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https://doi.org/10.11588/diglit.18665#0011
DIE SAMMLUNG DES HERRN Dr. JAMES SIMON
Der verhängnisvolle Ausgang von Deutschlands Krieg gegen fast die ganze Welt hat unser
Vaterland auf's schwerste geschädigt, hat auch unsere Berliner Gemäldegalerie und grade
diese ganz besonders mitgenommen; hat sie uns doch ihren grössten Schatz, die 12 Flügel-
bilder des Genter Altars der Brüder Van Eyck, eines der Wunderwerke der christlichen
Kunst genommen.
Während des Krieges, und infolge seiner Nachwirkungen, sind auch die Sammlungen
alter Kunst in Berlin, die sich in den letzten Jahrzehnten vor 1914 zu ansehnlicher Bedeutung
entwickelt hatten, ausserordentlich zusammengeschmolzen; auch die noch erhaltenen sind
arg bedroht. Von diesen Sammlungen, die mit unserem Rat und unserer Hilfe entstanden waren,
als Gegenleistung für die Beihilfe der Sammler bei den Erwerbungen für unsere Museen,
waren verschiedene ganz oder zum Teil unserem Museum als Vermächtnisse zugedacht; sie
sind alle zurückgezogen worden und selbst Verpflichtungen, die man in dieser Beziehung
eingegangen hatte, sucht man sich zu entziehen.
Nur einer von den Museumsfreunden ist uns auch über die schwere Zeit des Kriegs
und seiner Nachwirkungen treu geblieben und hat uns weiter mit den wertvollsten Geschen-
ken bedacht: Dr. h.c. James Simon. Bei der Eröffnung des Kaiser-Friedrich-Museums 1904
hatte er seine reiche Sammlung italienischer Renaissancekunst als Ganzes gestiftet. Bei fast allen
Unternehmungen für die verschiedensten Abteilungen der K. Museen, für die Berliner Kunst-
freunde mit beteiligt werden mussten, stand er mit an der Spitze und blieb ihnen unentwegt
treu, auch über den Krieg hinaus, obgleich er durch diesen auf's schwerste geschädigt wurde.
Um zu zeigen, dass er trotzdem den Museen sein werktätiges Interesse in alter Weise zuwende,
Der verhängnisvolle Ausgang von Deutschlands Krieg gegen fast die ganze Welt hat unser
Vaterland auf's schwerste geschädigt, hat auch unsere Berliner Gemäldegalerie und grade
diese ganz besonders mitgenommen; hat sie uns doch ihren grössten Schatz, die 12 Flügel-
bilder des Genter Altars der Brüder Van Eyck, eines der Wunderwerke der christlichen
Kunst genommen.
Während des Krieges, und infolge seiner Nachwirkungen, sind auch die Sammlungen
alter Kunst in Berlin, die sich in den letzten Jahrzehnten vor 1914 zu ansehnlicher Bedeutung
entwickelt hatten, ausserordentlich zusammengeschmolzen; auch die noch erhaltenen sind
arg bedroht. Von diesen Sammlungen, die mit unserem Rat und unserer Hilfe entstanden waren,
als Gegenleistung für die Beihilfe der Sammler bei den Erwerbungen für unsere Museen,
waren verschiedene ganz oder zum Teil unserem Museum als Vermächtnisse zugedacht; sie
sind alle zurückgezogen worden und selbst Verpflichtungen, die man in dieser Beziehung
eingegangen hatte, sucht man sich zu entziehen.
Nur einer von den Museumsfreunden ist uns auch über die schwere Zeit des Kriegs
und seiner Nachwirkungen treu geblieben und hat uns weiter mit den wertvollsten Geschen-
ken bedacht: Dr. h.c. James Simon. Bei der Eröffnung des Kaiser-Friedrich-Museums 1904
hatte er seine reiche Sammlung italienischer Renaissancekunst als Ganzes gestiftet. Bei fast allen
Unternehmungen für die verschiedensten Abteilungen der K. Museen, für die Berliner Kunst-
freunde mit beteiligt werden mussten, stand er mit an der Spitze und blieb ihnen unentwegt
treu, auch über den Krieg hinaus, obgleich er durch diesen auf's schwerste geschädigt wurde.
Um zu zeigen, dass er trotzdem den Museen sein werktätiges Interesse in alter Weise zuwende,