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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 17.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.25835#0038

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Marl. Das ist ja doch ein Iammer! Jetzt haven die gemeinen
preußischen Soldaten statt der Socken Stroh in den Stiefeln.

Sepperl. Ja. Die gemeinen Preußen sind doch noch immer
besser d'ran als mancher Andere.

Marl. Wieso?-

Sepperl. Nun ja: Stroh im Stiefel ist doch noch ünmer besser
als Stroh im Kopf?

Marl. Ah so!

Eine neue Theilungsart Deutschlauds! Es ist die Beob-
achtuug gemacht worden, daß die Trichiuenkrankheit nur iu Nord-.
deutschland vorkommt; iu der südlicheu Hälfte uuseres großeu,
wenn auch nicht mit „Schwein", so doch rnit Schweiuen reich
gesegneteu Vaterlaudes ist diese Erscheiuuug uoch nicht zu Tage
getreteu.

Man köuute daher, da das Wort „Mainliuie" Vieleu
anstößig klingt, statt desseu sageu: Trichiuen-Lini e. Den
Herren Rechmark und Bisberg ist's gleick, wie mau ste heißt,
wenu sie uur verwirklickt wird!

^)ie Oestreicher geben in Hamburg fleißig Miliiärconeerte, welche
großen BeifaU finden.

So sehr die ausübende Virtnosität der kaiserl. königl. Musikbanden
zu loben ist — die östreichischen Noten werden bei dem dentschen Pub-
likum doch niemals Beifall stnden.

Äenu Preußen eiue Vormacht ist, dann gebührt dem Ber-
liner Ballet der Titel: deutsches „Vor-Ballet".


Taglioni.
 
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