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Wolf, Friedrich August [Hrsg.]; Buttmann, Philipp Carl [Hrsg.]
Museum der Alterthumswissenschaft — 1.1807

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Wolf, Friedrich: Darstellung der Althertums-Wissenschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.8940#0033
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sen; so auch die später bedeutend gewordenen
Araber, wiewohl sie mit Hülfe der Griechen,
wie vorher die Römer, einen gewissen Grad
gelehrter Bildung erreichten. Es werden dem-
nach dergleichen entweder fragmentarische oder
in Bücher-Kerkern annoch versteckte Litera-
turen, und weit mehr jene der entferntesten
Völker Asiens, g*änzlich den Orientalisten über-
lassen, die selbst sich wieder in mehrere Clas-
sen theilen; ja es wird erlaubt seyn, im Geiste
der Alten, die auf die Barbari als auf unedlere
Menschengattungen mit Stolz herabsahen *), so-
gar den Namen Alterthum in ausnehmendem
Sinne auf die beiden durch Geistescultur, Ge-
lehrsamkeit und Kunst verfeinerten Völker ein-
zuschränken.

Das erstere dieser Volker war, wrie schon
bemerkt wurde, auch das erste der Erde, bei
welchem der Trieb sich auf mannichfaltige Art
auszubilden aus den innersten Bedürfnissen des

*) Wenigstens die Griechen, denen, wie aus Aristoteles
Politik erhellet, die Sclaverei als ein natürlicher Zustand
erschien. Sie ordneten gleichsam die Menschen in
Classen, freie Griechen, despotisch beherrschte Barb'
und Leibeigene. Von ihren Geschichtschreibern
Rednern wird zuweilen sogar eine Art von Rechtsgrü
den aufgestellt, kraft derea die Nicht-Hellenen als
untergeordnete Menschengattungen betrachtet werden
müfsten.

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