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Murr, Christoph Gottlieb von [Bearb.]; Leitzelt, Balthasar Friedrich [Bearb.]; Kilian, Georg Christoph [Bearb.]; Probst, Johann Balthasar [Bearb.]
Abbildungen der Gemälde und Alterthümer, welche seit 1738 sowohl in der verschütteten Stadt Herkulanum als auch in den umliegenden Gegenden an das Licht gebracht worden: nebst ihrer Erklärung (Des 8. Bandes 1. Theil): 50 Kupfertafeln: nach den Original-Kupferstichen in Contorni — Augsburg: Christoph Friedrich Bürglen, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.73551#0033
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Lab. XXIII.
Vier Lampen von gleicher Arbeit, und gekochter Erde, sind auf diesem Kupferblatt
abgezsichnct- (l) sie stellen verschiedene Thiere vor. Auf der ersten sieht man orey Fische,
unter welchen ein Blackfisch ist. Die zwoce zeigt einen Widder, der zum Zweykampfe
Herausfokert: sie ist ohne Handhebe. Einem schnell laufenden Löwen gleicht die Figur der
dritten, und ein Skorpion bezeichnet die vierte.
lab. XXIV.
Dieses Kupferblatt enthält eine einzige Lampe von Erz, und zweyen Lichtern: (i)
ihre Abzeichnung ist im Vornen, und von der Seite. Die Handhebe von durchbohr-
ter Schneidarbeit zeigt den Kopf einer Nachteule, die sich empor hält, und mit ihren
ausgespannten Flügeln gleichsam die Arbeit krönet. (2)
lab. XXV.
Hier werden zwo Lampen von Erz vorgestellet: (r) Die erste gehöret unstreitig
unter die Gattung derjenigen von zweyen Tochtcn, die unter dem Name L-Hr«, oder
LrMttrr bekannt sind. Sie hat eine krumme Handhebe, an deren Ende ein bärtiger Kopf
zu sehen ist. Die Verzierung ist ganz sonderbar: auch der Deckel über der Oeffnung,
wo das Oel eingelassen wird, ist von sehr seltner Arbeit. An der zwocen von einem ein-
zigen Lichte sieht man nichts Besonders, äusser der ungewöhnlichen Gestalt des Deckels,
der mit einem Kettiein befestiget ist.
lab. XXVI.
Gegenwärtiges Kupferblatt enthält zwey Stücke von gekochter Erde. Das erste (1)
ist die zerbrochene Handhebe einer großen Lampe: A gleicht einem Blatte von einem Rs-
benstocke, oder Teigenbaume. Die innere Verzierung ist Blumenwerk von etwas erhob-
ner Arbeit. Zn der Mitte zeigt sich eine Figur von der Gürtel aufwärts mit zierlich
bedeckten Haupte, und einem Messer, Peitsch«, oder Stecken, was es seyn, mag, in
der rechten Hande. Auf der Brust sieht man in dem Kleide, das zierlich über die Achsel
herab hangt, einige Früchte. Auf dem Rucken der Handhebe finden sich die Buchsta-
ben l. dl. tt. (2) Das zweyte Stück (Z) ist eine Lampe von zweyen Lichtern, dis ge-
gen der Handhebe verbrochen ist. Der eine Schnabel, so wie auch der eine Kopf der
Greifen, so die Seitenverzierungen ausmachttn, sind durch bas ^Alcer verzehret: in der
Milte sieht man eine Masche. Hauptsächlich merkwürdig ist an diesen zweyen Stücken
die Lasur von grüner Farbe, die an dem einen höher, als an dem andern erscheinet.
D2 lab. XXVII.

(1) Die erste dieser Lampen ward zu Pompeji den 15. September 1770. vorgefunden, so wie
die vierte zuttercolaoum den 7. Juiii 175Ü. Von den übrigen ist «ns weder der Ork, noch die
Zeit ihrer Entdeckung begannt.
(!) Die Erfindung geschah zn Stabia den iZ. October im Jahrs 17L1.
(2) OviNins schreibt von diesem Vogel also :
NoKe volsnt, serogue tenent a vespere nomen.
Plinius (I^d. XXIX. 4. ) bemerket, daß die Alten sich dieses Vsgels als des kräftigsten Mit-
tels wider die Zauberey bedienten.
(1) Es läßt sich gar nichts bestimmtes sagen, wann, und wo diese zwo Lampen vorgefundett
worden sind.
(!) Die Erfindung geschah zu Pompeji den 17. September 1758.
(2) Diese Buchstaben stehen lediglich mit der Figur in keiner Verbindung. Es wird glaubwür-
dig nur der Name des Ligenthümers der Lampe, oder des Künstlers angezeigt.
(?) Ist zu I^sreulanum den siebenzehnten September 1761. ausgegraben worden.
 
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