wäre
ja nicht unmöglich — bei der Bronze Olympia IV Nr. 264
z. B. sind Gürtel und Polos ganz gleich ausgeführt —, ist
aber nicht wahrscheinlich, da die Mitra eben gewöhnlich
die Stoffbinde ist

Tiara und Kyrbasia ist die in eine Spitze auslaufende,
aus weichem Stoff bestehende „phrygische" Mütze, wie
unter Bestätigung durch die Grammatiker: Servius ad Aen.
VII 247, Schol. zu Juvenal. Sat. VI 516 aus der Erklärung
durch Pilos und der Angabe hervorgeht, daß sie nur der

!) Visconti, Catalogo del Museo Torlonia 1883 Nr. 403.

2) Hesych, Suidas; Daremberg-Saglio „mitra"; Bremer bei
Pauly-Wissowa VII S. 2133.

3) B. C. h. IX 1885 S. 90.

«) Excavations at Ephesos S. 184.
 
Annotationen