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aus Olympia1), weil sie eine Potnia Theron ist, die Karya-
tiden des Kriton und Nikolaos2), weil sie Dienerinnen der
Demeter sind. Archaisierend, in der Hauptsache dekorativ
und tektonisch sind die feinen und zierlichen Aufsätze, z. B:
in der Farnesina: Mon. Ined. XII 5a, 18/9; 23 Suppl. 33.
In römischer Zeit ist man eben nicht so peinlich, daher
haben ihn auch z. B. die Atlanten, Terrakotten von Pom-
peji Tf. 25 und Karyatiden des Sarkophags bei Robert,
Die antiken Sarkophagreliefs Band II Tf. 28.

e) Die „Brautkrone".

Zuweilen trägt auf attischen Vasen des 5. Jahrh. die
Braut den Polos:

Gerhard A. V. 46.
Berlin. Vasen 2372.

Wiener Vorlegeblätter 1888 Tf. VIII Nr. 7.

Berlin Inv. 4906 (Aus dem Berliner Museum. Reinhold
Kekule zum 6. III. 1909 Tf. XII).

Ath. M. XXXII 1907 Tf. V Nr. 23).

Auffallen muß, wie selten diese Krone vorkommt; wäre
sie wirklich ein notwendiges Requisit gewesen, so müßte
sie doch auf jeder Hochzeitsdarstellung vorhanden sein.
Man kann auch nicht einwenden, daß sie in dieser Zeit im
Verschwinden begriffen sei, denn früher tritt sie auch
nicht auf: Thiersch, Tyrrhenische Amphoren Tf. V; Br. M.
Vases B 485; Wiener Vorlegeblätter 1888 Tf. VIII Nr. 4, 6;
nicht einmal bei den Götterhochzeiten: Gerhard A. V.
310 ff.4)

Da wir es überdies mit der niedrigen Form, die mit
dem einfachen Reif (Wiener Vorlegeblätter 1888 Tf. VIII
Nr. 1) fast zusammenfällt (S. 38), zu tun haben, wird man
keine rituelle Brautkrone darin sehen, sondern den für diesen
Tag besonders reichen Schmuck.

1) III Tf. V Nr. 2—5, S. 26ff.

2) Heibig Führer3 I Nr. 16.

3) Nach Hauser aber Adonisfest: Öst. Jhrb. XII 1909 S. 94,
also Schmuck der Aphrodite.

«) Ausnahme Berlin — Vasen 1998.
 
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