Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Müller-Hofstede, Justus
Otto van Veen, der Lehrer des P. P. Rubens — 1959

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27468#0060
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

60

'^'J

1

t«a, ausgeglichenen Auf bau«. All« Figuren «lud vor di« Jront de»
Kraus« gestellt und in swei ikono^raphisch unterschiedenen Gruppen
f g«b«n: 14nk» dl« Trau«rnd«n um **aria, recht« für «ich die Anführer
und Soldaten. *eide urupp«n gipfeln in Magdalena unu dea ««eiten
Beiter tot d«n Kreuzesstaaaen der Schächer und fallen schräg zur
Mitte hin ab. eodase das Kreus Christi fast ganz von Boden an sicht-
bar ist und so noch susätslich akzentuiert wird. Darin aussert sich
ein Ville zu gessaaelter Darstellung, den freilich die angemessen«
konzentrierte Fora fehlt. Dl« Hervorhebung der Figuren und Gruppen
aus dea dämmerigen Grund durch auffallend«« Licht erinnert an di«
Beleuchtung in van Veens *aaberger Hoffnungsallegori«, an di«
Pariser "Venu»" und die laab«rger "Wahrheit". Leapsonius* Altar
entstand unter den Augen van Veens. Sollte der junge Maler schon
alt seinen ersten Werken auf dies linzelverk seines humanistischen
•Mehrers eingewirkt haben? Längere Zeit nach der Kreuzigung sind
dann das Selbstbildnis sowie das Porträt seines Bruders Hicolas ent-
standen, die Puraje überzeugend Leapsonius zuwies.'Beständiger
scheint sich Leapsonius im Sbichnen geübt zu haben, Lambert Lombard
berichtete in Frühjahr 1565 an Vasari, dass sein 3chüler mit dea
8ilberstift sowie alt roten und schwarzen Kreiden arbeitete. Im sel-
ben Brief, freilich merkte Lombard an, was auch van Mander spater ükar


liefertef Dass Lampsonius nicht in dauernder Kunstübung stand.

Sicher vermittelte Lampsonius dem jun-
gen van Veen die ganze Breite seines humanistischen Wissens, ^abei
aag vor allea die oeite des Künstlerbiographen, des Kunstsammlers
und Kunstbetrachters zum Auatrag gekommen sein. Lampsonius Kannte
die Kunstschätse Antwerpens, ebenso wie ihm auch der Kunstbestand
seiner Geburtsstadt Brügge fertraut war. In Hecheln hatte er die
Sammlungen Kardinal Granvell**i aufgesucht und später , in den Acht -
zigerJahren, sah er in Augsburg, München und Ulm Werke Dürers und
des jüngeren Holbein. Mit tizian und Giulio Clovio tauschte Lampso -
nius Briefe aus Mi. *»am»ler von Graphik hatte er Blatter Dürers
sowie 8tiche Knea Vicos und Bonasones nach Michelangelo, Marcantons

Beide Bildnisse ln ^anzfigur auf je einem £riptychonsflügel,das
Mittelstück verloren. Die Bildnisse heute i.*esitz von Mme.Alphonse
Roersch, Löwen.Abb.bei Puraye,a.a.O.(gegenüber p. 52.Bas Triptychon
wurde 1605 von dem Bruder Hicolas Lampsonius i.d.Chapdlle du Nom de
Jisus in St.Denis zu Lüttich als Grabaonument für die Brüder Lampso-
nius aufgestellt. Dea Alter des dargestellten Dominikus L. nach zu
schliessen, wurden die Flügel ua 1590 geaalt.- J.Casier und P.Berg-
asns,L'srt ancien dans les Flandres,Bd.III»Brüssel 1922,p.75-77 ga-
ben die zwei Bildnisse an Otto van Veen. Diese Zuwei^sung erseneint
jedoch stilistisch und quelitätsasssig unhaltbar.Puraye,a.a.C.,p.22,
wies dann überzeugend auf die für Selbstbildnisse cnarakteristische
Herauswendung des dargestellten D.L. hin>S$JBrief Lombards an Vasari

Iil,p.

voa 27.IV.156>,vgl.Gaye,Carteggio Inedito

17^

W

_
 
Annotationen