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Kleine Frnhstncksplaudereien.
Die Dresdener sind starke Biertrinker, besonders lieben sie „schänes"
Bier. Lcmt einer statistischen Verösfentlichung. wurden im vorigen Jahrc
in der sächsischen Hauptstadt 5055 Faß bayrisches Bier verzapft, Ber-
liner Bier 68 Faß, Coburger gar keines, Kasseler und Gothaer cinc ganz
geringe Quantität. Wenn nun der norddentsche Bnndeskanzler unter
seiner vollen Verantwortlichkeit eine Biersteuer proclamirt, so wird
man allmälig merken, anf wesscn Kostcn er sich diese Wohlthat zu
berschaffen gedenkt. Unter solchen Nmständen ist es natiirlich für Bayern
am besten, recht gefngige Minister zn haben nnd eine Kammer, die es
für ultramontan halten würde, diesem nationalen Anssaugnngswerk ent-
gegen zu arbeiten.
„Drei Jahrl'n nach'm letzten Fensterln"! Noch im Jahrc
1866 war die bayrische Zeitung die anerkannte Vertretcrin dcs Ministers
v. d. Pfordten. Und nnn lese man, wie sie seinc Candidatur in Weilheim
bespricht.
Es ist in diesen Blättern schon zum öftern gesagt worden, daß,
wcnn Einer das Mnnchener Aktientheater, wie es geht nnd steht,
gcschenkt bekommt, unter dcr Bedingung, es als Theater fortznführen,
cr dabei 'bankrott wird. Herr DirektorArtmann, dcr mit gar nicht üblen
Kräften den Versuch ivaatc, hat diese Erfahrung thatsächlich gemacht und
sieht seine beste Miihe mit einem Desicit belohnt. Weun schon Hoftheater,
die nicht am Ende der Welt liegen, keine Bauschulden zu verzinsen haben,
sachverständig geleitct werden u. s. w., dennoch enormer Zuschüsse bednrfen,
wie soll cs ihren Concurrenten crgehcn?
Die „Dresdener Nachrichten" inelden: „Der zeitherige Schuldirektor
in Leipzig, vr. Bornemann, ist zum Hilfsarbeiter bei dem Ministeriuin
des Cultns nnd öffentlichen Nnterrichts niit dem Titel und Range eines
Schnlraths in der vierten Classe der Hofrangordnung er-
nannt worden". Schulrath mit Hosrang, wenn auch nur vierter Classe,
das wäre eine Charge! — Uebrigens muß bemerkt wcrden, dah nach
dem Nrtheil der i»i letzten Herbst von Bayern ausgeschickten Commission
die sächsischen Schulen die besten in Deutschland sind; die bayrischen
stehen nicht in der allerersten Reihe, kominen aber lant Bericht noch lange
vor den preuhischen.
Kleine Frnhstncksplaudereien.
Die Dresdener sind starke Biertrinker, besonders lieben sie „schänes"
Bier. Lcmt einer statistischen Verösfentlichung. wurden im vorigen Jahrc
in der sächsischen Hauptstadt 5055 Faß bayrisches Bier verzapft, Ber-
liner Bier 68 Faß, Coburger gar keines, Kasseler und Gothaer cinc ganz
geringe Quantität. Wenn nun der norddentsche Bnndeskanzler unter
seiner vollen Verantwortlichkeit eine Biersteuer proclamirt, so wird
man allmälig merken, anf wesscn Kostcn er sich diese Wohlthat zu
berschaffen gedenkt. Unter solchen Nmständen ist es natiirlich für Bayern
am besten, recht gefngige Minister zn haben nnd eine Kammer, die es
für ultramontan halten würde, diesem nationalen Anssaugnngswerk ent-
gegen zu arbeiten.
„Drei Jahrl'n nach'm letzten Fensterln"! Noch im Jahrc
1866 war die bayrische Zeitung die anerkannte Vertretcrin dcs Ministers
v. d. Pfordten. Und nnn lese man, wie sie seinc Candidatur in Weilheim
bespricht.
Es ist in diesen Blättern schon zum öftern gesagt worden, daß,
wcnn Einer das Mnnchener Aktientheater, wie es geht nnd steht,
gcschenkt bekommt, unter dcr Bedingung, es als Theater fortznführen,
cr dabei 'bankrott wird. Herr DirektorArtmann, dcr mit gar nicht üblen
Kräften den Versuch ivaatc, hat diese Erfahrung thatsächlich gemacht und
sieht seine beste Miihe mit einem Desicit belohnt. Weun schon Hoftheater,
die nicht am Ende der Welt liegen, keine Bauschulden zu verzinsen haben,
sachverständig geleitct werden u. s. w., dennoch enormer Zuschüsse bednrfen,
wie soll cs ihren Concurrenten crgehcn?
Die „Dresdener Nachrichten" inelden: „Der zeitherige Schuldirektor
in Leipzig, vr. Bornemann, ist zum Hilfsarbeiter bei dem Ministeriuin
des Cultns nnd öffentlichen Nnterrichts niit dem Titel und Range eines
Schnlraths in der vierten Classe der Hofrangordnung er-
nannt worden". Schulrath mit Hosrang, wenn auch nur vierter Classe,
das wäre eine Charge! — Uebrigens muß bemerkt wcrden, dah nach
dem Nrtheil der i»i letzten Herbst von Bayern ausgeschickten Commission
die sächsischen Schulen die besten in Deutschland sind; die bayrischen
stehen nicht in der allerersten Reihe, kominen aber lant Bericht noch lange
vor den preuhischen.