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https://doi.org/10.11588/diglit.20258#0336
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Döllinger am Biertisch. Benefiziat Reindl schreibt: Um die
Constitntion vom Primate allscitig zu discutirm verwendeten 700Bischofe
zwei volle Monate; der „Hecos" Döllinger aber ist nach zweitcigiger
Berathung mit seinen Gctreuen am Biertisch mit seinem„ Vcrdammnngs-
nrtheil" fertig.
HLrt Bauern, aus Eurem Steuersäckel, mit Eurcn sauren Gulden
wird das Münchencr Hoftheater bezahlt, so lautel's gegcnwärtig in
den gut (?) katholischen Blättern. Das Hetzmittelchen ware nicht übel,
nur „Schad', daß's nicht wahr is". „Es soll, schreibt die Donauzeitung
komisch-wichtig wie immer, in Abgcordneten-Kreisen (beim blauen Bock?)
das ernstliche (!) Vorhaben bcstehen, die Positiou des Hof-und Nationial-
Iheaters im küuftigcii Budget zu streichen." Weil davon ist gut für den
Strich, eine solche Position gibt's nicht, sondern nur cinen Bauetat, da
das von der Gemeinde Müuchen gebaute, ins Eigenthuni des Staates
übergegangene Hoftheater auch vom Staate nnlerhalten werden muß.
;,Was dicses Nationaltheater, schreibt der würdigc Hetzer, dcm Lande
tostet, davon hat mau im Lande noch vielfach nickt die rechte Vorstellung".
Schlecht stylisirt, aber desto besser gelogen! Das Nationaltheater kostet
„dem Lande" gar Nichts, sondern Alles, was die Einnahmcn nicht
decken, wird aus der Civilliste zugcschossen. Anch dic Sängerin, die
schon 52,000 fl. Pensionskosten aufgezehrt haben soll, athmet anf königliche
Rechnung. Pathetisch schlicßt das Organ des wilden Mannes: „Will
der Hof ein Hoftheater sich halten, so müssen die cntsprechenden Etats-
Posilionen aus dcin großen Buche des Staatsbudgets in die Listen der
k. Hofrechnungskammer versetzt werden." — Dumm! dumin! dumm!
Jn Kairo ist nun anch ein sog. 6aks vlinntnnt, ein Casehaus mit
mnsikalischen Produktionen entstanden. Der Unternehmcr heißt Rosen-
boom, offenbar aus einer ganz altäghptischen Familie. Das öffeiitliche
Anstieten nicht nur unverschlcicrter, sondern auch stark dekolletirter Damen
macht übrigens auf die Herren Muselmänner einen eigenthümlichen Ein-
druck und erhöht keineswegs ihren Nespckt vor der Civilisation.
3» Anfang des vicrten Quartals effektuiren die
Postanftalten anch viertcljährigc Beftellnngen.
^ Preis in Bayern 30 kr.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).
Döllinger am Biertisch. Benefiziat Reindl schreibt: Um die
Constitntion vom Primate allscitig zu discutirm verwendeten 700Bischofe
zwei volle Monate; der „Hecos" Döllinger aber ist nach zweitcigiger
Berathung mit seinen Gctreuen am Biertisch mit seinem„ Vcrdammnngs-
nrtheil" fertig.
HLrt Bauern, aus Eurem Steuersäckel, mit Eurcn sauren Gulden
wird das Münchencr Hoftheater bezahlt, so lautel's gegcnwärtig in
den gut (?) katholischen Blättern. Das Hetzmittelchen ware nicht übel,
nur „Schad', daß's nicht wahr is". „Es soll, schreibt die Donauzeitung
komisch-wichtig wie immer, in Abgcordneten-Kreisen (beim blauen Bock?)
das ernstliche (!) Vorhaben bcstehen, die Positiou des Hof-und Nationial-
Iheaters im küuftigcii Budget zu streichen." Weil davon ist gut für den
Strich, eine solche Position gibt's nicht, sondern nur cinen Bauetat, da
das von der Gemeinde Müuchen gebaute, ins Eigenthuni des Staates
übergegangene Hoftheater auch vom Staate nnlerhalten werden muß.
;,Was dicses Nationaltheater, schreibt der würdigc Hetzer, dcm Lande
tostet, davon hat mau im Lande noch vielfach nickt die rechte Vorstellung".
Schlecht stylisirt, aber desto besser gelogen! Das Nationaltheater kostet
„dem Lande" gar Nichts, sondern Alles, was die Einnahmcn nicht
decken, wird aus der Civilliste zugcschossen. Anch dic Sängerin, die
schon 52,000 fl. Pensionskosten aufgezehrt haben soll, athmet anf königliche
Rechnung. Pathetisch schlicßt das Organ des wilden Mannes: „Will
der Hof ein Hoftheater sich halten, so müssen die cntsprechenden Etats-
Posilionen aus dcin großen Buche des Staatsbudgets in die Listen der
k. Hofrechnungskammer versetzt werden." — Dumm! dumin! dumm!
Jn Kairo ist nun anch ein sog. 6aks vlinntnnt, ein Casehaus mit
mnsikalischen Produktionen entstanden. Der Unternehmcr heißt Rosen-
boom, offenbar aus einer ganz altäghptischen Familie. Das öffeiitliche
Anstieten nicht nur unverschlcicrter, sondern auch stark dekolletirter Damen
macht übrigens auf die Herren Muselmänner einen eigenthümlichen Ein-
druck und erhöht keineswegs ihren Nespckt vor der Civilisation.
3» Anfang des vicrten Quartals effektuiren die
Postanftalten anch viertcljährigc Beftellnngen.
^ Preis in Bayern 30 kr.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).